Cover: Pokémon Ultrasonne & Pokémon UltramondDraußen wird es kalt und ungemütlich. Zum Glück ruft die sonnige Alola-Region erneut nach Pokémon-Trainern und lockt dabei neben paradiesischen Temperaturen auch mit allerhand neuen Features. Ich bin dem Ruf gefolgt und kann nun berichten, ob sich der Kauf auch dann lohnt, wenn man schon die Vorgängerspiele Pokémon Sonne und Mond kennt.

Necrozma bringt die Dunkelheit
Pokémon Ultrasonne & Pokémon Ultramond sind die überarbeitete Version der erst im letzten Jahr erschienenen Editionen Sonne und Mond. Diese Art des Vorgehens, also einige Zeit nach dem Erscheinen einer neuen Generation von Pokémon eine bessere Version der Titel zu veröffentlichen, ist für die Pokémon-Entwickler nicht neu. Im Grunde handelt es sich natürlich um die übliche Jagd nach Sammelmonstern in Kombination mit Rundenbasierten RPG-Kämpfen. Als Pokémon-Neulinge erhaltet Ihr detaillierte Informationen zum Spielprinzip und Kampfsystem in unseren Reviews zu vorhergegangenen Pokémon-Spielen.

Eine zentrale Neuerung ist die alternative Story. In Pokémon Ultrasonne & Pokémon Ultramond steht das pechschwarze Necrozma im Vordergrund, das der Alola-Region ihr Licht stehlen will. Die neuen Wendungen in der Geschichte stellen sich erst später im Spiel ein. Zu Beginn fühlt es sich so an, als würde man eins zu eins die Vorgängerversionen spielen. Man braucht etwas Geduld, bekommt dann aber einen noch spannenderen und facettenreicheren Plot geboten. Erneut spielen auch die sogenannten Ultrabestien eine große Rolle. Sie stammen aus einer parallelen Dimension und fallen im Laufe der Story in Alola ein. Zuvor jedoch war es nicht möglich, ihre Heimatdimension zu erforschen.
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Nun, ab einem bestimmten Spielfortschritt, könnt Ihr durch die Ultrapforten reisen und den psychedelischen Paralleldimensionen einen Besuch abstatten. Auch die im Großen und Ganzen nahezu unveränderte Alola-Region bietet mancherorts doch neue Gebiete, die Ihr entdecken könnt.
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Da wären etwa die Buchten, an denen das neue Mantax-Surfen stattfindet. Bei diesem actionlastigen Minigame verdient Ihr Euch surfend auf dem Rücken eines Mantax einen Haufen Punkte, indem Ihr Sprungtricks verknüpft. Dabei müsst Ihr jedoch auch auf Hindernisse wie Wailord und Tohaido achten. Es ist knifflig, aber gelingt es Euch, auf jeder der vier Inseln die Spitze des Rankings zu erreichen, wartet ein fantastischer, gelber Preis auf Euch.
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Während Eurer Reise über das Insel-Archipel begegnet Ihr diesmal einer ganzen Menge finsterer Gesellen. Neben dem aus den Vorgängern bekannten Team Skull macht Ihr Bekanntschaft mit dem Ultraforschungsteam. Diese skurrilen Zeitgenossen stammen aus einer Welt, in der Necrozma schon zugeschlagen hat. Sie leben dort nun in Dunkelheit und haben ihrerseits reges Interesse an dem Licht Alolas.
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Nagelneu ist auch der Fotoclub. Hier könnt Ihr gemeinsam mit einem Pokémon aus Eurem Team Fotos schießen. Wahlweise könnt Ihr auch Bilder von einem Pokémon allein ohne seinen Trainer machen. Ihr hab die Wahl zwischen etlichen Posen und einer schier unendlichen Anzahl von Hintergründen. Im Profi-Modus könnt Ihr zudem die Position der Modelle sowie den Kamerawinkel frei wählen. Eure besten Schnappschüsse dürft Ihr im Anschluss mit Stickern und Rahmen verzieren und sie auf Eurem Festival-Plaza veröffentlichen. Übrigens landen die Bilder auch auf der SD-Karte in Eurem 3DS-System, sodass Ihr auch am PC etwas davon habt.
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Neues in allen Ecken
Neben diesen Key-Features gibt es allerorts in Alola noch viele weitere Kleinigkeiten neu zu entdecken. Da wären etwa neue Ultrabestien und Z-Attacken. Unter anderem haben sogar Solgaleo und Lunala in Ihren neuen Formen zwei besonders mächtige Z-Attacken spendiert bekommen. Außerdem wurden die Insel-Prüfungen, die Ihr während Eurer Inselwanderschaft bestehen müsst teilweise verändert und zudem gibt es eine zusätzliche Prüfung, die Euch von Matsurika, einer künstlerisch versierten Feen-Spezialistin, gestellt wird.
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Auch eine Erwähnung wert sind die Herrscher Sticker sowie die neuen Funktionen des Rotom-Pokédex. Erstere sind überall gut versteckt, zum Beispiel an Mauern oder Autos. Die Herrschersticker verraten sich durch ihr Glitzern und Funkeln. Wer genug davon sammelt, wird mit extra großen Herrscherpokémon fürs Team belohnt. Der Rotom-Pokédex ist nun mehr als nur ein Lexikon gefangener Sammelmonster. Nun könnt Ihr mit Ihm interagieren und ihm von Zeit zu Zeit kleine Fragen beantworten. Zum Dank dafür wird er ein echter Freund und Ihr dürft den "Rotomat" nutzen. Er funktioniert wie ein Einarmiger Bandit, allerdings mit nur einer Rolle. Zu gewinnen gibt es spezielle Rotomkräfte, die etwa zeitweise die Preisgelder nach Kämpfen erhöhen oder euch wilde Pokémon vom Leib halten.
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Wer die Inselwanderschaft erfolgreich hinter sich gebracht hat, dem stehen in Alola alle Türen offen. Dann legen Pokémon Ultrasonne & Pokémon Ultramond nochmal richtig los! Macht Euch etwa daran, den Pokédex zu füllen. Über 400 der mittlerweile mehr als 800 Taschenmonster finden sich allein auf den vier Inseln Alolas. Erstmals könnt Ihr sogar auf alle Legendären Pokémon der älteren Generationen treffen. Allerdings sind einige Exemplare exklusiv entweder in Ultrasonne oder in Ultramond anzutreffen. Genauso interessant dürfte eine Karriere als Experte der Pokémon-Kämpfe sein. In der neuen Kampfagentur schließt Ihr Euch mit anderen Trainern zusammen und bestreitet mit geliehenen Pokémon Gefechte auf höchstem Niveau. Nebenbei stellt sich Euch auch noch Team Rainbow-Rocket entgegen. Dieses ist nicht weniger als ein Zusammenschluss aller bekannten Bösewichte vergangener Pokémon-Generationen unter der Führung des zwielichtigen Giovanni.
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Fazit
Mit neuen Features wurde bei Pokémon Ultrasonne & Pokémon Ultramond nicht gegeizt. Ganz klar handelt es sich um die besten und umfangreichsten Pokémon-Spiele bisher. Neben all den oben genannten Neuerungen holen sie auch technisch noch einmal ordentlich etwas aus dem betagten 3DS heraus. Und dennoch habe ich ein Problem mit den verbesserten Versionen: Die Vorgänger Pokémon Sonne und Mond waren schon sehr gute Spiele und im Vergleich dazu hat sich gerade für Profis nicht so viel getan. All der neue Content ist wirklich toll doch dauert es recht lang, bis man merkt, dass man ein neues Spiel spielt. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad des Hauptspiels nach wie vor viel zu gering ausgefallen.
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Wer zum ersten Mal nach Alola aufbricht, sollte unbedingt zu den neuen und verbesserten Editionen greifen. Wer vor einem Jahr schon dort war, braucht die Reise nur als echter Fan erneut anzutreten.
«Jojo» Singleplayer: 89%
Multiplayer: 92%


Verfasst von «Jojo» am 05.12.2017,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 17.11.2017