Cover: Trine 4: The Nightmare PrinceDa hat das Dreiergespann, bestehend aus dem Magier Amadeus, Diebin Zoya und Ritter Pontius schon einige haarsträubende Erlebnisse hinter sich, eilt ihnen ihr Ruf als ruchlose Abenteurer scheinbar voraus. Die Astral-Akademie schickt die drei Helden nämlich aus, um einen verfluchten Prinzen zurück zu holen. Dieser hat es in seinem Eifer mit der Magierlehre übertrieben und beschwört fortwährend Albträume in die Realität. Freiwillig lässt er sich allerdings nicht so leicht in den Schutz der Akademie zurückbewegen und so wird diese Reise zu einem Katz-und-Maus-Spiel.

Serientypisch wird der erste Akt mit der Einführung der einzelnen Charaktere begonnen. Der Kisten beschwörende Amadeus beherrscht den Levitationszauber, mit dem er viele Objekte frei nach seinem Ermessen platzieren kann. Pontius ist mit Schwert und Schild eher der Mann fürs Grobe und ist bestens geeignet, wenn mal reine Kraft von Nöten ist oder gegnerische Albtraumwesen den Weg versperren. Zoya erwehrt sich mit ihrem Bogen, in kniffligen Situationen ist allerdings ihr Enterhaken von größerer Bedeutung. Mit diesem hangelt sie sich über Abgründe oder verbindet zwei Objekte miteinander, um zum Beispiel daran entlanggklettern zu können.

Das Fähigkeitenset unserer Recken erweitert sich ständig. Durch die gewonnene Erfahrung aus fest platzierten Gegnern, werden die primären Fähigkeiten an bestimmten Punkten verfügbar gemacht, was ein sehr gutes Pacing bei den Rätselaufgaben mit sich bringt. Optionale Fähigkeiten werden durch die sammelbaren Magietropfen freigeschaltet. Zudem liegen in jedem Level drei weitere Sammelobjekte bereit, die es erst einmal durch ein Rätsel oder eine andere Herausforderung freizulegen gilt. Einige dieser Objekte sind auch nur Teil eines größeren Gegenstandes, der nach dem Vervollständigen einen Bonus im Hauptmenü mit sich bringt.
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Trine 4: The Nightmare Prince steht in bester Tradition seiner Vorgänger. Die Figuren bewegen sich auf einer 2,5D-Ebene durch die einzelnen Level, bahnen sich ihren Weg durch allerlei Puzzle und vereinzelte Gegnerbegegnungen. Um voranzukommen, ist oft nötig, die einzelnen Fähigkeiten der Figuren miteinander zu kombinieren. Das reicht von einfachen Hüpfpassagen, bis hin zu komplexen Denkaufgaben. Abseits des Weges gibt es dann gelegentlich ein paar Bonusräume. Gemein haben all diese Herausforderungen, dass sie meist bildschirmfüllende Abschnitte darstellen. Es wird somit also strikt Raum nach Raum abgehandelt - und auch die jederzeit aus dem Kartenmenü anwählbaren Kontrollpunkte kommen so der Übersicht zu Gute.
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Wird solo gespielt, lässt sich mit Druck auf die Schultertasten zwischen den drei Protagonisten hin- und herspringen. Dass die Serie ihren Fokus jedoch eher auf eine Multiplayer-Partie legt, ist sicher kein Geheimnis. Jederzeit lassen sich bis zu drei Mitspieler ins laufende Spiel miteinbeziehen - genug Pro Controller oder Joy-Con-Paare vorausgesetzt - und wer Probleme hat, seine Partner auf der Couch neben sich zu versammeln, darf die übrigen Plätze mit Spielern über das Internet auffüllen. Erstmals dürfen sich sogar vier(!) Mitspieler gleichzeitig an die Aufgaben wagen. Leider gibt es online aber keine Art der Kommunikation, was die Absprache nach beispieslweise der Suche von Collectables oder den Austausch von Lösungsvorschlägen zu den Rätseln unweit erschwert. Ferner haben wir es gelegentlich mit wild herumploppenden Figuren zu tun und einen Level lang waren sogar sämtliche Spielfiguren meines Online-Partners unsichtbar.
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Im unbegrenzten Modus hat jeder Spieler Zugriff auf alle drei Helden - alle Spieler können also jederzeit jeden Helden darstellen -, wohingegen im klassischen Modus die Figurenwahl vorgegeben ist und sich die Mitspieler lediglich Tauschanfragen stellen können. Zusammen mit dem Schwierigkeitsgrad und der spielseitigen Anzeige von Hinweisen, lassen sich diese Einstellungen beim Start eines Spiels festlegen und auch der Levelaufbau selbst ändert sich je nach Modus und Spieleranzahl. Mitspieler sollten allerdings zumindest eine kleine Grundkenntnis im Thema Platformer mit sich bringen und auch ein Einstieg in spätere Spielabschnitten kann, aufgrund des komplexer werden Repertoires der Figuren und somit dem steigenden Schwierigkeitsgrad der Rätsel, für Anfänger etwas überfordernd sein.
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Die Jagd nach Prinz Selius führt die drei Helden wieder durch zauberhafte Umgebungen, wie magische Wälder, elektrisierende Sümpfe, mächtige Ruinen und schneebedeckte Berge. Die deutsche Sprachausgabe hört sich gut an, wenn sie auch manchmal von der traumhaften Musik übertönt wird. Grafisch ist auch Trine 4: The Nightmare Prince, wie seine Vorgänger, ein kleines Meisterwerk, mit sehr wenigen kleinen Patzern hier und dort. Der Wiederspielwert ist allerdings lediglich durch das Komplettieren der Sammlung gegeben und gegebenenfalls durch das erneute Spielen mit anderen Rollen.
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FAZIT
Trine 4: The Nightmare Prince brilliert mit gewohnt großartiger Rätselkost für Anfänger und Fortgeschrittene - ein Fest für Augen und Ohren inklusive. Genre- und Serienfans greifen auf jeden Fall zu, und auch Neulinge haben durch den leichten Einstieg und die faire Schwierigkeitssteigerung ihren Spaß. Nur die Kommunikation untereinander, die muss stimmen, wenn man online zockt...
Simon Singleplayer: 81%
Multiplayer: 88%


Verfasst von Simon am 09.10.2019,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 4 Person/en
Release am 08.10.2019