Cover: Sonic the Hedgehog ChaosDEN ROTEN CHAOS EMERALD GESTOHLEN
Warum dieser Titel "Sonic Chaos" heisst, weiss ich leider nicht, irgendwas Chaotisches oder Konfuses konnte ich nicht finden. Im Gegenteil, es ist das klassische Sonic-Gameplay, wie man es aus der 8- und 16-Bit-Ära gewohnt ist. Allerdings muss ich schon sagen, dass ich der Meinung bin, dass Sonic Chaos etwas an Sonic 2 erinnert.

Die Levelumgebungen und -elemente wirken verdammt ähnlich, sogar Tails ist hier spielbar und auch Dr. Robotnik ist mit von der Partie, denn ihn gilt es wieder mal in seine Schranken zu weisen. Er hat den roten Chaos Emerald gestohlen, um ihn für atomare Waffen zu missbrauchen, um so die Weltherrschaft zu erlangen. Leider nur bringt das zusätzlich auch noch die anderen Chaos Emeralds in ein Ungleichgewicht, und das ist fatal. Also macht man sich in Gestalt von Sonic oder Tails auf, alles wieder ins Lot zu bringen.

Die Unterschiede zwischen Sonic und Tails sind allerdings nicht nur, dass Sonic viel schneller laufen, Tails aber dafür einige Sekunden lang fliegen kann, sondern die liegen vorallem darin begründet, dass das Spiel mit Tails sehr viel einfacher ist, als mit Sonic. Tails startet direkt mit fünf Leben und drei Continues, und er erhält weitere Continues bei je 30000 Punkten. Ausserdem kann Tails die Chaos Emeralds nicht finden, weil er die Bonus Stages nicht betreten kann. Sonic hingegen kann die Bonus Stages betreten, wenn er in einer Zone 100 Ringe gesammelt hat, und, wenn er gut ist, dort einen Emerald ergattern. Dafür startet Sonic mit nur zwei Leben und keinem Continue und er muss je 50000 Punkte erhaschen, wenn er ein weiteres Continue haben will.
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SONIC-KOST
Wie üblich startet auch ein Sonic Chaos natürlich in der Green Hill Zone und man braucht keinerlei Einarbeitungszeit. Alles, was man im Grunde tun muss, ist Laufen, Springen, Gegnern ausweichen oder sie durch Draufhüpfen plätten - und selbstverständlich möglichst viele Ringe einsammeln. Dabei erscheint auch das bekannte Muster, dass jede Zone in drei Akte aufgeteilt ist, wobei der jeweils dritte Akt besonders kurz ist, weil man hier gegen einen Boss antreten muss; allerdings dieses Mal nicht Dr. Robotnik, sondern gegen mechanische Käfer, Raupen und dergleichen.
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Alles in allem bietet Sonic Chaos also die typische "Sonic-Kost", wenngleich, wenn man die 16-Bit Sonics kennt, Sonic Chaos ein wenig altbacken wirkt, weil das Master System nunmal nicht dasselbe leisten kann, wie das Mega Drive. Das stört mich aber eigentlich gar nicht, denn Sonic Chaos macht trotzdem Spaß. Schade nur, dass ich Sonic Chaos gleich im ersten Anlauf mal eben durchgespielt habe. Ich habe zwar ein paar Leben und zwei Continues verbraten, aber das lag immer nur an den Bossen in den dritten Akten. Die Level sind selbst nämlich relativ kurz und nicht unbedingt schwer. In knapp 1:30 bis 2:30 ist man durch die allermeisten Level gefegt, wenn man nicht unbedingt 100 Ringe sammeln möchte, um wegen der Chaos Emerald in die Bonus Stages zu gelangen.
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Nur die Bosse hauen teilweise derbe rein. Bereits beim Boss der zweiten Zone biss ich mir fast die Zähne aus, weil ich nicht wusste, wie ich ihn besiegen soll. Denn es gibt hier keinerlei Signal, ob man einen Treffer landete oder nicht. Ausserdem ist dieser Boss recht flink und wendig, und man muss ständig auf der Hut sein, da man beim einem Treffer ohne Ringe sofort draufgeht - und das tut man hier häufig, wenn man sein Angriffsmuster nicht verstanden hat und weiss, dass ein Treffer am Kopf gewertet wird, auch, wenn es kein "Treffer!"-Signal gibt und man nicht weiss, ob man auf dem richtigen Weg ist oder nicht Zeit vergeudet.
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TECHNIK
Wie erwähnt kann Sonic Chaos für 16-Bit-Fans etwas rustikal wirken. Der Bildausschnitt ist verhältnismäßig klein und die Zonen sind bei weitem nicht so prächtig gestaltet, wie auf dem Mega Drive. Doch für 8-Bit-Verhältnisse ist das hier allesamt klasse gemacht und man merkt, dass Sega hier jede Menge Leistung aus dem Master System herausgekitzelt hat.
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Auch die Musik gefällt mir sehr, sehr gut, aber ich kann nicht verhehlen, dass viele der Melodien auch aus einem NES-Mega-Man-Spiel entstammen könnten. Ich weiss nicht wieso, aber ich musste oft an Mega Man denken... ...aber naja, das ist ja auch absolut nichts Schlechtes! :)
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Die Steuerung ist simpel. Zwar hat man drei Buttons. Aber einer davon pausiert das Spiel und die beiden anderen tun jeweils dasselbe: Springen (Button drücken), Dash aufladen (nach unten plus Button drücken), Flug einleiten (nach oben plus Button drücken); welchen der beiden Buttons man drückt, darf man sich aussuchen! :)
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FAZIT
Insgesamt sind mir nur die Level einen Ticken zu kurz und einfach, und andererseits die Bosse einen Ticken zu schwer, weil man häufig nur derentwegen seine Leben und Continues verbrät. Doch wer von Sonic noch nicht genug hat, kann hier ohne Reue 6 weiteren Zonen fröhnen.
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Kann man haben, muss man aber nicht.
Jörg Singleplayer: 67%

Verfasst von Jörg am 08.12.2011
für bis zu 1 Person/en
Release am 25.10.1993