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Nintendo 2DS

Nintendo 3DS

Nintendo 2DS, Covermotiv/Artwork

Releasedate: 12.10.2013, Preis: ca. 110-130€
GRUNDFUNKTIONALITÄT
Es war ja doch eine sehr unerwartete Ankündigung, als Nintendo mit dem 2DS um die Ecke kam. Wie der 3DS XL ist der 2DS Bestandteil der 3DS-Familie, im engeren Sinne könnte man den 2DS sogar als Weiterentwicklung des normalen 3DS betrachten. Allerdings ist der 2DS nicht, wie der 3DS XL, im Look sehr ähnlich, sondern bietet gleich auf den ersten Blick viele Unterschiede. Allen voran das Gehäuse, dass nicht mehr zuklappbar und beinahe quadrisch ist.
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Warum aber überhaupt einen weiteren 3DS-Ableger? Der normale 3DS ist doch gut wie er ist, und der 3DS XL ist sogar noch besser. Die Antwort dürfte sein: Des Preises wegen, um im Angebot des Preises flexibler zu sein. Die Hauptzielgruppe des 2DS sind vor allem Kinder, denn, zugegeben, der erste Eindruck ist wirklich: "Das sieht aus wie ein Kinderspielzeug". Das gesamte Look and Feel wirkt zwar hochwertig verarbeitet, aber gleichzeitig dennoch kindgerecht simpel gehalten.
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Dabei ist die Grundfunktionalität exakt dieselbe wie bei 3DS und 3DS XL. Der 2DS kann alles, was seine beiden älteren Brüder auch können. Inklusive 3DS-Spielen, DS-Spielen, Internet- und Online-Fähigkeiten, eShop, StreetPass, SpotPass und allem Drum und Dran - sogar Miiverse ist möglich, sofern man die System-Software auf mindestens Version 7.0.0 aktualisierte. Einzig, und daher rührt der Name "Zwei-DS", die Fähigkeit, Bilder mit 3D-Tiefeneffekt darzustellen, fehlt. Das bedeutet, alles funktioniert ohne jede Veränderung haargenauso, wie auf 3DS und 3DS XL - nur kann man eben den 3D-Tiefeneffekt zu keiner Zeit hinzuschalten.
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REGLER UND SCHIEBER
Ich persönlich betrachte das allerdings keinesfalls als Nachteil, denn ich habe den 3D-Tiefeneffekt sowieso immer abgeschaltet, weshalb er mir beim 2DS überhaupt nicht fehlt. Doch bietet der 2DS, außer beim Preis, und dass ihm, im Gegensatz zum 3DS XL, wieder direkt ein Ladekabel beiliegt, keinen Gegenwert für die fehlende 3D-Tiefeneffekt-Funktion: Die Bildschirme sind exakt gleichgroß wie beim normalen 3DS, der Akku liegt mit seiner Leistungsfähigkeit zwischen 3DS und 3DS XL, je nachdem, ob man nun als 3DS- oder DS-Spiele spielt, mit welcher Helligkeitsstufe und so weiter...
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Auch Dinge wie WLAN-An- und -Abschaltung, Stand-by-Funktion, Lautstärkeregeler, Start- und Select-Button und dergleichen, sind lediglich umverteilt worden. Da man 3DS und 3DS XL ja beispielsweise durch Zuklappen ins Stand-By bringt, und der 2DS sich nicht mehr zuklappen lässt, gibt es unten rechts am Gehäuse einen kleinen Schieber dafür. Wird er betätigt, geht das Gerät umgehend ins Stand-By, bzw. wacht binnen einer halben Sekunde wieder daraus auf. Der Lautstärkeregler ist nun nicht mehr links an der unteren Gehäuseseite, sondern mittig an der linken Gehäuseseite angebracht und lässt sich sogar genauer bedienen, da er ein klein-bisschen mehr Schubwiderstand hat.
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Einen Schieber zum An- und Abschalten des WLANs gibt es nicht mehr, stattdessen ist dieser im Systemmenü zu finden, nämlich dort, wo man die Bildschirmhelligkeit (in 5 Stufen) reguliert. Dafür allerdings kann man nun keinen Stromspar-Modus für Bildschirme mehr aus- oder einschalten, sondern diese ist nun immer an. Ansonsten fällt noch auf, dass es zwar Stereo-Sound gibt, allerdings nur noch über Kopfhörer. Ohne Kopfhörer nämlich ist es zwangsweise nur Mono, da ja nur ein Lautsprecher-Feld (oben links) angebracht ist. Was ist allerdings beim Spielen im Alltag gar nicht wahrnahm. Mario Kart 7 klang zum Beispiel weder besser oder schlechter als auf meinem 3DS XL.
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Also, nochmal: außer der 3D-Tiefenfunktion (und der nicht mehr vorfindbaren Möglichkeit, dass die Bildschirme zusätzlich Strom sparen können, wenn das je nach Situation möglich ist), fehlt dem 2DS keinerlei Funktionalität gegenüber seiner beiden Brüder; sogar eine 4GB-SDHC-Karte liegt gleich dabei. Man kann mit dem 2DS alles das tun, was man mit 3DS oder 3DS XL auch tun kann.
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Einen kleinen Schönheitsfehler bietet allerdings die System-Software als solche. Der 2DS ist rein faktisch ja ein 3DS, wird aber dennoch als 2DS vermarktet; auch auf der Verpackung und dem Gehäuse steht deutlich "Nintendo 2DS". Die System-Software vermischt allerdings hier und dort die Begriffe "2DS" und "3DS". Hier wird der Handheld "2DS" genannt, woanders wieder "3DS", das irritiert ein wenig. Selbst die Bedienungsanleitung ist sich unschlüssig und verwendet mal den einen, mal den anderen und hin und wieder sogar beide Begriffe gemeinsam durch ein "/" getrennt. Zwar stört mich das insgesamt nicht, aber für diese Rezension empfand ich zumindest eine Erwähnung dessen als wichtig und richtig, denn es gibt ja Menschen, die auf solche Details durchaus einigen Wert legen. Und wer weiss, vielleicht achtet Nintendo mit kommenden System-Software-Versionen ja darauf. Mit der aktuellen Version 7.1.0 ist das aber leider noch nicht der Fall.
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DRUCKGEFÜHL
Nach dem ersten Gehäuse-Eindruck und den ersten paar Minuten im Systemmenü war ich tatsächlich recht begeistert, denn das Gehäuse liegt großartig in den Händen. Ich spielte dann zuerst mal ausgiebig Mario Kart 7, was super klappte. Ich fand es sogar geringfügig angenehmer als auf 3DS/XL, weil die R-Taste (zum Driften) ja quasi im Dauereinsatz ist und durch die angerundete Form und längeren Ausmaße von L- und R-Taste, das Druckgefühl hier darum durchaus angenehmer ist.
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Um auch mal das Steuerkreuz einem Intensivtest zu unterziehen, spielte ich außerdem gleich mal Super Street Fighter IV 3D Edition. Hier missfiel mir, dass nicht nur das Steuerkreuz mir eine Spur zu weich nachgibt, wenn man es drückt, sondern auch, dass die Gehäuseoberfläche einen Ticken rauher sein könnte, denn bei so manchem Dragon Punch rutschte ich manchmal leichter, manchmal stärker vom Steuerkreuz ab. Auch nahm ich sehr bald wahr, wie weit Steuerkreuz/Circlepad/ABXY-Buttons und Touchscreen auseinander liegen. Bei zum Beispiel Wimmelbildsuchspielen oder Puzzlern fiel mir das nie wirklich auf, aber wenn man, um nochmal bei Street Fighter IV zu bleiben, sehr häufig und blitzschnell mit einem der Daumen mal eben "rübertappsen" will, klappt das nicht. Man muss entweder die Handhaltung ändern, bzw. den Daumen unpraktisch weit spreizen. Ich fand mich dann oft in der Situation wieder, das Gehäuse für einen kurzen Moment auf der einen Seite ganz loszulassen und nur noch mit anderen Hand festzuhalten - dabei wäre mir der 2DS sogar einmal fast aus der Hand geglitten und hätte dann den Boden geknutscht.
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Um einen Gegenveregleich zu haben, denn schließlich ist ein Beat'em up wie Street Fighter IV ja auch ein sehr hektisches, schnelles Spiel, spielte ich auch eine Runde Mystery Case Files: Return to Ravenhearst, also einen Titel ohne jede Hast, wo man alle Zeit der Welt hat, und bei welchem intensiver Gebrauch vom Touchscreen gemacht wird. Hier klappte das alles wesentlich besser, schon weil beim Spielen ja diese unterschwellige Hektik - wie bei Street Fighter IV - fehlte, mit der man seine Button- und Touchscreen-Manöver eingibt. Hier war dann zwar wieder alles in Ordnung, doch muss ich auch hier sagen, dass das andauernde Wechseln der Handpositionen bisweilen nervt, damit der Daumen zwischen Buttons und Touchscreen wechseln kann. Letztlich ging ich dazu über, den 2DS mit der linken Hand zu halten und gleichzeitig das Circle Pad zu bedienen, und die rechte Hand, bzw. eigentlich nur mein rechter Zeigefinger, bediente dann den Touchscreen. Das klappte viel besser, nur ermüdete dabei meine linke Hand recht bald, sodass ich doch immer mal wieder auch mit der rechten das Gehäuse hielt - und weshalb ich dennoch immer wieder mal die Handstellung wechseln musste.
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Es liegt also wohl am Spielgenre oder Spieler/innen-Typus, ob man trotz des höheren Preises von 3DS oder 3DS XL diesen dem 2DS vorziehen sollte. Bei Racern, wie Mario Kart 7, wo man permanent die Daumen und Zeigefinger am Geschehen hat und der Touchscreen nur alle Jubeljahre mal kurz angetippt wird, ist alles wunderbar. Bei Spielen wie Beat'em ups, wo es mächtig im Karton rappelt und man vielleicht gern auch mal eine Attacke via Touchscreen ausführt, fühle ich mich (beim 2DS) eher behindert. Und bei einer Gameplay-Mixtur aus Buttons und Touchscreen, wie also bei Dungeon-Crawlern, Wimmelbildspielen oder RPGs, kommt es wohl auf die eigene Gewohnheit an, bzw. darauf, was einem selbst am ehesten liegt.
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So gesehen ist der 2DS also "von Fall zu Fall" zu empfehlen. Gerade bei Kindern oder Erwachsenen mit kleinen Händen tut sich die Diskrepanz am größten auf. Das Gehäuse liegt im Besonderen bei kleinen Händen super in denselben, aber wenn man beim Spielen häufig zwischen Buttons und Touchscreen wechselt, kommt man nicht umhin, laufend die Handhaltung zu ändern. Das ist zwar auch bei großen Händen und/oder langen Fingern so, aber mit diesen lässt sich zumindest manchmal durch Spreizen des Daumens diese Wechselei umgehen. Bei Spielen aber, die vom Touchscreen eher alternativ Gebrauch machen - will sagen: man kann zwar auch drauftippen, aber genauso gut mit Steuerkreuz oder Circle Pad ein Bedienelement anwählen und z.B. mit A bestätigen -, ist das widerum egal.
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FAZIT
Uneingeschränkt empfehlen kann ich den 2DS leider nicht. Der Preis ist jedenfalls in Ordnung und immerhin ist er der güngstigste 3DS, den man (zum Neupreis) kriegen kann - und sogar ein Ladekabel liegt bei; was beim 3DS XL ja nicht der Fall ist. Er ist zudem hervorragend verarbeitet, das Gehäuse wirkt ohne Zweifel so robust, als hielte es dem ein oder anderen Sturz auf den Boden stand, funktional gibt es (bis auf den 3D-Tiefeneffekt) keine Einbußen und das Gerät liegt insgesamt gut in den Händen...
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...jeeee nachdem, welche Art Spiele man zu spielen plant. Rein technisch gibt es da natürlich gar keine Schwierigkeiten, haptisch allerdings von Fall zu Fall schon.

Jörg (TheUnknown) *, 9.920 Zeichen, veröffentlicht am 18.01.2014 •

Schulnote: 2


Für die Bemusterung bedanke ich mich bei Nintendo
Der Text und dessen beinhaltende Bewertung für dieses Produkt sind nicht stellvertretend repräsentativ für die Redaktion von "Eyes on Nintendo", sondern einzig repräsentativ für die Meinung des/der Verfassers/Verfasserin!

Releasedate: 12.10.2013, Preis: ca. 110-130€

Bilder

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