Damals war Mario noch irgendwie richtig frisch, und wenn Mario als Namensgeber für ein Spiel, in dem er eigentlich nur sein Gesicht zeigt, auftrat, war das irgendwie ein Grund zur Freude. Es war zwar kein richtiges Mario-Spiel, aber immerhin stand da sein Name.
So war's auch mit Mario's Picross und ich bin bis heute nicht sicher, ob dieser Titel nur deshalb so erfolgreich war, weil er halt auch wirklich vergnüglich war, oder weil vorallem das "Mario" auf dem Cover prangte und die Leute daher alles kauften, wo "Mario" draufsteht.
Naja, erfahren werde ich das wohl nicht mehr, aber ich kann zumindest den Part mit der Vergnüglichkeit klären - was ich nun versuchen will. :)
LOGIKAUFGABENMario's Picross ist ein Puzzler, das heisst, man löst Logikaufgaben, insgesamt 256. Die ersten 64 dieser Aufgaben sind noch sehr simpel und verdeutlichen praktisch nur, wie man das System zu begreifen hat oder welche Kniffe man eventuell anwenden kann. Passenderweise stehen diese unter der Überschrift "Easy Picross". Sind diese ersten 64 gelöst, kann man sich auch an "Picross" versuchen, wo die restlichen 192 darauf warten, geknackt zu werden und zu je 64 aufgeteilt sind in "Kinoko" (quasi "mittelschwer"), "Star" (sozusagen "schwer") und "Time Trial".
Pro Rätsel stehen jeweils bis zu 30 Minuten zur Verfügung, sonst hat man's vergeigt. Verschärfend wirkt sich aber aus, dass bei einem falschen Schritt während der Lösungsfindung, von den 30 Minuten, die sowieso Sekunde für Sekunde verstreichen, Strafminuten abzogen werden - und das mit jedem Fehler mehr auf einmal, weshalb man sich nur wenige Fehltritte erlauben und stets gut nachdenken sollte, sonst heisst es, nochmal von vorn zu beginnen.
"1 1 2 1"Doch jetzt schreibe ich hier die Ganze Zeit von irgendwelchen Rätseln und Spielmodi, ohne zu erklären, worum es eigentlich geht.
Also: die 256 Aufgaben spielen sich jeweils immer nach dem selben Prinzip. Auf einem beispielsweise 5x5 Felder großen Spielfeld gilt es herauszufinden, welche Felder belegt sind und welche Nieten sind. Da man aber durch wildes Aufdecken irgendwelcher Felder sehr leicht in die Bredouille (Zeitabzug) kommt, muss durch Mitdenken und Schlussfolgerung erkannt werden, welche der Felder belegt sind und welche die Nieten - denn die belegten sind zu finden und wurde das letzte belegte Feld aufdegeckt, gilt das aktuelle Rätsel als gelöst.
Um dahinter zu kommen, welche Felder belegt sind, stehen in den Spalten und Zeilen einer Gittermatrix Zahlen. Steht also beispielsweise in Zeile 2 einer einer 10x10-Matrix die Zahl "4", bedeutet das, dass in Zeile 2 insgesamt 4 Felder zu finden sind, die direkt nebeneinander liegen. In Zeile 5 könnten z.B. die Zahlen "2 3" stehen, was heisst, dass hier einmal 2 Felder nebeneinander und einmal 3 Felder nebeneinander liegen, wobei aber zwischen diesen Feldern mindestens ein Feld eine Niete sein wird, denn sonst stünde dort eine "5", statt "2 3".
Da für jede Spalte und Zeile immer Zahlen an den Rändern stehen ist so also zu erdenken, wo die Nieten sind und wo nicht - denn die darf man ja nicht aufdecken. Bei kleinen Matrixen und großen Zahlen an den Rändern geht das flott und einfach. Doch werden die Matrixen größer und die Zahlen immer kleiner und pro Spalte und Zeile zahlreicher, wird's richtig, richtig knifflig, wenn bei einer 15x15-Matrix überall "1 1 1", "2 2 1 1" und "1 1 2 1" steht...
Als kleine Hilfe ist aber dafür möglich, sich Felder, bei denen man schon mal sicher ist, dass darunter eine Niete sein wird, diese mit einem kleinen X markieren, sodass man die Übersicht nicht verliert. Ferner kann man die spielinerne Hilfe aktivieren, die dann eine Zeile und eine Spalte vorab richtig aufdeckt und, mit X'en markiert, damit man schon mal einen Einstieg hat, wenn man selbst nicht weiss, wo man anfangen soll. Ausserdem treten noch einige weitere Charktere aus dem Mario-Universum in Erscheinung und geben ihren Senf zu dem ab, was sie da gerade sehen und verraten auch ab und zu mal einen Lösungs-Trick.
FAZITGrafisch und akustisch ist das hier alles sehr hübsch gemacht, aber gleichzeitig nicht mehr als unbedingt notwendig, was auch großartig zum Gameplay passt. Und das ist ohnehin schon ein Spaß - wenn man was für's Knobeln übrig hat, denn die 256 Rätsel sind zwar sehr zahlreich, doch ändert sich am Konzept nie etwas, nur an der Komplexität. Doch dann ist Mario's Picross eine Offenbahrung zum kleinen Preis.