Vor dem Anbringen des Silicone Glove for Nintendo Switch steht wie immer das Herausnehmen aus der Verpackung. Dies gestaltet sich absolut unproblematisch. Man nimmt das Stabilisierungsplastik aus der Pappummantelung, in dem oben eine Lasche geöffnet wird, anschließend hebt man das obere Plastik vom unteren an und entfernt jetzt noch das sich im Glove befindliche Switch-Papp-Placebo. Keine Schere oder oder sonstige Hilfmittel nötig und dauert alles in allem in etwa 15 bis 20 Sekunden. Auf jeden Fall eine sehr gute, kundenfreundliche Lösung des Verpackung-öffnen-Dilemmas vieler heutiger Produkte.

Nun also noch das Anbringen des Gloves um die Switch selbst. Dies funktioniert allerdings nur, wenn an der Switch links und rechts je ein Joy-Con anhängt, denn sonst kann der Glove die (bloße) Switch nicht halten. Überall befinden sich entsprechende Aussparungen für wirklich alle Buttons, Buchsen, Lüftungsschlitze und dergleichen. Sogar die sich auf der Switchrückseite befindliche, ausklappbare Fußlasche, um die Switch frei, etwa auf einem Tisch, stehen lassen zu können, beziehungsweise eine MicroSD-Karte einlegen oder herausnehmen zu können, lässt sich jederzeit unkompliziert auf- und zuklappen.

Weiterhin ist durch die gummiartige Substanz ein etwas besserer Grip gegeben, wenn die Switch durch ihren Ausklapp-Fuß gestützt steht, als würde sie es ohne tun. Nicht um sehr viel besser, wie geschrieben, aber dennoch eine wahrnehmbare Differenz. Der Grip in den Händen hat sich allerdings verschlimmergebessert. Das liegt aber vor allem daran, dass die Switch durch den Glove jetzt etwas dicker geworden ist und man dadurch ein wenig bequemer mit den Daumen an Bedienelemente auf der Vorderseite gelangen kann, sofern es allein Beugen und Strecken der Daumen betrifft. Andererseits aber ragen die vier Aktions-Buttons beider Joy-Cons nun nicht mehr heraus, sondern liegen jetzt sogar tiefer, als die Glove-Haut. Und da die Buttons allesamt relativ schmall sind und der Glove zudem die Buttons sehr eng umschließt, sind diese während einer Spielsession kaum noch zu bedienen. Mit anderen Worten, der Glove erschwert nicht nur das Spielen, er verhindert es beinahe völlig, wären nicht die Analg-Sticks, die man, eben durch den besseren Grip, komfortabler bedienen kann. Aber was bringen die Sticks, wenn die anderen Buttons so gut wie unzugänglich geworden sind!?

Ein anderer Aspekt ist, dass die Switch, wenn sie vom Silicone Glove for Nintendo Switch umgeben ist, nicht mehr einfach so ins Dock gesteckt werden kann, um am TV zu spielen oder den Switch-Akku aufzuladen - sie ist dazu nicht mehr schlank genug. Es ginge nur, wenn man die Switch mit mittlerer Gewalt in Dock hineindrückt. Doch kriegt man dann sie dann nur kompliziert wieder heraus und verkratzt sich dabei unter Garantie das Display - oder zumindest dessen Bildschirm-Schutzfolie, sofern eine angebracht wurde. Lässt man also einmal die Haptik beim Spielen außer Acht, könnte man die Switch mitsamt Glove nur noch im Table-Top- oder Handheld-Modus verwendet werden, wenn man den Glove nicht regelmäßig an- und ablegen will. Das geht erfreulicherweise simpel und blitzschnell - ist aber dennoch eine nervige Angelegenheit, wenn man es ständig machen muss. Nicht zu vergessen, dass man sicherlich des Öfteren auch mal die Joy-Cons an- und abstecken wird; wobei der Glove ohne beide Joy-Cons ohnehin nicht funktioniert.
FAZIT
Der Silicone Glove for Nintendo Switch ist eine gute Idee - in der Theorie. In der Praxis überwiegen die Nachteile leider zu deutlich, darum keine Kaufempfelung meinerseits.