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Bloons TD 5

Nintendo Switch

[Gast-Review]
Bloons TD 5, Covermotiv/Artwork
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG Switch Joy-Con Switch Joy-Con Grip Switch Pro Controller Switch Tablet Mode Switch Tabletop Mode Switch Television Mode Nintendo Network Kann über den Nintendo eShop heruntergeladen werden
Releasedate: 19.11.2018, Preis: 14,99€, 1-2 Spieler/innen
Gerade für die Tower-Defense-Fans unter euch Switch-Besitzern dürfte Bloons TD 5 ein kleiner Heilsbringer sein, denn kurioserweise sind Genrevertreter auf der neuesten Nintendokonsole noch sehr rar gesät, vor allem solch klassische mit Top Down Kamera. Auch sonst wird hier viel Traditionelles geboten. Es gibt die typischen Eistürme zum verlangsamen von Gegnern, Flammen- und Kanonentürme für Flächenschaden usw.
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Dafür gibt es keine Unterscheidung zwischen Flug- und Bodengegnern, stattdessen weisen die Gegner andere verschiedene Merkmale auf, auf die es sich einzustellen gilt, wenn einem niemand durch flutschen soll. Die Regeln sind dabei, wie man es von jeher kennt: Gegner laufen von einem Ende der Map zum Anderen. Unterwegs stellt ihr Türme auf, die diese Gegner ins Visier nehmen, um genau das zu verhindern. Schafft es doch mal ein Gegner, den anderen Bildschirmrand zu erreichen, verliert ihr eines der Leben, von denen ihr - je nach Schwierigkeitsgrad - unterschiedlich viele zu Beginn der Partie habt.
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Von Ballons und Affen
Wenn ich weiter oben von Gegnern sprach, sprach ich von Ballons. Richtig gelesen. Bei Bloons TD 5 versuchen böse Ballons euren Angreifern zu entwischen. "Aber Ballons platzen doch schon beim Kuss einer Neunadel!" denkt ihr euch? Weit gefehlt. Es gibt nämlich auch Ballons aus Metall oder Keramik, ist ja klar. Wenn ich hingegen von Türmen sprach, meinte ich Affen. Denn genau diese haben es in diesem Spiel auf die Ballons abgesehen und bewerfen diese wild mit Dartpfeilen (und anderen Waffen). Wo andernorts also etwa Pflanzen sich mit Zombies prügeln, heißt es hier eben Affen gegen Ballons.
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Wie bereits erwähnt, wird hier nicht zwischen Flug- und Bodeneinheiten unterschieden. Stattdessen gibt es verschiedene Ballonarten. Zwei erwähnte ich schon: Metall und Keramik. Darüber hinaus gibt es noch die sogenannten Tarnbloons (unsichtbar), andere Ballons mit mehr Schichten, die anhand der unterschiedlichen Farben erkennbar sind (ein roter Ballon ist mit einem Dartpfeil bedient, während ein blauer Ballon durch einen Dartpfeil nur seine äußere Schicht verliert und dann den ihm innewohnenden roten Ballon frei gibt usw.), herzförmige Ballons, deren Schichten über eine gewisse Zeit wieder zunehmen (man muss sie also rasch ausschalten) und schließlich die sogenannten MOABS - riesige Zeppeline, die ordentlich einstecken können und beim Platzen wiederum ein paar Keramikbloons freigeben.
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Um dem beizukommen gibt es die unterschiedlichsten Affen und das muss man dem Spiel hoch anrechnen: Es gibt verdammt viele von ihnen. Hier sieht man am ehesten, wie das Spiel über die Jahre historisch gewachsen ist, denn während man etwa unter Android von Zeit zu Zeit mitbekam, dass ein neuer Turm per Update nachgereicht wurde, erwartet einen in der Switch-Version natürlich bereits das volle Repertoire.
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Eis, Flammen und Kanonen erwähnte ich schon. Darüber hinaus gibt es z. B. noch Scharfschützen (deren Reichweite ist quasi die gesamte Karte, dafür haben sie keine so hohe Feuerrate), Affen, die per (U-)Boot auf dem Wasser auf manchen Karten platziert werden können, Affen in Flugzeugen und Hubschraubern, Affen, die alle Ballons mit einer ätzenden Substanz überziehen, Magieraffen, die Blitze, Feuer und Wirbelstürme schießen, welche die Ballons ein Stück auf ihrem Weg zurück setzen und viele mehr.
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Man könnte etwa eine Karte mit ein paar Affenarten spielen und sie danach direkt nochmal mit komplett anderen Affen wiederholen. Es gibt viele Möglichkeiten und Kombinationen, was das Spiel sehr dynamisch und abwechslungsreich macht. Nur zwei stechen etwas heraus: Der Superaffe (teuerste aber stärkste Einheit) und das Affendorf, das wiederum andere Affen in der Nähe mit Fähigkeiten begünstigt wie schnellerer Angriffsgeschwindigkeit oder der Fähigkeit, Tarnbloons zu sehen.
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Außerdem können alle platzierten Affen ausgebaut werden. Jede Affenart hat dazu zwei Ausbauzweige mit jeweils vier Upgrades (etwa schneller schießen, Tarnbloons sehen, brennende Dartpfeile, zwei Pfeile auf einmal etc.), doch man kann pro Affe nur einen Zweig auf Stufe vier bringen. Den anderen darf man dann nur noch bis auf Stufe zwei ausbauen. Um alle Affen mit allen Upgrades auf einer Karte zu nutzen, müsste man also jeden Affen zweimal platzieren und dann unterschiedlich ausbauen. Aber keine Sorge, die Arbeit könnt ihr euch sparen, denn es ist nicht nötig, in einer Karte alle Affenarten zu platzieren, um zu siegen.
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Ordentlich zu tun
Der Umfang ist enorm, leider auch durch teils künstliche Grenzen. Hier merkt man dem Spiel etwas die Möglichkeit der InApp-Käufe anderer Versionen an. Das gibt es zwar in der Switch-Version nicht und in ihr lässt sich alles mit der Spiel-Währung freispielen (auf den Mobilports aber auch), nur dauert das eben seine Zeit.
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Zum Einen hat man als Spieler einen Level, den man durch stetes Spielen steigert. Je höher er ist, desto mehr Affen und Karten stehen einem zur Verfügung. Zum anderen hat jede Affenart auch nochmal einen gewissen Bedarf nach Erfahrungspunkte, der auch nur gestillt werden kann, wenn genau diese Affenart Abschüsse tätigt. So müssen die Upgradestufen einmalig pro Affenart freigespielt werden. Dann kann man sie aber in jedem Level direkt nutzen (vorausgesetzt natürlich, man zahlt die jeweiligen Upgradekosten).
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Schlimmer ist die Tatsache, dass man für alle Medaillen pro Karte tatsächlich auch alle Schwierigkeitsgrade einzeln (!) spielen muss. Um auf der ersten Karte die Bronze-Medaille (für leicht) zu bekommen, genügt es also nicht, sie auf schwer zu bewältigen. So bekommt man "nur" die Gold-Medaille, nicht jedoch Bronze und Silber. Das heißt, bis ihr alle Medaillen gesammelt habt, wird sehr viel Zeit vergehen. Wer immer mal wieder Lust auf eine Runde Bloons TD 5 hat und dann froh ist, dass es noch etwas "zu tun" gibt, den mag das nicht so stören. Zumindest geht es mir so. Objektiv muss ich das aber als Kritikpunkt werten.
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Erfreulich ist aber, dass es auch abseits der Standardmodi noch viel Umfang gibt. Beispielsweise gibt es noch die Möglichkeit, alle Karten rückwärts zu spielen (Start- und Endpunkt der Bloonroute sind vertauscht), einen Modus, indem man mit einem gewissen Startkapital direkt alle Affen setzt und diese dann ohne weiteres Geld so viele Runden wie möglich durchhalten müssen und einen besonders schweren Meisterschaftsmodus, für den ihr aber die oben genannte "Tortur" über euch ergehen lassen müsst, sehr viele Medaillen sammeln zu müssen.
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Davon ab gibt es noch einen abwechslungsreichen Herausforderungsmodus, wo pro Szenario bestimmte Bedingungen vorherrschen (z. B. Start in Runde 30, 30.000 $ Startkapital, keine Superaffen und keine Magieraffen).
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Bevor ihr euch an die Herausforderungen sowie die höheren Schwierigkeitsgrade im Standardmodus wagt, solltet ihr allerdings im Affenlabor einige permanente Upgrades kaufen. Diese erhöhen eure Reichweite, euer Startkapital, eure Angriffskraft/-geschwindkeit usw. Die Bezahlung erfolgt mit Affenmünzen, die ihr nach dem Bestehen einer Karte bekommt.
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Die zweite globale Währung sind Affen-$ (die Geldscheine). Auch die bekommt ihr fürs Bestehen der Karten, doch die könnt ihr für mehrere Sachen ausgeben (Upgrades oder etwa Wiederbelebung, falls ihr mal Game Over geht). Des Weiteren könnt ihr damit sogenannte Spezialagenten kaufen -> noch mehr Affenarten mit besonderen Vorteilen. Ich empfehle euch aber, die Geldscheine anfangs für nur eine Sache zu sparen: Das Geldupgrade im Affenlabor. Es ist leider recht teuer, hilft aber ungemein, da ihr danach permanent für jeden abgeschossenen Bloon doppelt so viel Geld bekommt und auch euer Startkapital verdoppelt sich.
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Und es gibt tatsächlich einen Co-op-Modus in Bloons TD 5. Dieser macht zwar Spaß, seid ihr dabei allerdings auch sehr abhängig von eurem Partner. Jeder "bewirtschaftet" nämlich eine Hälfte der Karte und wenn dieser auf seiner Hälfte schlampt, müsst ihr es mit ausbaden. Große Interaktion mit eurem Partner ist leider nicht möglich. Immerhin könnt ihr ihm Geld schicken, falls ihr besser wirtschaftet als er und bemerkt, dass er es offenbar gut gebrauchen könnte.
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Keine Touch-Steuerung und andere Eigenheiten der Switch-Version
TD-Spiele feierten auf Smartdevices einen zweiten Frühling. Im Gegensatz zu Vertretern anderer Genres wie Shooter und Jump'n'Runs macht hier die Touchsteuerung nämlich Sinn. Ich platziere einen Turm dort, wo ich hintippe. Einfacher und schneller geht's nicht. Auch Bloons 5 TD profitiert davon. Leider jedoch nur auf dem Smartphone/Tablet, denn völlig unverständlicherweise wurde die Touchsteuerung bei der Switch-Version entfernt. Ihr steuert quasi einen Mauszeiger per Analogstick zum Platzieren der Türme. Mit gehaltener Schultertaste wird dieser Mauszeiger sehr langsam, sodass ihr die Türme millimetergenau platzieren könnt, was zumindest mich nach etwas Eingewöhnung zu dem Schluss brachte, diese Steuerung sogar dann zu bevorzugen, wenn es daneben noch die Touch-Steuerung gäbe. Dennoch ist es ein Unding, dass Touch nicht mal als Option verfügbar ist, obwohl sie es - Mobilversionen sei Dank - bereits komplett implementiert vorliegen hatten.
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Das Upgraden der Türme ist ein weiterer Streitpunkt. Einerseits ist es recht intuitiv. Man selektiert einen Turm, woraufhin sich eine Scheibe mit einigen Auswahlmöglichkeiten (die zwei Upgrade-Zweige sowie Schussmodus und Verkaufsoption) über den Turm legt. Nun hält man den Analogstick in die gewünschte Richtung und bestätigt, schon hat man eine Aktion vollführt. Andererseits ist so aber nicht mehr einsehbar, welche Effekte die einzelnen Upgrades überhaupt bringen - gerade für Neueinsteiger sehr unkomfortabel. Zu guter Letzt ist das Nutzen von speziellen Fähigkeiten, die manche Affenarten auf der höchsten Ausbaustufe mit sich bringen, sehr nervig. Man muss erst den linken Analogstick herunter drücken, dann per R und L zwischen den Fähigkeiten navigieren und kann sie dann mit Y auslösen. Wenn man bedenkt, dass diese Fähigkeiten gerade dazu da sind, einem im Notfall in letzter Sekunde den Allerwertesten zu retten, ist es doch unverständlich, wie umständlich die Handhabe hier gewählt wurde.
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Bug bei täglicher Belohnung
Im Hauptmenü gibt es noch einen Menüpunkt "tägliche Belohnung". Ähnlich wie bei vielen Smartphonespielen bekommt ihr hier fürs reine Einloggen ins Spiel täglich ein kleines Geschenk in Form von Spielwährung oder Spezialagenten. Jedenfalls im Idealfall. Dummerweise - und darüber stand ich im Vorfeld im Austausch mit den Entwicklern - funktioniert das nur, wenn eure Switch online ist und die Zeit mit einem Server synchronisiert. Spielt ihr dagegen ausschließlich offline (etwa beim Pendeln im Zug), zählt die Zeit nur vorwärts, während ihr IM Spiel seid. In anderen Worten: Zwischen zwei täglichen Belohnungen liegt dann nicht eine reale Nacht in der echten Welt vor euch, sodass ihr am nächsten Tag freudig eure Switch einschaltet und die Belohnung einsammeln könnt, sondern ihr müsst das Spiel tatsächlich 24 Stunden gespielt haben. Eine für mich unverständliche Implementierung, hätte man sich doch schlicht an der Switch-Systemzeit orientieren können.
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FAZIT
Defizite sind der Bug, einige Aspekte der Steuerung sowie das nötige Grinden im Standardmodus. Dennoch ist der Umfang für den gebotenen Preis hier enorm. Man bekommt ein riesiges und ausgereiftes TD-Spiel mit guter Balance und enorm vielen Karten, auch wenn diese keine besonderen Mechaniken sondern immer nur neue Aufteilungen von Wasser, Land und Wegführung bieten. Mit seiner großen Anzahl an Affen (alias Türmen) und der Langzeitmotivation haben wir hier zweifellos die Genre-Referenz auf der Switch, zumindest Stand heute.

Tarik, 11.847 Zeichen, veröffentlicht am 04.11.2018 •
Singleplayer: 84%
Multiplayer: 79%

Der Text und dessen beinhaltende Bewertung für dieses Produkt sind nicht stellvertretend repräsentativ für die Redaktion von "Eyes on Nintendo", sondern einzig repräsentativ für die Meinung des/der Verfassers/Verfasserin!

Die "Spielspaß in Prozent"-Wertung resultiert nicht aus einer mathematischen Gleichung heraus, sondern sie steht einzig für den subjektiv empfundenen "Spaß beim Spielen" des/der Verfassers/Verfasserin (sofern nicht anders im Reviewtext erwähnt) und ist darüber hinaus auch als eine ungefähre Vergleichsmöglichkeit zu anderen Spielen zu verstehen.
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