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Nyko UBoost

Nintendo Wii U

Nyko UBoost, Covermotiv/Artwork

Releasedate: 09.06.2012, Preis: ca. 20-25€
ANGABEN
Nykos UBoost verspricht auf der Verpackung "doppelt so lange spielen zu können" und außerdem "einen eingebauten justierbaren Standfuß". Na, dann mal ran an die Kartoffeln: Auspacken! Das gestaltet sich erfreutlicherweise sehr simpel. Kein Blistergefummel oder irgendwas ähnliches. Sehr schön.
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Beim ersten Betrachten des UBoost fällt dann erstmal auf, dass er außer einer Warnung von wegen nicht Feuer oder hohen Temperaturen aussetzen, und nicht öffnen etc., sowie diversen Logos, wie etwa das CE-Zeichen, nichts über sich preisgibt. Keinerlei Angaben darüber, mit welcher Spannung der Akku arbeitet, wieviel Kapazität er bietet... Nichts. Auch die Verpackung und selbst die beigelegte Faltbroschüre erklären nichts zu irgendwelchen technischen Spezifikationen.
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Aber auch sonst wird über den UBoost nichts erklärt. Wie funktioniert er im Detail? Wie schalte ich ihn an, oder aus? Wann sollte ich das am besten tun? Nutzt er Lithium-Ionen-Technik, oder irgendwas anderes? Ist es ein Zusatzakku, der sich automatisch aktiviert, wenn der interne des Gamepads nachlässt? Alles, was man erklärt, oder viel mehr bebildert gezeigt bekommt, ist, wie man den UBoost am GamePad anbringt und wie man den Standfuß herauszieht, damit das GamePad dann von ganz allein stehen kann.
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POWERBANK
Nun, nach einiger Zeit mit dem UBoost bin ich in der Lage, etwas über den UBoost erklären zu können, und natürlich (m)eine Meinung dazu in Worte zu fassen.
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Der UBoost ist das, was man heute allgemeinhin "Powerbank" nennt, wie man sie heute vor allem für Smartphones verwendet. Die Verbindung von UBoost und GamePad ist denkbar einfach. UBoost hinten ans GamePad anlegen, bis nach oben einrasten lassen und dann das kleine Schräubchen festzurren. Geht super schnell und super unkompliziert. Es behindert auch nicht die Zugänglichkeit irgendwelcher Buttons oder Sticks am GamePad.
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Nun hat der UBoost auf seiner Vorderseite unten rechts eine LED und einen Power-Button angebracht. Betätigt man diesen Button, aktiviert sich die Ladefunktion - signalisiert durch die jetzt orange leuchtende LED -, das heißt also, der interne GamePad-Akku wird vom UBoost geladen. Drückt man den Power-Button am UBoost erneut, schaltet sich die Ladefunktion ab (und die LED geht aus).
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Natürlich kann aber der UBoost nur dann das GamePad aufladen, wenn er selbst entweder am Ladekabel hängt (hierfür wird das Kabel genommen, das sonst direkt ins GamePad gesteckt wird), oder noch genug Saft in seinem eigenen Akku hat. Eben genauso, wie es bei Powerbanks üblich ist. Und damit der UBoost-Akku von ganz leer bis ganz voll aufgeladen wird, muss man 5 Stunden und 15 Minuten warten. Sobald dieser Ladevorgang abgeschlossen ist, leuchtet die LED an der Vorderseite grün. Damit man im Übrigen bemerkt, wann dem UBoost bald die Luft ausgehen wird, beginnt seine LED orange zu blinken.
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AKTIVIERT
Jetzt kann man den UBoost so benutzen, dass man ihn ständig "aktiviert" lässt, aber dann wird der GamePad-Akku im Grunde permanent geladen - was auf Dauer nicht gut ist; weder für das GamePad noch für den UBoost. Ich persönlich habe ihn darum so genutzt, dass ich ihn nur dann aktivierte, wenn die GamePad-Akku-LED rot zu leuchten begann und den UBoost erst dann wieder deaktivierte, wenn der GamePad-Akku wieder voll war (also die GamePad-LED ganz aus ist).
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Das hat zwei Vorteile. Zum Einen wird so also der GamePad-interne Akku nicht dauergeladen, aber zum Anderen wird die Spieldauer deutlich mehr als nur verdoppelt, sondern praktisch beinahe verdreifacht: 1) Zuerst das volle GamePad fast leerzocken, 2) dann nebenbei schnell UBoost anschalten und einfach weiterzocken, 3) ist das GamePad voll, den UBoost wieder abschalten und erneut das GamePad fast leerzocken.
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Alles das allerdings unter der Prämisse, dass der UBoost permanent mit dem GamePad verbunden ist, denn wenn man ihn ständig an- und abmontiert, führt man die Idee dahinter ad absudrum und kann genauso gut bei Bedarf eben immer das Ladekabel ans GamePad stecken.
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Jedoch gilt noch eine weitere Sache bedacht zu werden. Ich zum Beispiel bin jemand, der auf dem GamePad immer Helligkeitssufe 1 aktiviert hat. Viele andere nutzen aber Stufe 3, 4 oder 5. Das heißt, der GamePad-Akku wird so wesentlich schneller leergesaugt (als bei mir). Das widerum heißt, dass der UBoost selbst, wenn er noch ganz voll ist, das GamePad nicht vollladen kann, wenn man mit hoher Helligkeitsstufe zocken und dabei das GamePad über den UBoost laden lassen will, denn das GamePad verbraucht bei höherer Helligkeitsstufe weitaus mehr Saft.
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Nicht zu vergessen, dass beim UBoost unbekannt ist, auf welcher Technologie er selbst basiert. NiMH? Li-Ion? Oder was ganz anderes? Und mit wieviel Milliampere oder Volt arbeitet er? Riskiert man bei unbewusst falscher Handhabung also einen Memory-Effekt beim UBoost? Besteht die Gefahr der Überladung, oder ihn zu schnell kaputtzunutzen, sodass er nach wenigen Wochen nur noch einen kleinen Teil seiner einstmals vollen Power liefern kann? Das macht es schwer, den UBoost "optimal" zu nutzen, und man macht es zufällig richtig oder zufällig falsch...
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Zu bedenken ist hier ferner, dass ich nicht den mit dem GamePad direkt mitgelieferten Akku verwende, sondern einen mit höherer Leistung, der beim Spielen zwar viel länger durchhält, aber dafür auch länger geladen werden muss, bis er voll ist.
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Was also tun? Nun, dann stöpselt man den UBoost ans Ladekabel, damit er das GamePad ohne Ladeunterbrechung durchladen kann. ...aber kann ich dann nicht sowieso direkt das GamePad an's Ladekabel stecken? ...eben!
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GUTE IDEE
So gesehen ist der UBoost eigentlich eine gute Idee. Trotzdem währt eine "Akkuladung" des UBoosts nicht ewig, denn auch der UBoost muss regelmäßig aufgeladen werden. Und hier beißt sich meiner Meinung nach ein wenig die Idee des UBoost selbst in den Schwanz. Ob ich jetzt regemäßig das GamePad direkt lade - und es darum auf der Ladestation oder am Ladekabel hängt -, oder ob ich - mit dem GamePad am UBoost - den UBoost ständig über Ladestation oder Ladekabel lade, damit er im Notfall dem GamePad-Akku unter die Arme greifen kann, macht so gesehen wenig Unterschied.
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Vorteilhaft ist es höchstens dann, wenn man aus irgendwelchen Gründen nicht auf Ladekabel-Kabellänge von einer Steckdose entfernt sitzt, sodass gleichzeitiges Spielen und Laden nicht möglich ist. Denn so hätte man eben den Bonus, mehr als doppelt solange ohne Nachladen durchspielen können, um nicht zwangspausieren zu müssen. Und ob ich dann irgendwann Uboost oder GamePad lade, wenn's denn unbedingt sein muss, ist dann ja egal, denn pausieren müsste man dann ja sowieso.
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Allerdings kann ich, sagen wir beispielsweise über Nacht sowieso nur ein Gerät ans Ladekabel stecken: GamePad ODER UBoost. Sodass, wenn beide Akkus gerade leer sein sollten, eigentlich auch wieder nur eine Akkuladung zur Verfügung steht. Alternativ könnte man jetzt höchstens den UBoost auf "Lade das GamePad auf" stellen, dann lädt das UBoost als Ladekabel und lädt dabei zugleich das GamePad auch. Aber riskiere ich hierbei nun eine Überladung oder überfordere ich den UBoost damit, wenn ich das über Nacht, also viele Stunden, mache? Es gibt ja keinerlei Hinweise auf Spezifikationen oder Tipps für den Einsatz.
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Hinzu kommt jedoch, egal, wie lange man nun ohne Nachladen spielen kann oder wie häufig man Nachladen muss: Hängt der UBoost am GamePad, und man lädt während des Zockens den UBoost auf, stört das Ladekabel am rechten Handballen, weil es ja seitlich eingesteckt wird. Natürlich kann man weiterspielen und kommt immer noch bequem an alle Buttons, aber das Kabel am Stecker streift permanent den rechten Handballen und das nervt mit der Zeit ziemlich.
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Dass der UBoost widerum das Gesamtgewicht ein wenig erhöht, fällt zwar beim ersten und zweiten Mal spielen auf, aber danach registriert man es nicht mehr und es stört auch nicht, beziehungsweise lässt auch nicht die Hände ermüden, oder sowas.
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STANDFUß UND UND LADESCHALE
Das zweite Features des UBoost ist sein integrierter Standfuß, den man herausklappen und in Stufen herausziehen kann, und dann kann das GamePad von ganz allein stehen, wenn man es etwa gerade nur zur Anzeige des Inventars benötigt, aber ansonsten mit Wiimote oder Pro Controller spielt. Allerdings lässt sich der Standfuß nur mit sanfter Gewalt herausziehen. Der sitzt nämlich so fest, dass ich anfangs dachte, ich hätte ja vielleicht eine neue Revision des UBoost, bei dem der Standfuß wegrationalisiert worden wäre, weil sich einfach nichts bewegte, so sehr ich auch zog und schob.
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Was ich noch zum UBoost erwähnen will, ist, dass er nicht mit dem "Wii U GamePad Power Stand" (Standfuß und Ladeschale in einem) kompatibel ist. Und das, obwohl dieses Zubehör ebenfalls von Nyko ist: Hängt das GamePad am UBoost, passt es nicht auf den Power Stand, das heißt, es lässt sich nicht ganz draufstellen und somit auch nicht laden, geschweigedenn ohne Wackel- und Umkippgefahr einsetzen.
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Natürlich, dass das GamePad mitsamt UBoost nicht mehr mit anderem GamePad-Zubehör funktioniert, ist ebenfalls klar. Alle Gummihäute, Plastikschalen und was es sonst noch so gibt, kann man vergessen, wenn man den UBoost einsetzt. Nicht, dass ich unachtsam im Umgang mit meinem Hab und Gut wäre, aber uns allen fällt eben hin und wieder einmal etwas auf den Boden...
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FAZIT
Bereits bei grundlegenden Dingen kommen erste Dämpfer, da dieses Zubehör in keiner Weise irgendwie auch nur ein kleines Bisschen dokumentiert ist! Und dass man auf eventuell mittlerweile liebgewonnenes GamePad-Zubehör verzichten muss, ist ebenfalls nicht gerade super. Da außerdem auch nicht bekannt ist, welche Technologie der UBoost verwendet, ist demnach ebenfalls nicht bekannt, in welchen Zyklen dieser am besten geladen und entladen werden, beziehungsweise er das GamePad laden sollte, um seine Lebensdauer optimal zu gestalten. Das kann dann zugleich auch noch auf den GamePad-Akku übertragen werden, der so durch den UBoost eventuell "falsch" oder "unzureichend kurz/lang" betankt wird, und möglicherweise ebenfalls schneller als unter normalen Umständen den Geist aufgäbe.
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...weswegen ich lieber einen potenteren Akku für das GamePad empfehle, wenn man aufgrund räumlicher Begebenheiten die Spielzyklen ohne Ladekabel-Wartezeiten-Zwang möglichst lang gestalten will. So geht man allen möglichen Zubehörkompatibilitätsquerelen und technischen Problemen aus dem Weg, zahlt dabei aber im Grunde denselben Preis.

Jörg (TheUnknown) *, 10.604 Zeichen, veröffentlicht am 07.09.2015 •

Schulnote: 4


Für die Bemusterung bedanke ich mich bei Nyko Technologies
Der Text und dessen beinhaltende Bewertung für dieses Produkt sind nicht stellvertretend repräsentativ für die Redaktion von "Eyes on Nintendo", sondern einzig repräsentativ für die Meinung des/der Verfassers/Verfasserin!

Releasedate: 09.06.2012, Preis: ca. 20-25€

Bilder

Nyko UBoost, Screenshot #1 Nyko UBoost, Screenshot #2 Nyko UBoost, Screenshot #3

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