Cover: Code of PrincessPrinzessin mit Aufgaben
Mit Code of Princess bekommen wir wieder einen Titel mit fernöstlichem Touch in die weltlichen Gefilde geliefert. Diesmal findet ihr euch in der Rolle einer Prinzessin wieder. Doch keine Angst, diese muss nicht errettet werden, ganz im Gegenteil, sie und ihr Gefolge möchten die Welt vom Schrecken und Unheil befreien.

Der Genre-Mix aus Beat 'em up, Hack 'n Slay und RPG beginnt mit Prinzessin Solange, die sich nun durch mehrere Kapitel kämpfen muss, die verschiedene Ziele fordern. In den 30 Leveln der Kampagne sollen alle Gegner besiegt oder auch mal nur der Obermotz ausgeschaltet werden. Aus einer seitlichen Ansicht beobachtet ihr nun, wie die Gegner von allen Seiten und auf drei hintereinanderliegenden Ebenen, euch an Leder wollen.

Mit scharfer Klinge ausgestattet dürft ihr verschiedene Hieb- und Stichtechniken ausführen, oder die Gegner mit einem Fernzauber schwächen. Ebenso gehören Abwehrhaltungen und Sprünge in das Repertoire der Prinzessin, die mit ein wenig Übung zu einem flüssigen Angriff gewandelt werden können. Nach einer kleinen Einarbeitungsphase sollten euch einige Kombinationen gelingen, die das Kampfsystem sehr aufwerten und die Gegner auf Abstand halten. Wer aber meint, mehr mit stupiden und immer gleichen Angriffen dem Ziel näher zu kommen, wird schnell eines Besseren belehrt, denn die Schwierigkeit steigt kontinuierlich an und fordert dann sogar Taktik von euch. Zudem wird noch mit einem Zeitlimit gegen euch gearbeitet, das aber glücklicherweise recht human gehalten ist und oft ganze 20 Minuten hergibt.
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Prinzessin mit Muckis
Obwohl die Level ähnlich aufgebaut sind und die Aufgaben auch nicht wirklich viel Abwechslung bieten, findet die Motivation kaum einen Abbruch. Code of Princess ist nämlich nicht nur eine skurrile und altertümliche Fantasy-Schlacht, sondern bietet mitunter einige Rollenspielelemente. Für jeden erfüllten Auftrag erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die euren Attributen zuteil werden. Je nach offensiver oder defensiver Taktik, lassen sich die Punkte auf Angriff, Abwehr, Schnelligkeit sowie Gesundheit verteilen. Nebenbei sackt ihr noch Rüstungsgegenstände und neue Waffen ein, oder kauft sie beim Händler, den ihr zwischen den Abschnitten besuchen könnt. Wer sich noch nicht für weitere Aufgaben gewappnet fühlt, darf auch Level wiederholen, um seine Attribute an die gewünschte Höhe anzupassen.
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Zu den vier schrillen Protagonisten, die euch zu Beginn des Spieles gestellt werden, gesellen sich noch weitere Krieger hinzu, um gemeinsam mit euch gegen die bösen Mächte anzutreten. Die weiteren Figuren spielen sich auch recht unterschiedlich und gewinnen so weiteren Spielspaß hinzu. Dafür müsst ihr abermals einiges an Zeit investieren, denn sie bieten keinen bisher erzielten Fortschritt und fangen wieder auf Stufe 0 an. Dafür könnt ihr sie aber mit bereits gesammelten oder gekauften Rüstungsgegenständen und Waffen ausstatten, was wieder einiges an zeitlichem Aufwand wett macht.
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Generell sind die einzelnen Missionen in wenigen Minuten vollzogen. Dafür bricht schnell die Rekordjagd aus, wenn ihr aktuelle Zeiten unterbieten wollt. Doch irgendwann sind eure Kämpfer auf so einem hohen Niveau, dass die normalen Level euch nicht mehr viel bieten werden. Unabhängig vom freien Spiel und der Kampagne, stehen zusätzliche Bonus-Quests und ein Lokaler Multiplayer-Modus bereit. Ferner bietet Code of Princess noch einen unkomplizierten Online-Modus, in dem bis zu vier Spieler ihre Kampfeslust befriedigen können. Die Möglichkeiten sind dort nicht nur auf das Zusammenspiel beschränkt, sondern gewähren euch die Chance, eure Kräfte gegeneinander auszutesten. Jeder mit einem eigenen 3DS und dem Download von Code of Princess, darf am Unterfangen teilnehmen. Leider sind meine Besuche kaum von Erfolg gekrönt und oft scheine ich mich alleine nach Mitspielern für ein Online-Match zu sehnen. So muss leider sehr oft die CPU fehlende Mitstreiter ersetzen, was durchaus schade ist, da doch so oft nach einem anständigen Online-Modus verlangt wird.
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Prinzessin mit Tücken
Die technische Seite des Spieles ist recht interessant, denn ihr bekommt ein 2D-Abenteuer, dass den 3D Tiefeneffekt nutzt. Jedwede Animationen finden sich auf dem oberen Bildschirm und werden mit überraschend flüssigen Bewegungen dargestellt. Probleme bekommt das Spiel erst, wenn sich mehrere Figuren gleichzeitig auf dem kleinen Bildschirm tummeln, denn dann kann es durchaus zu Rucklern kommen, die für eine kleine Missstimmung sorgen. Wenngleich dies natürlich Abzüge in der Wertung gibt, bietet das komplette Szenario nicht nur schöne Schauplätze, sondern besonders schräge Figuren, die voller Ideenreichtum strotzen. Die zusammengewürfelte Truppe besteht unter anderem aus der sehr freizügig gekleideten Prinzessin, einer Nekromantin, die regelmäßig ihre Körperteile austauschen muss und einem Gitarre spielenden Elf, der optisch einem Hofnarr nahekommt.
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Zusätzlich bekommt ihr noch dutzende Videos geboten, die einem japanischen Anime-Trickfilm gleichen, aber leider ohne 3D-Effekt dargeboten werden. Diese Cartoons bereichern die sehr dialoglastige Story, denn bis ihr einen Kampf startet, ziehen einige Minuten ins Land und strecken so auch die Spielzeit. Wer keine Zeit verlieren möchte und versucht, die Gespräche zu beschleunigen oder gar zu überspringen, wird recht schnell enttäuscht werden. Die Dialoge unter den Charakteren lassen sich nicht abbrechen und müssen auch bei Wiederholungen des Levels abermals angeschaut werden. Doch dank sehr witziger und sarkastischer Wortgefechte, werden all jene, die des Englischen mächtig sind, nicht selten ein Schmunzeln entlockt bekommen. Und dank der sehr gelungenen (englischen) Sprachausgabe, wird der Witz auch schneller den Weg in euer Ohr finden. Zusätzliche begleiten flotte Sounds das Spiel und bereichern die jeweilige Kulisse.
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Die Steuerung orientiert sich am Beat 'em up-Prinzip. Das heißt, ihr habt massig Angriffe, die sich durch verschiedene Kombinationsmöglichkeiten gestalten. Drückt ihr das Schiebebad nach vorne, unten oder hinten, vollzieht der jeweilige Kämpfer komplett unterschiedliche Attacken, sofern gleichzeitig ein Button betätigt wird. Selbst das Springen wird über das Schiebepad/Steuerkreuz befehligt und lässt dadurch weitere Angriffe für die Buttons offen. Der Touchscreen bleibt bei der Steuerung ungenutzt und zeigt lediglich Statuswerte auf.
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Interessant ist noch der Umfang von Code of Princess, sowie die Spielzeit, die miteinander einhergehen. Denn schon beim laden staune ich nicht schlecht, dass mir das Spiel über 9000 Blöcke abknöpfen will. Der Umfang der Missionen erstreckt sich über 30 Level in den Kampagnen, durch die ihr die Geschichte erzählt bekommt. Doch ist mit dem Abschluss der Missionen noch lange nicht Schluss, denn es gibt zusätzlich noch die Bonus-Quests. Zählt man alle Optionen zusammen, durchläuft Code of Princess sogar mehr als 100 verschiedene Stages. Dank freischaltbarer Charaktere lassen sich diese Missionen auch mehrfach entdecken und strecken die Spielzeit praktisch ins Endlose.
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Prinzessin mit Fazit
Code of Princess ist ein überraschend gutes Spiel, das nur mit wenigen Schwächen zu kämpfen hat. Der Titel eignet sich besonders gut für zwischendurch, denn meistens benötigen die Missionen nur wenige Minuten. Leider ist es schade, dass der Online-Modus derzeit kaum von anderen Spielern genutzt wird und daher appelliere ich zum Kauf, denn hier gehen gute Ansätze dank fehlender Spieler verloren. Und noch ein Wermutstropfen gibt es, denn auch wenn Code of Princess ein Download-Game aus dem Nintendo eShop ist, schlägt der Titel mit fast 30 Euro zu Buche, die hier aber aufgrund des Umfangs definitiv gut angelegt sind.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 76%
Multiplayer: 78%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 13.04.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 28.03.2013