Cover: Cooking Mama: Sweet ShopMit Cooking Mama: Sweet Shop schickt uns Rising Star Games zusammen mit Mama zurück in die Küche, um dort massenhaft Süßkram zu zaubern. Serientypisch geschieht dies durch das Absolvieren verschiedener zumeist simpler Minispiele auf dem Touchpad. Mit 60 zuckersüßen Rezepten gibt es dabei viel zu tun, also setzen wir uns eine Kochmütze auf, ziehen unsere Schürze an und legen los.

"Let's Make Sweets!"
Im "Let's Make Sweets!" Modus des Spiels wählen wir zunächst eines von 4 Startrezepten aus. Alle Rezepte sind in mehrere Teilaufgaben unterteilt, welche wir der Reihe nach - in Form von Minispielen - abarbeiten. Was in den Teilaufgaben gemacht werden muss, fällt dabei sehr unterschiedlich aus und wird anfangs in einem Text erklärt. Meistens reichen die während des Spiels eingeblendeten Symbole und Pfeile aber komplett aus, um die Aufgaben zu meistern. Doch wie läuft so ein Backvorgang denn nun ab?

Mamas Rezept für Pfannkuchen lautet beispielsweise wie folgt:
  1. Eier aufschlagen (mit dem Stylus vom Ei zur Schüssel fahren und es anschließend berühren)
  2. Eine Schüssel bis zum Rand mit Mehl füllen (mit dem Stylus eine Packung Mehl mit dem richtigen Timing zur Schüssel ziehen)
  3. Backpulver sieben (mit dem Stylus das Sieb gleichmäßig an beiden Seiten berühren)
  4. Mit einem Zahnstocher Milchflaschen öffnen (mit dem Stylus den Zahnstocher schnell nach unten ziehen)
  5. Den Teig zusammen rühren (mit dem Stylus in der richtigen Geschwindigkeit einen Kreis abfahren)
  6. Mit einem Stück Butter die Pfanne fetten (das Stück Butter mit dem Stylus über die Pfanne bewegen)
  7. Die Pfannkuchen in der Pfanne anbraten (den Pfannengriff mit dem Stylus in eine angegebene Richtung bewegen, und wenn angegeben, die Temperatur durch Berühren eines Knopfs verändern)
  8. Nach Belieben frei verzieren (mit dem Stylus nach Lust und Laune Zuckerguss auf den Pfannkuchen malen)
  9. Voila, wenn wir möchten können wir jetzt noch ein Fotos von unserem sehr appetitlich dargestellten Werk machen

Die meisten Aufgaben sind trotz der Zeitlimits sehr einfach, und oft bewältigen wir sie beim ersten Versuch in unter der Hälfte der Zeit. Wenn wir doch mal den Teig zu schnell rühren, spritzt der Teig plötzlich aus der Schüssel und bedeckt nicht nur die ganze Küche sondern auch Mamas Gesicht. Nachdem wir uns beim Grinsen erwischt haben, verwenden wir den Stylus um die Sauerei schnellstmöglich wegzuputzen, denn die Uhr tickt schließlich weiter - und noch können wir es schaffen, den Teig zeitig hinzukriegen.
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Sollten wir mal nicht schnell genug sein, um eine Aufgabe zu bewältigen, ist dies auch nicht schlimm, denn wir dürfen dann einfach wie gehabt mit der nächsten Aufgabe weiter machen. Jedoch gibt es dann nur maximal die Bronzemedaille für die Aufgabe. Jede Teilaufgabe wird nämlich genauso wie das fertige, süße Stück mit einer von drei Medaillen bewertet (bronze, silber oder gold) und soll uns zum Wiederholen von nicht ganz perfekt gemeisterten Rezepten motivieren. In vielen Fällen erhalten wir jedoch bereits beim ersten Versuch ein perfektes Ergebnis.
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Natürlich gibt es auch komplexere Aufgaben wie das oben beschriebene Backen der Pfannkuchen, bei welchen beispielsweise auch unsere Reflexe und etwas Multitasking gefragt sind. Aber auch diese Aufgaben bewältigen wir nach spätestens 2-3 Versuchen mit Auszeichnung.Teilweise fallen diese Aufgaben auch sehr bizarr aus: Warum wir die Milchflaschen mit einem Zahnstocher öffnen sollen... naja... muss man nicht verstehen. Oder beim Abschneiden der Erdbeerstiele liegen die Erdbeeren nicht einfach auf den Tisch sondern kommen uns entgegengerollt, weswegen der Schnitt gut getimed sein will. Dennoch diese Ideen frischen das Spielprinzip etwas auf und sorgen für mehr Komplexität. Aber wer nach Logik sucht, ist bei Cooking Mama: Sweet Shop sowieso falsch aufgehoben.
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Das Backen und damit die Kernmechanik des Spiels funktioniert bemerkenswert gut. Die zahlreichen Minispiele sind trotz der eher beschränkten Möglichkeiten der Touchsteuerung recht abwechslungsreich und auch im späteren Spielverlauf kommen immer wieder neue Abwandlungen hinzu. Jedoch wiederholen sich vor allem simplere Teilaufgaben, wie z.B. das Aufschlagen oder Verrühren von Eiern, sehr häufig.
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Mamas Shop
Wie der Name des Spiels schon verrät, Backen wir nicht (nur) aus reinem Vergnügen sonder, sind in Besitz einer Konditorei, in welcher wir unsere frisch gebackenen Kreationen zum Verkauf anbieten. Sobald wir unsere Spezialitäten im Shop verteilt haben, können Kunden den Laden betreten. Diese irren dann für kurze Zeit ziellos durch den Laden und wollen anschließend das, was auch immer gerade vor ihnen steht, kaufen. Ob wir das Rezept perfekt beherrscht haben oder nicht, spielt bei der Kaufentscheidung der Kunden absolut keine Rolle. Abkassiert wird dann, indem wir den kaufwilligen Kunden antippen und das war's dann auch eigentlich schon.
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Von eingenommenen Geld können wir widerum allerlei verschiedene Dekorationen für unseren Shop kaufen. Von diversen Bodenkacheln, über Teller, bis hin zu verschiedenfarbigen Schürzen für Mama gibt es viele Möglichkeiten, um Küche und Laden individuell einzurichten. Spielerische Auswirkungen hat dies jedoch keine.
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Der Shop ist ganz klar die größte Schwäche des Spiels. Dass der Entwickler die Spielmechaniken möglichst simpel halten wollte, kann man durchaus nachvollziehen, aber das ist keine Ausrede dafür, dass nichts von dem, was wir tun, sich auf den Shop auswirkt.
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Let's go global
Neben den Aufgaben in der Küche gibt es noch die World Challenges: Sobald wir bestimmte Rezepte beendet haben, kommt eine Frau im roten Mantel in unseren Laden, welche nach einem bestimmten Gericht fragt und welches sie global vermarkten will. Backen wir ihr das gewünschte Gericht schalten wir im World-Challenge-Modus nach und nach weitere Minispiele frei. In den World Challenges werden wir so vom Chefkoch zum Bandarbeiter und gehen auf Highscore-Jagd. So müssen wir beispielsweise unter Zeitdruck so viele Muffins wie möglich verpacken, oder Teigbälle aufspießen.
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Die Global Challenges sind spaßig, sind aber auch leider die einzige Abwechslung, welche Cooking Mama: Sweet Shop bietet.
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Technik
Auf technischer Seite gibt es nicht viel zu meckern. Grafisch setzt Cooking Mama: Sweet Shop sicherlich keine neuen Maßstäbe, aber Mama und die Küchengeräte sind allesamt liebevoll animiert und schön anzusehen. Ein besonderes Lob geht an die Grafiken vom Essen, bei denen mir regelmäßig das Wasser im Mund zusammengelaufen ist.
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Lediglich die Sprites unserer Kunden leiden unter zu geringer Auflösung und wirken verwaschen. Auch deren Animationen liegen weit hinter dem, was man sonst in der Küche zu sehen bekommt. Und leider gibt es nur einen Speicherstand welcher automatisch beschrieben wird.
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Aber am wichtigsten ist, dass die Styluseingaben präzise erkannt werden und sehr gut funktionieren. Und das tun sie!
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Fazit
Ich bin kein Fan von Minispielsammlungen oder Touchpadspielereien. Trotzdem hatte ich einige spaßige Momente mit Cooking Mama: Sweet Shop. Es verbreitet einen liebevollen Charme und zielt durch seine Simplizität vor allem auf junge und unerfahrene Spieler/innen ab. Aber auch erwachsene Spieler können mit Cooking Mama: Sweet Shop ein paar entspannte Stunden erleben, sofern sie sich für dieserlei Minispiele begeistern können und keine Innovationen erwarten.
«Tif» Singleplayer: 62%

Verfasst von «Tif» am 05.06.2017,
bemustert durch Deep Silver
für bis zu 4 Person/en
Release am 26.05.2017