Cover: Die Sims 3: Einfach tierischEinfach tierisch
Mit "Die Sims 3: Einfach tierisch" reiht sich nach gerade mal etwas mehr als einem halben Jahr ein weiterer Sims-Ableger für den 3DS ein. Da bisher zahlreiche animalisierte Versionen der Reihe existieren, unter anderem auch für Konsolen, möchte ich nun im Folgenden versuchen zu erklären, ob die Umsetzung auf Nintendos aktuellstem Handheld gelungen ist.

Gleich zu Beginn fällt mir schon mal etwas sehr Positives auf, nämlich dass es möglich ist, seinen Spielstand auf einen von insgesamt 3 Slots zu speichern. Das ist für die Konsolen- & Handheld-Versionen der erfolgreichen Spielereihe nicht selbstverständlich. Nicht allzu selten wollte ich bei bisherigen Teilen einfach mal neu anfangen, ohne meine alte Familie löschen zu müssen - aber das ging nicht -, wie gut, das diese Zeiten vorbei sind.

Nachdem man sich dann für einen Spielstand entschieden hat, gestaltet man sich anfangs seinen Sim. Man hat die Auswahl zwischen einem Menschen, einer Katze oder einem Hund. Als erstes entscheide ich mich für einen Menschen - und im Gegensatz zu Die Sims 3 für den 3DS ist es nicht möglich, mithilfe der Kamera ein Foto von sich zu schießen und so das Gesicht des Sims seinem Foto angleichen zu lassen. Also muss man auf die bewährte Art und Weise seinen Sim zusammenpuzzlen. Hierbei kann man Punkte wie Geschlecht, Hautfarbe, Fitness, Frisur, Kleidung und Persönlichkeit festlegen.
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Bei der Bestimmung des Gesichts hätte ich mir gern ein paar Optionen mehr gewünscht, da man nur die Wahl zwischen 5-6 verschiedenen Augen, Mündern, etc. hat. Diese kann man zwar noch von der Größe und Lage variieren, doch wer die PC-Version des Spieles kennt, wird an dieser Stelle so einige Schöpfungsfreiheit vermissen. Ebenfalls auffällig ist, das jede Frisur und jedes Kleidungsstück auch in der PC-Fassung vorhanden sind - sodass mit irgendwelchen 3DS-exklusiven Inhalten nicht zu rechnen ist.
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Zum Schluss kann dann man noch die Persönlichkeit bestimmen, welche den Sim gewisse Fähigkeiten leichter oder schwerer lernen lässt oder die ihm diverse Dinge im virtuellen Leben erleichtern oder erschweren. Je nachdem, wie man die Persönlichkeit seines Sims gestaltet hat, stehen verschiedene Lebenswünsche zur Verfügung, auf die ich etwas später noch einmal eingehen werde.
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Als nächstes möchte ich natürlich auch einen Hund und eine Katze erstellen - schließlich will ich ja die Besonderheit an dem Spiel ausprobieren. Hierbei kann man sich zwischen 24 Katzenarten und 48 Hunderassen frei entscheiden, da dürfte für alle etwas dabei sein. Zusätzlich kann man noch Farbe und Struktur des Fells anpassen, oder auch den Vierbeinern lustige Accessoires geben. So kam bei mir beispielsweise eine knallgelbe, rotäugige Katze mit Fledermausflügeln heraus; doch selbstverständlich kann man seine Tiere auch normal gestalten.
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Ähnlich wie bei den menschlichen Sims haben die Vierbeiner auch ihre eigenen Charaktermerkmale. So belege ich den Hund mit Eigenschaften wie "ordentlich", "freundlich" und "treu", während meine beflügelte Katze "zerstörerisch", "hyperaktiv" und "aggressiv" zugeschrieben bekommt.
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Was mir nicht so gut gefallen hat, ist, dass es pro Haushalt maximal 3 Sims in Form von einem Mensch, einer Katze oder einem Hund geben kann. Für PC-Verwöhnte Sims-Spieler ist das eine deutliche Eingrenzung der spielerischen Freiheit, schließlich sind dort 8 Sims pro Haushalt möglich. Ebenso sind die verschiedenen Alterseinstufungen weggefallen.
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Dafür gibt es die Möglichkeit sogenannte Townies zu erstellen. Das sind Sims, die zwar nicht steuerbar sind, aber trotzdem immer wieder auftauchen. So trifft man diese dann im Park, an der Promenade oder zufällig vor der eigenen Haustür und hat dann die Möglichkeit, sich mit diesen anzufreunden. Außerdem ist es möglich, diese via Streetpass mit anderen Spielern auszutauschen, sogar dann, wenn sich das Spielmodul nicht einmal im 3DS befindet.
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Das Leben beginnt
Nachdem die Persönlichkeiten erstellt wurden, muss man sich für eines der Grundstücke in der Nachbarschaft entscheiden. Aufgrund meines knappen Anfangskapitals entscheide ich mich für das kleinste (und günstigste) Haus, was zur Verfügung steht. Nachdem mich das Spiel mithilfe eines Tutorials in Steuerung und andere grundlegende Dinge eingeweiht hat, habe ich - wie es sehr typisch für die Serie ist - freie Hand über das, was gemacht werden soll. Ein Storymodus existiert nicht, und so ist man motiviert sich selbst Ziele zu setzen. Ob man so schnell wie möglich die Karriereleiter aufsteigen, die meisten Freunde haben oder einfach nur das Leben spielen möchte, können alle für sich sich selbst festlegen. Eine grobe Orientierung bieten dafür die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Wünsche der Sims, die man berücksichtigen sollte.
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Bei Ersteren handelt es sich um Faktoren wie Hunger oder Hygiene. Jedes der 6 Bedürfnisse besitzt seine eigene Anzeigeleiste, die sich auffüllt, wenn mit bestimmten Objekten interagiert wird, bzw. sich verringert, wenn man diese eine Weile vernachlässigte. Um Erfolg bei der Arbeit zu haben, ist es grundsätzlich erforderlich, Fähigkeitenpunkte zu besitzen. Kocht ein Sim zum Beispiel sehr oft, werden mit dem Anstieg der Kochpunkte auch seine Gerichte leckerer und durch den Verzehr (besonders leckerer Gerichte) wird der Hunger entsprechend schneller gestillt.
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Bei den Wünschen handelt es sich um optionale Aufgaben, die jeder Sim erfüllt haben möchte. Die Meisten davon verfallen nach ein paar virtuellen Stunden, jedoch können bis zu 4 Wünsche pro Sim "versprochen" werden, um diese bis zu ihrer Erfüllung zu speichern. Bei den Wünschen handelt es sich oft um Aufgaben wie mit Person A zu reden, Gegenstand B zu kaufen oder auch Fähigkeitenpunkte zu erwerben. Durch die Erfüllung der Wünsche bekommt man Zufriedenheit auf die Lebenszeit-Punkte, welche gegen Belohnungen eingetauscht werden können. Besonders viele Punkte bringt hierbei die Erfüllung des Lebenswunsches, den man sich bei der Erstellung des Charakters aussuchen kann.
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Wenn das nötige Geld, die Simoleons, vorhanden ist, will man sich früher oder später seine Bude ein bisschen aufmotzen. Hierbei steht vorallem der Kaufmodus zur Verfügung. Dort sind zahlreiche Utensilien in 6 Kategorien wie Sanitär, Deko und Möbel eingeteilt. Das Ganze ist sehr übersichtlich gestaltet, da alles, wenn man sich für eine Kategorie entschieden hat, mit Bildern gezeigt wird. Hat man sich für das gewünschte Möbelstück entschieden, wechselt der untere Bildschirm in die Vogelperspektive und es erscheinen viele Quadrate. Jedes Möbelstück verbraucht eine gewisse Anzahl an Quadraten und man kann demzufolge nur dort ein Neues anlegen, wo auch Platz ist. Leider gibt es auch wieder eine "Brandschutzgrenze", soll heißen, es gibt nur eine maximale Anzahl an Gegenständen die auf einem Grundstück stehen dürfen und danach weigert sich das Spiel, weitere zu platzieren, selbst wenn eigentlich noch Platz wäre. Generell hätte ich mir jedoch etwas mehr Auswahl an Utensilien gewünscht, es ist zwar ausreichend, mehr aber auch nicht.
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Im Spiel selbst tauchen auch immer wieder Nachbarn auf, mit denen man sich anfreunden oder auch streiten kann. Dasselbe gilt für die tierischen Bewohner. Da führen die Katzen intellektuelle Gespräche über Finanzen - faszinierend! Die sprachliche Ausgabe ist hierbei, wie üblich, in der fiktiven Sprache Simlish gehalten, wäre ja auch seltsam, wenn nicht. Schade ist hier lediglich nur, das die Anzahl an Interaktionsmöglichkeiten erneut sehr begrenzt ist - ein paar mehr hätten hier sicher nicht geschadet. Nervig ist zudem, dass das Spiel grundsätzlich pausiert, wenn man einen Gegenstand oder eine Person anklickt. Das stört den Spielfluss zwar etwas, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran.

Um das Leben der Sims ein klein wenig aufzupeppen, gibt es die sogenannten Karmakräfte. Erwerben kann man diese Kräfte durch den Tausch von Spielmünzen. Diese widerum bekommt man durch die "Münz-Funktion" des 3DS, wenn man eine gewisse Anzahl an Schritten mit diesem im Stand-by-Modus läuft. Karmakräfte kann man dazu benutzen, um zum Beispiel ungeliebte Sims erbrechen zu lassen, ein Erdbeben zu erzeugen oder seinem Sim gute Laune zu verschaffen.
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Grafik, Sound und Steuerung
Optisch und akkustisch ist das Spiel in Ordnung. Die Bewegungen laufen sehr flüssig ab und alles wirkt in sich sehr stimmig. Auch der 3D-Effekt wirkt wirklich gut. Das Einzige was ich hier bemängeln möchte, ist, dass die kleinen Bildchen eines jeden Tieres/Menschen, die in Wünschen oder bei den Kontakten erscheinen, doch recht unscharf sind. Die Geräuschkulisse passt sich dem jeweiligen Geschehen an, man erkennt diese direkt wieder - und mehr ist eigentlich auch nicht nötig. Die restlichen Hintergrundmusiken im Menü etc. sind ähnlich denen der PC-Version.
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Bei der Steuerung muss ich jedoch leider ein paar Abzüge machen, weil es nicht ganz immer so läuft, wie man selbst gerne möchte. Besonders die Kameraführung ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man den Cursor eine Weile nicht bewegt, fixiert sich die Kamera und folgt dem Cursor nicht mehr. Hierzu muss man zwar nur kurz weg- oder ranzoomen, um die Kamera in den Griff zu bekommen, aber etwas störend ist es schon. Wenn man sich ein wenig mit der Kamera angefreundet hat, funktioniert es recht gut.
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Fazit
Die Sims 3: Einfach tierisch ist ein Spiel, welches eher für Neulinge geeignet ist. Die Möglichkeiten sind nicht einmal annähernd so groß, wie bei dem großen Bruder auf dem PC. Abgesehen davon, ist es dennoch ein gutes Spiel, mit dem man - je nach eigener Motivation - viel Zeit verbringen kann. Zwar hätte ich mir hier und da mehr Variation gewünscht, aber das, was vorhanden ist, reicht für ein rundum spaßiges Spiel aus.
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Ein Vorteil des Spieles zu anderen Plattformen ist zudem, dass es ein 3DS-Spiel ist, also mobil. So kann man es bequem überall mit hinnehmen und in langweiligen Momenten einfach mal spielen. Wem übrigens die PC-Fassung schon nicht geschmeckt hat, den wird dieser Titel auch nicht überzeugen - ansonsten ist ein tierischer Spaß garantiert.
«Koopa Troopa» Singleplayer: 77%

Verfasst von «Koopa Troopa» am 24.10.2011,
bemustert durch Electronic Arts
für bis zu 1 Person/en
Release am 20.10.2011