Cover: Layton's Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der MillionäreDer Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Ihr befindet euch inmitten des schönen London in England und in einer hübschen Einführung bekommt ihr die lebensfrohe Katrielle zu sehen, wie sie aus ihrem Bett hüpft und von den ersten Sonnenstrahlen des Tages begrüßt wird. Da sie offenkundig in die Fußstapfen ihres Vaters tritt, erfahren wir über die Neueröffnung der Layton-Detektei und werden Zeuge ihrer ersten Abenteuers. Der erste Kunde ist... ...ein sprechender Hund, der sein Gedächtnis verloren hat. Die Verschmelzung von ulkigen Gestalten und auch surrealen Situationen wird sofort klar und mit Witz derselbigen Charaktere in Szene gesetzt. Hund: "Was, wundert dich das gar nicht, dass ich sprechen kann?" - Katrielle: "Nein, wieso sollte es das?".

Gleichzeitig wird der total in Katrielle verknallte, von Anspielungen sprudelnde, aber treue Gehilfe Ernest vorgestellt. Beide taufen den an Amnesie leidenden Hund gleich Mal Sherl, der immer einen lockeren Spruch auf der Zunge hat, ganz besonders, wenn Ernest wie ein Schoßhündchen in Katrielles Gegenwart wirkt. "Ding Dong" ertönt es und Scottland Yard steht vor der Tür, mit der Nachricht, dass der Zeiger des Big Ben geklaut worden sei. Somit wandert Sherls Auftrag, den er mit seiner Pfote höchstpersönlich unterschrieben hat, erstmal in den Hintergrund, dient dem Team jedoch ab sofort als Partner mit der kalten Schnauze.

Das Prinzip der Layton-Reihe bleibt im neuesten Abenteuer erhalten. Als Sherl das erste Mal auf der Bildfläche erscheint, möchte er Kat testen, ob sie tatsächlich eine so gute Detektivin ist und es gilt das erste Puzzle zu lösen. Neben Rätsel-Nummer und Name, gibt es einen Rätselwert, eine Art Punktesystem, genannt Pikarat. Je mehr Pikarat ihr am Ende des Spiels besitzt, desto mehr Geheimnisse könnt ihr enthüllen (beginnend bei 4600). Falls ihr ein Rätsel nicht lösen könnt, dürft ihr es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal probieren. Falls ihr aber eine falsche Lösung angebt, wird der Pikaratwert herabgesetzt.
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Ein Rätsel beginnt mit einer Einleitung, wie "Ein alter Uhrmacher braucht Hilfe beim Stellen seiner drei Uhren". Dann wird näher auf das Problem eingegangen und der Touchscreen wird euer Detektiv-Rätsel-Arbeitsplatz. Ihr müsst Werte eintragen, Schalter betätigen, Dinge drehen oder bewegen - je nach Rätsel. Falls ihr nicht auf die Lösung kommt, dürft ihr euch Hinweise geben lassen, die mit Goldmünzen bezahlt werden wollen. Diese findet ihr im ganzen Spiel an den jeweiligen Schauplätzen verteilt, wenn ihr mit der Lupe die Gegend absucht. Der Touchscreen kann für Notizen verwendet werden, was manchmal etwas fummelig zu handhaben ist.
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Rate, rate was ist das...
Die Rätsel sind relativ abwechslungsreich, bewegen sich jedoch mehr auf der einfacheren Schiene. Aber man sollte logische und mathematische Ambitionen und Fähigkeiten besitzen, weswegen ich die USK-6-Einstufung etwas zu niedrig angesetzt finde, denn es gibt es diverse Mathematikaufgaben, Logik- und Legepuzzle. So fehlt z.B. ein "K" auf dem Schild einer Bäckerei und ihr müsst aus Holzteilen ein K zusammenbasteln. In einer anderen Aufgabe gibt es mehrere Wasserhähne und Rohre. Welche beiden Wasserhähne müssen aktiviert werden, damit alle verzweigten Rohre,die zum Ende führen, mit Wasser gefüllt sind?
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Die Mehrzahl an Rätsel sollten mit einem gewissen Grad an Logik ohne weiteres lösbar sein, sorgen ab und an jedoch für Verwirrung, weil man eine komplexe Lösung erwartet. So wurde beispielsweise bei einem der ersten Rätsel gefragt, wie viele Stellen der Uhr man mindestens berühren muss, damit der Zeiger auf Mitternacht stehen würde. Ich hab mir die verrücktesten Theorien ausgedacht... Die Antwort darf ich euch nicht verraten, aber sie ist weitaus banaler, als man glaubt. Diese Rätsel brachten mich deshalb manches Mal wirklich auf die Palme.
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Kat besitzt zudem einen Koffer, mit dem ihr das Spiel jederzeit speichern könnt und alte Rätsel oder noch nicht gelöste Rätsel erneut bestreiten dürft. Das Spiel besitzt aber auch außerhalb des Abenteuers eine "Rätsel des Tages"-Funktion, wo ihr täglich kleine Schiebepuzzles oder ähnliches machen dürft, wie zum Beispiel Linien verbinden, Symbole in eine gewisse Reihenfolge bringen und so weiter. Am ersten Tag sind es schon ganze 18 verschiedene Kategorien und somit auch 18 unterschiedliche Rätsel. Davon musste ich bei dreien eine Weile ausprobieren, der Rest ging einfach so. Nach Lösen der Rätsel erhaltet ihr jeweils 5 Museumspunkte. Im Museum könnt ihr spannende Objekte aus alle 6 vorherigen Layton-Spielen freischalten. Jedoch kostet ein Ausstellungsstück 100 Punkte - da könnt ihr euch ausrechnen wie lange es dauert, um überhaupt mal ein Ausstellungsstück freizuschalten.
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Untypische Fälle
Die Fälle können sich später sogar häufen und ihr dürft euch entscheiden, wo ihr weitermacht. Während die späteren Layton-Spiele einen gewissen roten Faden besaßen und oft zu einem epischen Ende führten, fühlt sich Layton's Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre eher wie in die DS-Zeiten der Layton-Games zurückversetzt; genauer zu Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf. Oft werden manche Handlungsstränge auch durch Zufälle aufgelöst, ohne einen gewissen Spannungsbogen aufzubauen.
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Der Stil ist dennoch sehr charmant und absolut niedlich in Szene gesetzt. Kats schrullige Art sorgt desöfteren für kleine Schmunzler, wie zum Beispiel ihren unendlichen Appetit. Bevor der Fall weitergeführt wird, geht die Truppe erstmal ins Restaurant und bestellt die außergewöhnlichsten Dinge. Denn mit leerem Magen rätselt es sich nicht gut. Hier wird auch klar, dass wir uns nicht bei CSI Miami befinden, sondern eher innerhalb eiiner lockeren und leichten Detektivunterhaltung mit Rätseleinlagen. Doch so nett und kreativ die Unterhaltungen der Protagonisten und der restlichen Charaktere auch sein mag, Layton's Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre ist sehr textlastig. Es wird viel gebrabbelt, was das eigentliche Abenteuer und Rätsel verzögert. Videoanimationen und gesprochene Texte tauchen immer wieder auf, der Rest wird jedoch in Textform abgehandelt.
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Die Interaktion mit der Karte ist clever gelöst. So könnt ihr auf dem Touchscreen den Ort wählen und mit Kats Fahrrad an Ort und Stelle reisen. Dann gibt es Bereiche zwischen denen ihr hin- und herwechseln könnt, um dort Leute zu befragen oder die Umgebung zu inspizieren. Das Charakterdesign ist zum Schreien komisch, sowohl Aussehen, als auch die Namen. Das fängt ja schon bei Sherl an, der eigentlich Sherl O.C. Kholmes heißt - ihr seht was ich meine? In den Fällen selbst, werden wichtige Informationen in Form eines Puzzleteils gesammelt und können jederzeit in Kats Koffer eingesehen werden. Zusätzlich habt ihr noch die Möglichkeit, der Detektei einen neuen Anstrich zu verleihen. Möbel, Tapeten und sonstiges kann eingetauscht werden. Für echtes Geld schlawinern sich Nintendo und Level-5 noch DLC in Form von Kats Garderobe ins Spiel. Immerhin gibt es ein Outfit zum Wechseln zu Beginn eures Abenteuers.
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Optisch gibt es nichts zu meckern. London ist wunderhübsch gestaltet, mit kleinen Details wie Bäume, Vögel, Straßenlaternen und dergleichen. Selbst wenn ihr an Ort und Stelle steht, wirkt das Standbild lebendig. Die Charaktere blinzeln, bewegen sich, alles hat den Point-and-Click Adventure-Touch.
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Das Spiel beginnt mit einem Intro-Video, inklusive Sprachausgabe. Ihr werdet sofort mit der Welt von Katrielle vertraut gemacht und der Stil dürfte alten Layton-Hasen sowieso bekannt sein, wenngleich es den Anschein macht, für jüngeres Publikum bestimmt zu sein. Warum das Spiel auch immer wieder ohne Weiteres unterbrochen werden kann, zeigt die kurze toll aufgemachte Zusammenfassung, was bisher im Fall geschehen ist.
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Die Texte sind wie gesagt unterhaltsam geschrieben, vor allem mit Sherls Portiönchen Sarkasmus - hätten aber hier und da auch kürzer sein dürfen. Zusätzlich finde ich es schade, dass der 3D Effekt des 3DS' komplett weggelassen wurde.
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FAZIT
Layton's Mystery Journey: Katrielle und die Verschwörung der Millionäre wirkt wie ein Neuanfang, der ein wenig den Schritt zurückgeht. Es fühlt sich an, als ob es im Großen und Ganzen an dem fehlt, was die Vorgänger so stark gemacht hat. Letztendlich geht es aber auch um die Rätsel und die sind bis auf einigen Ausnahmen, ganz unterhaltsam und in gewohnter Qualität.
Dennis Singleplayer: 89%

Verfasst von Dennis am 10.10.2017,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 06.10.2017