Cover: Nintendogs + CatsNIIIIEDLICH! ;)
Wie schon der Vorgänger auf dem Nintendo DS kommt auch der 3DS-Ableger in drei verschiedenen Editionen auf uns zu. Alle drei Editionen sind im Wesentlichen das exakt selbe Spiel, unterscheiden sich aber in der Auswahl an vorhandenen Hunde- und Katzenrassen, die im Spiel - vor allem zu Beginn - wählbar sind.

Nachdem wir uns dann auch gleich mal für eine der Rassen entschieden und unserem Liebling einen Namen gegeben haben, tapst er auf uns zu, macht süße, kleine Kratzbewegungen mit seinen Tätzchen und schlabbert uns mit seiner Zunge den Screen voll... Niiiiiedlich! ;)

Um unserem neuen Schatzi dann zu zeigen, wie sehr wir uns über ihn freuen, nehmen wir den Stylus (alternativ auch den nackten Finger) und schrubbeln vorsichtig auf der am unteren Bildschirm abgebildeten Silhouette herum. Gleichzeitig sehen wir auf dem oberen Bildschirm, wie in Echtzeit der Stylus als unsere Hand dargestellt wird, die das Schnäuzchen tätschelt, die Pfote streichelt, das Bäuchlein krault, oder was auch immer. Gedankt wird es uns mit eine zufriedenem Knurren und Freudengejauchze... Niiiiiedlich! ;)
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Da der Neuankömmling gewiss erstmal Hunger und Durst hat, stellen wir ihm dann eine Schale mit Wasser und dann eine weitere mit Futter hin, welche er beide begierig ausschleckt und dann freudig bellt; allerdings mit diesem süßen Welpenkieksen im Tenor der Stimme... Niiiiiedlich! ;)
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Nachdem wir nun noch eine Zeit lang Tennisball-Apportieren oder Quietschgummi-Spielzeug hinterherjagen gespielt haben, führen wir den Kleinen das erste Mal Gassi. Er begegnet einigen kleinen Spatzen, die auf dem Boden sitzen, und die erstmal herzhaft verbellt werden... Niiiedlich! ;) ...ab und zu gibt es ein paar Sträucher, dort geht der Kleine dann hin, hebt das Bein, wälzt sich im Gras oder beschnuppert auch mal einfach nur irgendwas... Niiiiiedlich! ;)
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Auch seine erste Hundefreundschaft schliesst er soeben. Denn einer unserer Nachbarn (in Form eines Miis) führt seinen Hund ebenfalls Gassi, läuft langsam auf uns zu, und die beiden stehen sich gegenüber und jaulen und bellen freudig in schönster Hundemanier... Niiiiiedlich! ;)
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WAR ES DAS SCHON?
Aber war es das schon? Ein wenig mit Tennisbällen werfen und hin und wieder mal Gassi gehen? Nein, eigentlich nicht. Denn das wäre auch wirklich etwas lahm, meint Ihr nicht? ...und sei es noch so niedlich, hm? Keine Sorge, Nintendo hat, wie eben schon beim Vorgänger, darauf geachtet, dass Nintendogs + Cats nicht nur in den ersten paar Minuten für einige Wows sorgt, nur, um danach sofort wieder in Vergessenheit zu geraten. Es gibt sehr viel zu entdecken, zu lernen, beizubringen...
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Am wichtigsten ist nämlich zu jeder Zeit, dass das Haustier sich wohlfühlt. Es muss also nicht nur ordentlich genährt und getränkt werden, sondern auch beschäftigt und gepflegt. Beim Gassigehen etwa bleibt es nicht aus, dass der Kleine einen Haufen macht, und den müssen wir selbstverständlich aufheben, in eine Tüte packen und diese später entsorgen (den Haufen mit dem Stylus abtippen genügt dafür allerdings).
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Ebenso ist es nötig, dass wir dem Liebling einige Tricks beibringen, damit er beispielsweise lernt, wie man Sitz macht. Wir nehmen unseren Stylus, der wie schon erwähnt von den virtuellen Haustieren als unsere Hand verstanden wird, und machen mit diesem einige Bewegungen von oben nach unten, als würden wir Striche malen wollen. Irgendwann versteht das der Kleine und er setzt sich instinktiv. Das belohnen wir natürlich sofort, indem wir ihn kraulen oder ihm ein Leckerli geben und indem wir das zugehörige Kommando in das integrierte 3DS-Mikrofon sprechen (vorzugsweise natürlich "Sitz"), worauf der Kleine in Zukunft reagieren soll, wenn er Sitz machen soll.
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...und auf die gleiche Weise verfahren wir im Laufe der Zeit bei allen anderen Kommandos, wie Pfötchen geben, sich rollen, etwas apportieren, und so weiter... Nur dürfen wir den Kleinen nicht überfordern, sondern müssen ihm immer etwas Zeit lassen, Neugelerntes zu verinnerlichen.
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VIERBEINER-WETTBEWERBE
Zudem ist wichtig, dass der Kleine auch regelmäßig gewaschen oder durchgekämmt wird, was den angenehmen Nebeneffekt hat, dass dies auch gleichzeitig wieder eine soziale Aktivität ist, in der Halter/in und Haustier sich einander etwas näherkommen.
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Alles in allem gibt es also wirklich jede Menge mit dem neuen Schmusetierchen zu erleben und zu erledigen. Sogar diverse verantwortungsvolle Aufgaben warten darauf, gemeistert zu werden. Notwendig ist nämlich auch, dass wir immer genug Futter, Wasser, Leckerlis, Spielzeuge und dergleichen kaufen - natürlich gegen (virtuelles) Geld in Spiel-internen Läden -, und um uns diese Dinge leisten zu können, braucht es nämlich Bares, das wir beispielsweise in Vierbeiner-Wettbewerben gewinnen können, für die wir mit unserem Liebling trainieren und ihn dafür extra ein wenig herausputzen.
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Wobei allerdings zu beachten ist, dass das Bisschen an Geld für ein wenig Futter und Spielzeug kaum der Rede wert ist. Weitaus teurer sind da schon ganze Häuser, Wohnungen oder Einrichtungen (Mobiliar, etc.), die wir im Laufe der Zeit (hinzu-)kaufen, wenn wir das denn möchten. Auch hier ist deshalb jede Menge Individualität und Auswahl vorhanden, um ein möglichst eigenes Spielerlebnis zu haben.
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In diesem Zusammenhang ist es auch sehr interessant zu wissen, dass sich keines der Haustiere in Nintendogs + Cats, die mir bislang begeneten, absolut ähnelten. Ein Golden Retriever sieht natürlich aus, wie ein Golden Retriever. Aber mein Retriever hat etwas andere Fellmusterungen, -färbungen und Körperproportionen, als die von anderen Haltern. Sodass, wie in der Natur, jedes Knuddelchen schon rein optisch irgendwie einzigartig sein dürfte.
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IM LAUFE DER ZEIT...
...haben wir uns an die grundlegenden Möglichkeiten von Nintendogs + Cats gewöhnt, und bemerken dann auch weitere Features, die zunächst eher wie ein kleines Gimmick am Rande wirken, aber die zusätzliche Würze ins Gameplay bringen.
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Wie etwa die im Nintendo 3DS integrierte Uhrzeit- und Kalenderfunktion, mit welcher das Spiel erkennt, wie spät es gerade in der Wirklichkeit ist und entsprechend seine Witterungsverhältnisse anpasst. Um 19:00 Uhr dämmert es beim Gassigehen bereits und einige Glühwürmen schwirren herum, während um 12:00 Uhr die Sonne scheint und auch eher mit der Begegnung von anderen Gassi-gehenden Hunden zu rechnen ist.
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Nett auch das StreetPass-Feature, mit welchem wir bei aktiviertem Stand-by-Betrieb Miis und Hunden begegnen können, worüber der Kleine sich freut, denn er geht sozusagen "automatisch" mit uns Gassi, ohne, dass wir extra in den "Gassi-geh-Modus" wechseln müssen, und uns beschert es hier und dort so manchen Bonus, wie beispielsweise ein Fläschchen Shampoo, dass wohl offenbar einfach so auf der Straße herumlag oder uns ein Mii im Vorbeigehen zusteckte!? ;)
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ECHTHEITS-WIRKUNG
Bei all den Dingen, die Nintendogs + Cats für uns bietet, und von denen ich auch jetzt noch nicht 100%ig alles aufgezählt habe, weil es sonst einfach viel zu viel wird, darf ich dennoch einige Fakten nicht vergessen, die weniger mit den spielerischen Möglichkeiten zu tun haben, als vielmehr die technischen Aspekte betreffen, wenn man so will.
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Allem voran die Grafik, die für einen Launchtitel bei solch einer potenten Hardware zwar nur ganz hübsch ist, aber für das Genre dieses Spiels eigentlich auch genau richtig. Denn Nintendogs + Cats bietet im Grunde eher zweckmäßige Grafik wenn es um das Drumherum geht: Die Straße für's Gassi gehen, die eigenen vier Wände, etc., bemüht sich dafür aber umso mehr bei Darstellung und Animation von Körpern und Fellen, die reichlich detailliert und echt wirken, obwohl man, wenn man denn unbedingt darauf achten will, auch ausmachen kann, dass die Hündchen und Kätzchen nur aus recht wenig Polygonen zusammengesetzt werden.
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Das tut der Echtheits-Wirkung eigentlich keinerlei Abbruch, doch ist schade, und darauf will ich hinaus, dass Nintendo beim 3DS nicht mehr aus der Hardware gekitzelt hat, denn Nintendogs & Cats erweckt so nämlich den Eindruck, dass man bis vor wenigen Monaten den Titel noch für den Nintendo DS/DSi herausbringen wollte, und sich dann stattdessen daran machte, lieber den 3DS damit zu bedenken, und zusätzlich zu den Nintendogs-typischen Gameplay-Elementen noch einige Möglichkeiten des 3DS einbezog (wie Fotos machen, StreetPass nutzen oder auch die Augmented-Reality-Karten, mit denen man kleine Minispiele mit seinen Haustierchen veranstalten kann).
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Beim Sound erwartet uns ebenfalls nur das Nötige: Hundegebell, Katzenmaunzen, Zufriedenheitsknurren, Vogelgezwitscher, kleine Jingles, wie das Klingeln der Kasse, wenn wir etwas einkaufen, und dergleichen. Dazu je nach Situation eine nette Hintergrundmusik, die nicht auffälllt, aber eigentlich auch nicht mehr als eine Wohlühlatmo darstellt.
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KATZEN SIND NUNMAL SO
Ein wenig schade ist zudem, dass mir der Katzen-Zusatz in Nintendogs + Cats irgendwie zu kurz kommt. Natürlich, klar, Katzen lieben in der Regel nichts mehr, als faul herumzuliegen, was zu mampfen und ansonsten in Ruhe gelassen zu werden, wenn sie nicht ausdrücklich von selbst eine Beschäftigung suchen (z.B. die Feder einer Katzenfederangel jagen, oder sowas)...
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Weshalb es so herum gesehen Sinn macht, dass man die meisten Interaktionen mit den Hunden hat, doch im Wesentlichen beschränkt sich Nintendogs + Cats bei den Katzen darauf, sie zu füttern, tränken, ihnen Spielzeug zu kaufen, oder sie ab und zu mal zu streicheln und z.B. mit einer Quietschgummi-Maus zu verlustieren. Das ist nicht die Schuld der Entwickler, denn Katzen sind nunmal so, aber wer darauf hoffte, bei Nintendogs + Cats auch so richtig viel mit süßen Schmusetigern interagieren zu können, wird möglicherweise etwas enttäuscht sein, denn der Fokus liegt ganz klar auf den Hunden.
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An dieser Stelle anmerken möchte ich dann noch, dass nicht mehr als höchstens drei Haustiere auf Eurem Spielstand möglich sind. Dabei ist jedoch egal, wie sich das aufteilt: Nur ein Hund, ein Hund und eine Katze, drei Hunde, ein Hund und zwei Katzen, oder was auch immer sonst...
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FAZIT
Als richtige Dauerbeschäftigung kann Nintendogs + Cats nicht vollends überzeugen, denn es mangelt im Großen und Ganzen an Abwechslung, auch nach über einer Woche noch jeden Tag 2-3 Stunden am Stück damit zu verbringen.
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Allerdings als Spiel, für 30-60 Minuten jeden Tag, spielt es seine Stärken voll aus, und kann auch längerfristig bei der Stange halten, weil es, wie ich bereits oben schon erwähnte, sehr viel zu entdecken, beizubringen, lernen, kaufen und erledigen gibt, vor allem im Zusammenhang mit der StreetPass-Funktion, die dazu verleitet, immer mal wieder zu gucken, ob man jemandem begegnet ist.
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Zugeben muss ich auch, dass ich mir schon seltsam dabei vorkomme, mit dem 3DS zu sprechen, ihn zu rufen, ihn zu kraulen und schmusen. Doch ohne diese Dinge erfüllt Nintendogs + Cats seinen Zweck nicht, da man anders mit seinen virtuellen Schoßtierchen nicht interagieren kann.
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Wer also hierbei Hemmungen verspürt, braucht an einen Kauf gar nicht erst zu denken. Wer aber mit dem Vorgänger auf dem DS seine Freude hat, oder wer seinen Kindern eine Freude machen will, kann bedenkenlos zuschlagen.
Jörg Singleplayer: 75%

Verfasst von Jörg am 19.10.2015
für bis zu 1 Person/en
Release am 25.03.2011