Cover: One Piece Unlimited Cruise SPEinen Schatz suchen, die Meere bereisen und dabei (irgendwann mal) einen Schatz finden - das ist der Lebenszweck des Protagonisten von One Piece. Ich denke vielen von euch sollte sein Name bekannt sein: Monkey D. Ruffy! Seit 1997 tuckert der fröhliche Pirat mit seiner Crew auf der Grandline umher und hat dabei auch viele Videospiele spendiert gekommen, von denen es leider jede Menge nicht bis nach Deutschland schaffte - bis 2009 der erste Teil der zweiteiligen "One Piece Unlimited Cruise"-Serie für die Wii bei uns in den Läden stand.

Die hier vorliegende Software ist im Prinzip nichts weiter als der erste Teil dieser Serie (wobei die japanische Version anscheinend auch den zweiten Teil beinhaltet), um einige Zusatzmodi erweitert und um einige Dinge gekürzt - alle die das Wii-Spiel kennen, können also direkt zum Absatz "Unterschiede" runterscrollen.

Der Schatz unter den Wellen
Ohne große Einleitung wird man gleich in das Geschehen geworfen: Ruffy und seine Crew befinden sich auf stürmischer See, als sie in einem Hurricane ein glühendes Etwas finden, auf das die Piraten sofort losstürmen - nach einer anschließenden Konfrontation mit diesem Ding befinden sie sich schon in einer Art Prüfung - eine Prüfung die eine "Belohnung" zur Folge hat! Das Abenteuer kann beginnen!
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Anders als man es von Animes gewohnt ist, handelt es sich bei diesen Spiel nicht um ein Beat ´em Up, sondern um ein Action-Adventure, in welchem man die Stohhutpiratenbande über verschiedene themenbasierte Inseln (z.B. Grasebene oder Gebirge) lenkt und dabei auf verschiedene Schurken trifft, die man schon aus der Serie bzw. aus dem Anime kennt. Der Ablauf in jeder Welt ist hierbei derselbe: Man kämpft sich durch das Territorium, in dem natürlich auch Gegner, wie Marine-Soldaten oder Zombies rumlaufen, bis zu einen Punkt, an den es nicht mehr weitergeht.
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An dieser Stelle ist man auf die Hilfe des extra für dieses Spiel designten Charakters "Gabri" angewiesen - dieses drachenähnliche Wesen, welches für die Prüfungen der Crew zur Hilfe gestellt wird, muss nämlich dann mit Gegenständen gefüttert werden, die entweder die Gegner verlieren oder an unterschiedlichen Orten zu finden sind, dadurch füllen sich die sogenannten "GP", die wenn sie ein bestimmten Zustand erreichen es ermöglichen das jeweilige Hindernis aus dem Weg zu räumen. Auf der anderen Seite des Hindernisses erwartet einen meist einer der Bosse, die es zu besiegen gilt, ehe man wieder weiterwandern kann...
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Dieser Ablauf wiederholt sich auf jeder Insel ein- bis zweimal, nur das Gabri immer mehr zu Futtern haben will und die Ansprüche, mit welchen Gegenständen man weiterkommt, mehr und mehr steigen, sodass man später häufig noch einiges an Suchzeit braucht, ehe man dem nächsten Gegner gegenübertreten kann.
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Eine Seefahrt die ist lustig...
Der Spielablauf an sich ist, wie man es vielleicht schon heraushören konnte, relativ monoton - dafür gibt es aber einige andere Dinge, die One Piece Unlimited Cruise SP verschönern. Zum Einen sind da die unterhaltsamen Zwischensequenzen, die im Laufe des Spiels immer wieder auftauchen und die Charaktere in ihrer aus dem Anime bekannten Art darstellen.
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Außer diesem eher unterhaltenden Aspekt gibt es noch einige andere für das Spiel nützliche Features: Wie vorher schon angesprochen, kann man im Spiel laufend zwischen der gesamten Crew der Strohhutbande wechseln - und die Änderung hat nicht nur einen optischen, sondern auch einen spielerischen Effekt, da durch das häufige Benutzen eines Charakteres dessen Attacken hochgelevelt werden und man dementsprechend neue und stärkere Angriffe erlernen kann, zudem kann man durch die Kochkünste vom Schiffskoch Sanji und dem Sammeln von unterschiedlichen Zutaten Speisen kreieren, die die Charaktere widerstandsfähiger machen oder ihnen mehr Energie zum Laufen oder Angreifen geben. Und auch das ist noch nicht alles, denn man kann ebenfalls durch das Sammeln von Zutaten und Materialien beim Arzt Chopper oder beim Bastler Lysop unterschiedliche Sachen herstellen, die für den Spielverlauf wichtig sein können. Sammeln kann man also viel im Spiel, nicht nur indem man nur direkt aufsammelt, sondern auch durch Angeln und durch das Schmetterlingsnetz, welche man sich beide wiederum bauen lassen kann.
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Allgemein bin ich der Meinung, dass der Spielverlauf an sich relativ eintönig sein kann, aber den Menschen, die gerne sammeln und erkungen, wirklich viel zu bieten hat!
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KÄMPFEN!
Die Kämpfe sind leider meist nicht so sehr auf taktisches Geschick ausgelegt, sondern bestehen hauptsächlich aus lustigem Button-Gemashe, bis die Gegner vollständig vom Bildschirm gefegt sind - bei den Endgegner ist es so nicht möglich, allerdings konnte ich beobachten, dass diese, wenn man Lysop (den einzigen Charakter, der vollständig auf Fernangriff setzt) spielt und immer auf Distanz bleibt, meist auch kein allzu großes Problem darstellen - daran kann man auch erkennen, dass die Charaktere in meinen Augen nicht sehr balanciert gestaltet wurden, sondern in bestimmten Situation immer auf bestimmte Figuren zurückgegriffen wird.
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Wäre das Spiel ein Beat ´em Up, würde ich sagen, dass das Kampfprinzip nicht zu gebrauchen ist, da es allerdings nicht der Fall ist, würde ich es als ausreichend bezeichnen.
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Modi neben dem Hauptspiel
Neben dem Abenteuer von Ruffy und Co. gibt es noch einige weitere Modi. Zum Einen den Survival-Modus "Gegen 200" und zum Anderen den "Boss-Sturm" - beide sind eigentlich schoon durch ihre Bezeichnung selbsterklärend.
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In "Gegen 200" kämpft man mit einen freigespielten Charakter (anfangs kann man nur die Strohhutbande anwählen, später sind zusätzlich noch die besiegten Gegner vom Hauptspiel, Survival-Modus oder "Marine-Ford Episoden" spielbar) gegen 200 eher schwächere Figuren - "Kanonenfutter". Im "Boss-Sturm" hingegen trifft man auf die wirklich starken Gegner, die man sich einem nach den anderen vorknöpfen muss.
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Angesichts der schon oben erwähnten Mängel im Kampfsystem, besteht der erste der Survival-Modi also reinem Button-Gemashe und der zweite aus dem Immer-wieder-Einsetzen der Spezial-Attacken - also nicht sonderlich spektakulär... aber zum Glück gibt es noch den dritten Zusatzmodus
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Das "Große Ereignis"!
Ein Sache, die zu Anfang der Erläuterung erwähnt werden muss: Die Software ist im Prinzip auf dem Stand des deutschen Mangas - diejenigen von euch, die lediglich den deutschen Anime mitverfolgen, werden wahrscheinlich besonders hier sehr erstaunt sein und sich fragen, was genau das alles zu bedeuten hat.
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Denn die "Marine-Ford Episoden" geben im Prinzip die Geschichte der bevorstehenden Exekution von Ruffys Bruder, Ace, und dem daraus resultierenden Krieg zwischen den Piraten und der Marine wieder. Diesen Modus muss ich wirklich loben, denn man fühlt sich beim Spielen oft wie in einem Film, in welchen man die einzelnen Kämpfe der Figuren spielt - und diese nicht nur aus einem Blickwinkel, sondern aus dem von vielen Parteien, wie beispielsweise den 7 Samurai der Weltmeere oder der Whitebeard-Bande aus.
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Allerdings trübt eines die Begeisterung zu diesen "Film": und zwar die Tatsache, dass es Missionen gibt, in denen die Aufgabe nicht darin besteht, Gegner zu besiegen, sondern vor ihnen wegzulaufen und eine bestimmte Zeit zu überleben. Und das bedeutet, nur sinnlos um Kreis herumzulaufen. Ansonsten wirklich top - auch wenn die Mängel des Kampfes nicht vollständig beseitigt sind.
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Veränderungen gegenüber dem Original...
Wie oben schon erwähnt, handelt es sich bei dieser Software um ein Remake des ersten One Piece Unlimited Cruise für die Wii und da es sich um eine komplett neue Konsole handelt, konnte diese Übernahme natürlich nicht 1 zu 1 geschehen. So wurde z.B. der Versus-Modus, in welchem man gegen Freunde kämpfen konnte, komplett gestrichen, was von mir persönlich allerdings als nicht allzu tragisch empfunden wird.
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Außerdem werden, anstatt von Bewegungen mit der Wiimote, die Knöpfe und der Touchscreen benutzt, was auch eigentlich ganz gut läuft, mit Ausnahme der Tatsache, dass es für mich ziemlich ungewohnt war, den Gegner nicht mit einer Schultertaste, sondern mit den Y-Knopf anzuvisieren - ansonsten gibt es kaum etwas Außergewöhnliches, was die Steuerung angeht.
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Als Zusatz zum Original sind aber der Fairness halber auch die vorher gelobten "Marine-Ford Episoden" und einige neue Charaktere zu nennen - was die Kürzungen mehr als wieder ausgleicht!
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...und einige technische Probleme
Obwohl der 3DS doch ziemlich leistungsstark ist, ist die Portierung auf technischer Ebene nicht vollständig gelungen. Der Sound klingt zwar weder nervtötend, noch besonders gut, sondern genau wie in der Wii-Vorlage...
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...die Mängel liegen eher in der Darstellung: Die Grafik wirkt manchmal ziemlich unsauber, die Untertitel zu der ziemlich gelungenen japanischen Sprachausgabe sind recht klein und das größte Manko hierbei ist, dass es häufig zu Slowdowns kommt, wenn mehrere Gegner auf einmal im Bild sind, was auch ziemlich störend sein kann.
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FAZIT:
Was kann ich zu diesem Spiel noch Abschließendes sagen? Es kam in der Rezension zwar nicht allzu positiv weg, allerdings bleibt es mir dennoch nicht schlecht in Erinnerung. Wahrscheinlich, weil ich der Serie selbst nicht abgeneigt bin: demzufolge verlautbare ich meine Empfehlung an One-Piece-Fans, die gerne Abenteuer mit Ruffy und Co. erleben wollen und bereit sind, Mängel im Kauf nehmen.
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Allen anderen würde ich vom Spiel eher abraten, da es außer dem Setting kaum etwas bietet, was sich aus der Masse hervorhebt.
«King Bowser» Singleplayer: 64%

Verfasst von «King Bowser» am 03.03.2012,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 10.02.2012