Cover: Real Heros FIREFIGHTER 3DTatü-Tata-Tatü-Tata
Wir schlüpfen in die Rolle der männlichen Hauptperson des Spiels, die zu Anfang des Spiels noch die letzte Prüfung ablegen muss, was wir mal liebvoll "Tutorial" nennen. Da werden uns alle Einzelheiten erklärt, die wir in den Missionen anwenden sollen.

Zunächst wird uns beigebracht, zu Laufen, was tatsächlich mit nur einem einfachen Knopfdruck auf das Symbol im Touchscreen ermöglicht wird. Gesteuert wird mit dem Circlepad, umgeschaut wird sich mit Bewegungen des Touchpens. Feuerwehrmänner mit ihren schweren Schutzanzügen müssen jetzt nicht unbedingt olympiade-reif sein, aber wenn man echt zehnmal den Touchpen nach links für eine 180°-Drehung ziehen muss, wird das dem Spieler doch echt etwas zu blöd. Dass die Framerate bei spektakulär gefühlten 20 Bilder pro Sekunde liegt, macht es nur noch schlimmer.

Dann werden uns die Werkzeuge erklärt: Man finden wir in den Leveln recht schnell Feuerlöscher, die wir dann überall mit uns rumtragen können, und per gehaltener L-Taste können wir dann den Schaum über das Feuer sprühen. Insgesamt erinnert die Steuerung sehr an Kid Icarus, aber umso besser für den Spielfluss. Seltsamerweise scheint es einen unendlichen Vorrat an Feuerlöschern zu geben. Ist unser momentaner erstmal leer, können wir einfach wieder zurückgehen und uns einen neuen holen, genau am selben Punkt. Ich dachte zwar, dass bei Simulationen alles recht realistisch sein soll, aber man will es dem Spieler ja offensichtlich nicht zu schwer machen.
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Danach folgt die Anwendung der Axt, die wir bei uns haben. Durch Berührung des entsprechendem Symbols können wir ab sofort einen heftigen Axtschwung mit der L-Taste ausführen, was nötig ist, um kniehohe Kisten, über die wir nicht hinwegkommen, aus dem Weg zu räumen. Auch nötig ist der Türöffner, damit wir verschlossene Türen aufkriegen, der in der Anwendungsweise den anderen Werkzeugen wieder gleicht. Seltsam ist, dass diese Art Türen zu öffnen, weniger umständlich ist, als unabgeschlossene Türen zu öffnen, da diese durch ein Aktionssymbol auf dem Touchscreen geöffnet werden müssen.
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Zu guter Letzt gibt es natürlich den langersehnten Feuerwehrschlauch, der Traum eines jeden angehenden Feuerwehrmannes. Bei dem kann man beim Anwenden sogar zwischen Strahlen und Sprühen umstellen, wobei Strahlen eigentlich reicht. Das Sprühen geht zwar über mehr Fläche, dauert aber länger und ist auch sonst ungenauer. Den Schlauch, der übrigens für den Spieler unsichtbar ist, kann man allerdings nur für eine bestimmte Reichweite tragen, denn irgendwann erscheint ein rotes Symbol auf dem Bildschirm und wenn man weiterlaufen will, muss man wieder zurück zur "Schlauchquelle", wie ich es jetzt mal nenne, gehen, wenn man ihn wieder benutzen will. Ein bisschen sehr umständlich, aber zumindest passiert es nicht oft, dass man den Schlauch tatsächlich wieder benötigt.
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Andere Aktionen sind meistens über das Aktionssymbol auf dem Touchscreen zu aktivieren. Ansonsten gibt es nämlich nur noch die Hocke, was bei hohem Rauchgehalt nötig ist, um nicht zu ersticken und die Möglichkeit zu Rufen, um den Standort von Zivilisten festzustellen. Bei den Missionen geht es nämlich auch vor allem darum, dass die Leute sicher aus den entsprechenden Gebäuden kommen.
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Captain Obvious schreitet zur Tat!
Sehr schade ist allerdings das Gesamtpaket der ganzen Möglichkeiten: Es ist zu jeden Zeitpunkt immer recht offensichtlich, was man anwenden muss. Es gibt nämlich bis auf den Knopfdruck der L-Taste keine anderen Möglichkeiten, Werkzeuge einzusetzen (bis auf die überflüssige Sprühmöglichkeit beim Schlauch eben). Dadurch, dass, bis auf die Orte keine sonstigen großen Abweichungen zwischen den Missionen bestehen, bleibt Spannung im Spiel völlig enthalten. Die einzige Herausforderung ist es, die Zivilisten sicher aus den Gebäuden zu geleiten. Allerdings auch nur, weil die KI nicht besonders toll programmiert wurde, sodass man von gesundem Menschenverstand der NPCs reden könnte.
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Die Grafik ist unter aller Kanone. Sie ist jetzt nicht so schlecht, dass man nichts mehr erkennt, aber das hier Gebotene dem 3DS ist echt unwürdig und der 3D-Effekt wird auch kaum genutzt. Und das ist echt eine fragwürdige Einstellung bei 3D-Grafiken, die noch aus dem Ende des letzten Jahrunderts hätte stammen können. Zur Musik kann man auch nicht großartig viel sagen. Sie nervt nicht, aber sie fällt auch nicht auf, die SFX hätten ruhig bessere Qualität vertragen können und die deutsche Synchro erinnert eher an drittklassige Hörkassetten.
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Fazit
Autsch! Das war leider nichts! Mal abgesehen davon, dass man das Spiel spielen kann, bleibt für den Spaß nicht mehr viel übrig. Der Atmosphäre mangelt es teils auch an Realismus (wie kann sich das Feuer so seltsam über die Räume verteilen?), Spannung (man tut letztlich immer dasselbe) und Präsentationsqualität. Und die Steuerung hätte man auch ruhig überarbeiten können.
«Ligiiihh» Singleplayer: 29%

Verfasst von «Ligiiihh» am 02.01.2013,
bemustert durch Buschbaum Media & PR GmbH
für bis zu 1 Person/en
Release am 30.10.2012