Cover: Yo-Kai Watch Blasters: Weiße-Hunde-BrigadeAuf den Straßen einer japanischen Stadt treiben böswillige Fabelwesen namens Yo-Kai ihr Unwesen und man selbst übernimmt die Kontrolle über gutwillige Varianten jener Kreaturen, um mithilfe der Truppe namens "Blasters" für Recht und Ordnung zu sorgen, während sich die amüsante, aber nie wirklich spannende Handlung entfaltet.

Gameplay und Steuerung
Anders als die meisten Teile der Yo-Kai-Watch-Reihe, handelt es sich hierbei nicht um ein rundenbasiertes RPG, sondern um eine Art Dungeon Crawler mit Echtzeit-Kampfsystem in der Manier von Diablo, nur deutlich vereinfacht. Alles geht dabei von der Basis aus, in welcher man sich frei bewegen kann, um sich auf die Operationen vorzubereiten, die wie Quests zu verstehen sind. Hat man sich also den Yo-Kai seiner Wahl sowie drei weitere Kumpanen ausgewählt, kann man sich mit dem Schiebepad in verhältnismäßig großen Arealen bewegen und mit den rechten Knöpfen mit jeweils verschiedenen Methoden angreifen oder andere Techniken einsetzen.

Der Kampf funktioniert dabei genauso, wie man es von einem Titel dieses Genres erwarten würde: sobald man sich einen Gegner nähert, die alle auf der hilfreichen Karte des unteren Bildschirms dargestellt werden, visiert man diesen an, um ihm mit einer der Attacken der Garaus zu machen und wenn es sich dabei um ein normales Monster handelt, wird es nicht besonders lange bestehen. Sollte man jedoch einem etwas größerem Widersacher, wie einem Bossgegner gegenüberstehen, dann sollte man sich den Fähigkeiten seiner Kollegen, dessen Rolle man jederzeit durch Betätigung des Touchscreens übernehmen kann, zunutze machen, denn sie unterscheiden sich alle aufgrund ihrer Klasse und Attribute.
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Hauptsächlich gibt es Angreifer, Heiler, Wächter und Schützen, die alle ihre selbstverständlichen Rollen in den schnell repetitiv werdenden Kämpfen übernehmen. Da die meisten Aufträge eben genau daraus bestehen, gegen das milde Fußvolk anzutreten, macht sich bereits nach wenigen Stunden eine Müdigkeit breit, welche durch die monotonen Kämpfe und Zielsetzungen ausgelöst wird. Zwar helfen die verschiedenen Yo-Kai, die man zufällig rekrutieren kann, nachdem man sie besiegt und ein Quicktime Event geschafft hat, dabei, dem Erlebnis etwas mehr Würze zu geben, aber letztlich wird man dann doch einen riesigen Anteil der enormen Spielzeit damit verbringen, auf dieselben paar Tasten zu hämmern, um die meisten Kämpfe zu gewinnen. Dennoch macht dies eine Weile Spaß und besonders die Bosse, bei denen man tatsächlich clever taktieren muss, stellen eine Herausforderung dar, von der ich gerne mehr gesehen hätte.
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Hat man eine Mission erfolgreich abgeschlossen, begibt man sich wieder zurück in die Basis, in der die Rollenspiel-Elemente dieses Titels zum Vorschein kommen. Hier kann man sich durch in Quests erhaltene Items neue Ausrüstungsgegenstände herstellen, um für weitere Missionen offensiv sowie defensiv vorbereitet zu sein und mit Punkten, die man durch Quests erhält, erhöht man das Level der Yo-Kai, damit man all ihre Attribute verbessert. So liegt es also in der Hand des Konsumenten, auszuwählen, in welche dieser Wesen man nun genau Ressourcen investieren und letztlich mit in die Schlacht nehmen möchte.
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Sollte all dies nun zu öde werden, so kann man sich mit bis zu 4 Freunden lokal oder online auf die Missionen begeben, um sich zusammen den Feinden entgegenzustellen oder einige der circa 400 namensgebenden Wesen zu tauschen, denn auch hier gibt es zwei Versionen desselben Spiels, die sich jeweils durch Abstinenz einiger Yo-Kai auszeichnen.
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Ästhetik und Technik
Mit weitem Abstand stellen die Präsentation, der Charme und der Witz zusammengefasst den Höhepunkt dieses Titels dar. Nicht nur ist es ein anschauliches Spiel für den 3DS, dass optisch "nur" von regelmäßigen Frameratereinbrüchen geplagt ist, sondern bietet es auch exklusiv hierfür angefertigte, gezeichnete Kurzfilme, die gelegentlich als Zwischensequenz eingesetzt werden. Wenn diese jedoch nicht gezeichnet sind, dann werden sie in der eigentlichen Grafik des Spiels dargestellt, was aber aufgrund der wirklich charmanten Monster Designs kein Problem darstellt.
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Gesondert erwähnt werden muss noch die Menge an Wortspielen, welche man, zumindest in der hervorragenden deutschen Lokalisierung, eingebaut hat. Dass beispielsweise eine Kreatur, welche einem Turnschuh nachempfunden wurde und ständig auf Achse ist, "Renné" heißt, demonstriert perfekt, dass man sich bei der Übersetzung ausgesprochen viel Mühe gegeben hat. Dazu gesellt sich noch die überraschend gute deutsche Synchronisation, die sich aber leider nur auf die Cutscenes, nicht aber an auf die Unmengen an Text beschränkt, was schade ist, da auch während der Missionen Text erscheint, den man eigentlich viel lieber vorgelesen bekommen würde.
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FAZIT
Hierbei handelt es sich definitiv nicht um den nächsten Teil der Yo-Kai-Watch-Hauptreihe, sondern um ein respektables Spin-off, das man sich, wenn man Fan des Genres ist und einige interessierte Kameraden dabei hat, durchaus mal anschauen kann. Dennoch: Wäre Yo-Kai Watch Blasters: Weiße-Hunde-Brigade etwas abwechslungsreicher, könnte ich es womöglich auch uneingeschränkt allen empfehlen, besonders, da die Präsentation wunderbar ist.
Sven Singleplayer: 71%
Multiplayer: 78%


Verfasst von Sven am 13.09.2018,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 07.09.2018