Cover: Zen Pinball 3DVon der Spielhalle zum Handheld
Pinball-Spiele gibt es in allen Variationen; selbst Kirby und Samus Aran wurden schon als Flipperkugel missbraucht. Jetzt, nur wenige Monate nach Erscheinen des Nintendo 3DS, kommen Flipper-Fans auf ihre Kosten. Dazu stehen in Zen Pinball 3D nicht nur ein, sondern gleich vier verschiedene Flipper-Automaten zur Verfügung. Die Unterschiede hierbei liegen nicht nur im Aufbau, sondern auch in der dargestellten Zeitepoche, und so stehen auf dem unteren Bildschirm Excalibur, Shaman, El Dorado und Earth Defense zur Auswahl bereit.

Sofern ihr eure Wahl getroffen habt, kommt ihr in das Menü, bei dem natürlich erst einmal der Singleplayer am Anfang steht. Startet ihr diesen, wird euch der erste Blick auf den Flipperautomaten gewährt. Mit Betätigen des A-Knopfes, fliegt die silberne Kugel auch schon durch den spielbaren Bereich. Das Spielprinzip ist natürlich genauso simpel wie bereits zu Spielhallen-Tagen: ihr sollt die Kugel vor dem Absturz bewahren und dabei außerdem so viele Punkte wie möglich sammeln. Dazu ist euer Bewegungsfeld natürlich recht gering, denn ihr betätigt lediglich die Flipper, um die Kugel aus den Gefahrenbereich zu schlagen, sofern das noch möglich ist.

Die Automaten
Damit ihr auch auf den vier Tischen genügend Abwechslung habt, sind alle komplett anders aufgebaut. So sollt ihr beispielsweise bei Earth Defense die Erde gegen die Angriffe bösartiger Aliens verteidigen. Am oberen Rand des Tisches, befindet sich sogar ein riesiges Alien, an welchem mehrere Bahnen vorbeiführen, auf denen ihr massig Punkte sammeln könnt. Ebenso gibt es geheime Gänge, die wiederum Bonuspunkte aktivieren, wenn es euch gelingt, eure silberne Kugel dort hineinzubefördern. Schafft ihr es gar, die Kugel in einen Tunnel zu schießen, der sich auf der linken Seite befindet, aktiviert ihr die U-Bahn, die euch weitere Bonuspunkte beschert.
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Excalibur beamt euch in das Mittelalter zurück, in dem sogar die Kugel über ein Katapult in Spiel geschossen wird. Die Bahnen sind über den ganzen Tisch verteilt und ebnen weitere Bereiche, die euer Punktekonto schnell wachsen lassen. Aktiviert ihr den richtigen Punkt, erscheint sogar ein Drache, dessen Abschuss besonders gut vergütet wird. Selbst im Burgbereich kann man weitere Punkte erzielen, die einen schnell auf die Highscore-Liste setzen.
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Auf dem Shaman-Tisch wird eine Beschwörungszeremonie dargestellt. Oft erscheinen Strudel, die eure Kugel regelrecht verschlingen und anderswo wieder ausspucken. Selbst ein Altarbereich ist zugänglich und mit separaten Flippern ausgestattet.
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Zuallerletzt besuchen wir noch El Dorado, bei dem ihr euch mitten im Dschungel wiederfindet. Die Jagd nach den verborgenen Schätzen, stellt sich äußerst knifflige Herausforderung dar. Teils fegen vier Kugeln über den Tisch, die ihr alle so lange wie möglich im spielbaren Bereich halten müsst. Hier, sowie auf allen anderen Tischen, sind noch weitere Hebel bzw. kleinere Flipper verbaut, die es euch erlauben, die Kugel aus anderen Bereichen über den ganzen Tisch zu feuern. Gelegentlich entstehen so verschiedene Kombos, die sogar mit einer Auszeichnung belohnt werden können.
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Versinkt doch einmal eine Kugel zu schnell in den Tiefen des Automaten, bekommt ihr gelegentlich eine Einblendung - Kugel gerettet. Euch wird hierbei keiner der drei möglichen Versuche abgezogen. Das Ganze ist aber eher eine zufällige Option, die verfällt, sollte die silberne Kugel schon länger im Spiel sein. Damit ihr aber eure Kugel lange vor dem Aus bewahrt, könnt ihr zu einer von acht Perspektiven wechseln, die für euch am hilfreichsten erscheint und den für euch persönlich besten Überblick gewährleistet.
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Die Pinballtische werden auf dem oberen Bildschirm angezeigt und unterliegen einer wundervollen dreidimensionalen Optik. Gerade der 3D-Tiefeneffekt ist extrem gut ausgearbeitet. Gelegentlich fühlt man sich wieder in eine Spielhalle versetzt, da alles sehr real wirkt. Auf dem unteren Touchscreen wird nicht nur der aktuelle Punktestand eingeblendet, sondern auch der Punktabstand, um sich auf der Rangliste zu platzieren. Zusätzlich bekommt ihr Retro-Animationen geboten, die seinerzeit bei den originalen Pinballtischen üblich waren.
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Besonders hervorzuheben ist aber die Ballphysik der Tische, denn alles fühlt sich verdammt echt an, wenn die Kugel gegen Holz, Plastik oder Metall schlägt. Ich selbst habe mich auch schon dabei erwischt, dass ich immer mehr Kraft in die Betätigung der Flipper investiert habe.
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Damit die Simulation perfekt ist, wurde auch der Klangkulisse eine besonders hohe Aufmerksamkeit zuteil. Die Geräusche der Flipper, der Metallkugel und allen Teilen des Tisches, die mit der Kugel in Berührung kommen, sind verdammt toll inszeniert. Der gewählte Tisch wird dazu mit der passenden Musik und englischen Kommentaren in Szene gesetzt. Akustisch, grafisch und physikalisch haben die Zen Studios einen nur zu lobenden Aufwand betrieben, um das Spielhallen-Niveau auf dem 3DS wiederzugeben.
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Multiplayer und Online-Listen
In Zen Pinball 3D findet ihr sogar einen Multiplayer, sofern man ihn so nennen darf, denn eigentlich reicht ihr unter dem Menüpunkt "Heißer Stuhl" lediglich den 3DS von einer Person zur anderen weiter. Sozusagen spielt ihr also nacheinander den selbigen Tisch, um denjenigen als Sieger zu krönen, der die meisten Punkte gesammelt hat.
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Deutlich interessanter sind hier die Online-Bestenlisten. In mehreren Unterteilungen könnt ihr eure Platzierung begutachten. Beispielspielweise werden die Highscores in All-Time und Wöchentlich auf den Singleplayer bezogen, Pro-Punktezahl und Team-Punktezahl hingegen auf den Multiplayer. Der Multiplayer setzt sich hierbei aber anders zusammen, denn ihr werdet mit Freunden (Stichwort: Freundescode-Austausch), die ebenso Zen Pinball besitzen, als ein Team geführt. Da ihr nun indirekt als Team zusammenarbeitet, werden auch eure Highscore Punkte addiert und in den Ranglisten dargestellt. Die Punkte setzen sich aus allen gespielten Tischen zusammen und werden nach jedem Spielende aktualisiert.
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Fazit
Zen Pinball 3D schafft es, mich vollkommen zu überzeugen und das nicht nur durch die grafische Darstellung, sondern ebenso in der Spielphysik und Akustik. Gerade für zwischendurch ist es genau die richtige Investition, für die ihr gerade einmal 5 Euro locker machen müsst. Und als Langzeitmotivation könnt ihr Einträge in den Online-Listen anstreben. Also wenn das nicht interessant klingt...
«Zuckerbrot» Singleplayer: 77%
Multiplayer: 64%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 19.12.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 01.12.2011