Cover: Cut the RopeEin Downloadgame mit kleinem, verfressenem, grünen Monster; ursprünglich aus dem App Store für iPhones, wo es als eines der beliebtesten gilt und bereits über 60 Millionen Downloads zählt. Ebenfalls erschienen als DSiWare, und nun auch erhältlich im Nintendo eShop. Was könnte das wohl sein? Die Rede ist von "Cut the Rope", einem witzigen Zwischendurch-Spiel für euren DSi oder 3DS.

Ich muss ja zugeben, nicht ganz unvoreingenommen an die Sache heran gegangen zu sein, da ich im Allgemeinen kein Fan von günstigen Downloadgames bin. Ja, ich bin ehrlich - ich will umfangreiche, große Spiele, für die ich zwar mehr bezahlen muss, aber auch laaange etwas davon habe und genug Motivation dafür aufbringen kann. Aber genug von mir, möchte nur im Voraus sagen, dass mich die Software sogar umstimmen konnte... !

Om nom nom... gib' mir Bonbons!
Wenn ihr euch Cut the Rope aus dem eShop downloadet, wird euch möglicherweise direkt auffallen, dass der Menüpunkt zum Beenden des Spiels nicht geändert und aus dem DSi entnommen wurde, denn es steht "Nintendo DSi Menu" geschrieben. Nicht schlimm, aber eben auffallend. Was wiederum etwas mehr störte, war, dass es offenbar keine Möglichkeit gibt, die Sprache zu ändern - es ist nämlich komplett auf englisch. Das ist insofern nicht weiter tragisch, da es wirklich einfaches englisch ist. Ich dachte während dem Spielen aber daran, es sei ja durchaus auch für Schulkinder geeignet, und da wäre deutsche Sprache schön gewesen. Schade, jedoch ebenfalls verkraftbar.
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Eine wirkliche Geschichte gibt es übrigens nicht. Wenn ihr die erste von 5 Boxen ausgewählt habt (anfangs steht nur diese eine zur Verfügung), erscheint das Levelmenü. Wenn ihr Level 1 startet, kommt eine kurze Animation, in der es an der Haustür klingelt. Vor der Tür steht ein Paket mit einem niedlichen, grünen Tier namens OmNom und der Aufschrift "Feed with Candy", also "Mit Bonbons füttern". Pädagogisch gesehen vielleicht ganz so wertvoll. *grins* ;)
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Cut the Rope wird mit dem Touchpen gespielt und das Spielprinzip lautet also: füttert den hungrigen OmNom mit Bonbons, die an Seilen befestigt sind, indem ihr diese durchschneidet und das Bonbon geradewegs in seinem Mund landet. Klingt simpel, oder? Nein, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Innerhalb der Level gibt es verschiedene Elemente, die ihr nutzen müsst, um dem wartenden Monster seine Süßigkeiten zukommen zu lassen. An dieser Stelle vergebe ich zwei dicke Lobe gleichzeitig, da das Spiel sowohl sehr abwechslungsreich innerhalb der Level ist, als auch für jedes neue Element kurze Beschreibungen und ein leichtes erstes Level anbietet, quasi als Tutorial - aber natürlich alles auf englisch.
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Zu den verschiedenen Elementen zählen beispielsweise Seifenblasen, die das Bonbon einfangen und aufsteigen lassen, oder Schalter, die die Gravitation im Level verändern, usw. ... sehr kreativ! Während dem Spielen, beim Scheitern oder einem Erfolg, gibt OmNom ganz nebenbei außerdem witzige Gesten, Mimiken und Töne von sich, die das Ganze noch etwas abrunden.
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Greif' nach den Sternen
Weiterer Pluspunkt geht an die Highscores, die für jedes Level festgehalten werden, aber leider nicht in der Level-Übersicht angezeigt werden. Ihr müsst erst das jeweilige Level starten, dann ins Pausemenü gehen und könnt dort euren Highscore einsehen. Man hätte noch eine Übersicht bzw. Liste mit Rekorden einbauen können, die hat mir etwas gefehlt.
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Um Rekorde zu verbessern, muss ein Level möglichst schnell beendet und die 3 in der Box verteilten Sterne eingesammelt werden, bevor unser gefräßiges Monster sein Bonbon bekommt. Die Sterne benötigt ihr außerdem, um weitere Boxen mit noch mehr Leveln freizuschalten... und glaubt mir, einige von denen sind alles andere als leicht einzusammeln, wenn ihr euer Bonbon nicht zerbrechen oder verlieren wollt. Level können aber natürlich auch mit gar keinem oder nur 1-2 Sternen beendet werden. Und wenn euch mal eines zu schwer erscheint, könnt ihr einfach das Pausemenü öffnen und es sogar überspringen.
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Bemängeln muss ich die Genauigkeit des Touchscreens. An einigen Stellen im Spiel hat man wirklich nur sehr kurze Seile zur Verfügung, und wenn mein Bonbon gerade in einer Blase steckte und ich eigentlich nur das Seil durchschneiden wollte, wurde stattdessen die Blase zerstört und das Bonbon hing weiterhin am Seil, sodass ich neu starten musste. Ich versuchte es einige Male und setzte den Stift weiter unten an, um bloß nicht die Blase zu berühren - das Spiel hat dann entweder gar nichts gemacht, weil der Schnitt vermeintlich zu tief und damit unter dem Seil war, oder die Blase wurde erneut ungewollt zerstört. Das machte es im Endeffekt zur Glückssache, ob es nun klappen würde oder nicht.
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Obwohl ich persönlich kein iPhone-Anhänger bin, stört mich hauptsächlich der Preis und Umfang seitens Nintendo. Während ihr den Titel im App Store schon für unter einen Euro erhalten könnt und Updates mit neuen Leveln angeboten werden, kostet er im eShop ganze 500 Punkte und damit 5 Euro, und enthält scheinbar nur die 5 ersten, bereits eingebauten Levelboxen.
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Fazit
Grafik und Sound habe ich in meiner Rezension mal außen vor gelassen, da sollte man logischerweise nicht zu viel erwarten. Die Hintergrundmusik wiederholt sich immer wieder, ist aber nicht aufdringlich oder nervig, und das Design ist im schlichten Comicstil gehalten.
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Cut the Rope ist abwechslungsreich und macht insgesamt trotz des simplen Spielprinzips wirklich Spaß. Ich kann es sowohl Rekordjägern empfehlen, als auch jenen, die einfach nur ein nettes, günstiges Game für zwischendurch suchen. Es bietet sich zum Beispiel für Wartezeiten super an. Wer ein iPhone sein Eigen nennt, dem lege ich jedoch ans Herz, es sich lieber aus dem App Store für weniger Geld und mit kostenlosen Updates zu laden - sofern Nintendo in der nächsten Zeit nicht vorhat, seinen Preis dafür zu senken.
Angela Singleplayer: 72%

Verfasst von Angela am 26.01.2012,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 22.09.2011