Cover: Chronos TwinsLange Zeit über war alles friedlich in einem fernen Sonnensystem auf dem Planeten Skyla, doch nun sehen sich dessen Bewohner von einer finsteren Gefahr bedroht. Einem Alien, der als "Twine" bekannt ist. Dieser Alien hat dummerweise einen Vorteil gegenüber allen Lebewesen auf dem Planeten: Er kann sich gleichzeitig in zwei Zeiten aufhalten. Kurzerhand wird daraufhin der Held Nash in die Vergangenheit transportiert, um dem Wesen Einhalt zu gebieten, bevor es in der Gegenwart Schaden anrichten kann.

Doch Twine besitzt die Möglichkeit, Nash in der Vergangenheit aus der Gegenwart heraus anzugreifen - eine unschaffbare Aufgabe für den Helden. Als dieser völlig zugerichtet und erfolglos in die Gegenwart zurückgebracht wird, ist es bereits zu spät - er ist tod. Sein Bruder Nec beschließt deshalb, den Tod seines Bruders zu rächen und den Planeten zu retten.

Doppelt hält besser
Im wahrsten Sinne des Wortes wird in Chrono Twins so einiges verdoppelt. In erster Linie sorgt die Forschung auf dem Planeten Skyla dafür, dass Twines Fähigkeit, sich in zwei Zeiten gleichzeitig aufzuhalten, nicht mehr einzigartig bleibt. Mit der Hilfe einer speziellen Maschine gelingt es den Einwohnern, auch Nec in zwei verschiedene Zeiten zu schicken. Und hier liegt der große Unterschied zwischen vielen anderen Zeitreisespielen. Denn während man in diesen meist von Gegenwart zu Vergangenheit und wieder zurück reisen muss, spielt man hier wirklich in beiden Zeiten gleichzeitig. Gegenwart auf dem oberen Bildschirm, Vergangenheit auf dem unteren Bildschirm.
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Das heißt also, dass der Spieler hier im Grunde zwei Charaktere im Auge behalten muss. Bewegt man den einen vorwärts oder rückwärts, springend oder rutschend durch das Level, so tut es sein "Zeitgenosse" ebenfalls auf dieselbe Art und Weise. Allerdings bergen Vergangenheit und Gegenwart einige Unterschiede: Tritt Nec beispielsweise auf eine Plattform in der Vergangenheit, die in der Gegenwart aber nicht mehr existiert, so schwebt der Nec der Gegenwart dennoch in der Leere ohne abzustürzen.
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Die Level lassen sich deshalb nur bewältigen, wenn man sozusagen beide Zeiten kombiniert und immer ein Auge auf beide Bildschirme wirft. Auch die Gegner, die Nec mit der Hilfe seiner Waffe erledigen kann, treten unterschiedlich auf. Im Gegensatz der Fortbewegung können die beiden Necs aber nicht gleichzeitig schießen, sondern immer nur einer der beiden, abhängig davon, ob man nun den B- oder X-Knopf drückt - ihr merkt schon: hier ist vor allem Reaktionsfähigkeit gefragt.
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Daraus resultiert nämlich vor allem, dass man immer aufpassen muss, wenn man einem Gegner in der Vergangenheit ausweicht, da in der Gegenwart eventuell an einer anderen Stelle ein Gegner steht, den man dann bei diesem Ausweichen berührt. Sollte es zu Kontakt mit einem Gegner kommen, verliert Nec Energie, ist diese aufgebraucht, muss der Abschnitt erneut gestartet werden. Innerhalb eines Levels gibt es aber mehrere Check-Points, an denen Nec wieder einsetzen kann, sollte er einmal das Zeitliche segnen.
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Um das Ganze ein wenig einfacher zu gestalten, gibt es eine Anzeige mit der Aufschrift "Danger" auf jedem Bildschirm (also eine pro Zeit). Blinkt diese Anzeige, ist in unmittelbarer Nähe eine Gefahr - also sollte man sich jetzt mehr auf den blinkenden Bildschirm konzentrieren - dass beide Anzeigen gleichzeitig blinken, kann natürlich auch der Fall sein. Auch gähnende Abgründe, Lavabecken und herabfallende Gegenstände kreuzen nicht selten den Weg des Helden, die allesamt ebenso in zwei Zeiten zu überwinden, aber unterschiedlich aufgebaut sind. Neigt sich ein Level dem Ende, so muss man gegen einen Endboss antreten und diesen besiegen, damit es weiter ins nächste Level gehen kann.
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Auf seiner Reise, Twine den Garaus zu machen, kann Nec zudem seine Waffe aufpolieren und für mehr Durchschlagskraft sorgen. Neben den Waffenupgrades kommt später zudem noch die Fähigkeit hinzu, die Aktionen in einer Zeit zu blockieren - in diesem Moment braucht sich der Spieler dann also nur auf eine Zeit zu konzentrieren.
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Doppelter Spaß?
Von der Idee, eine Zeitreise mal auf diese Art umsetzen, nämlich, dass man in beiden Zeiten gleichzeitig spielt, war ich von vornerein eigentlich begeistert gewesen. Allerdings kommt dadurch vor allem in späteren Levels große Hektik auf, was ziemlich nervig sein kann. Da erledigt man gerade Gegner auf dem einen Bildschirm und schon ist man auf dem anderen gestorben - und da beide Charaktere immer zusammen sterben, da sie ja auch zusammen Schaden nehmen, geht das verdammt schnell.
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Grafisch und soundtechnisch gesehen hätte man sicher noch einiges mehr aus dem DSi mehr herausholen können und auch ein Mehrspieler-Modus wäre gut gewesen (dann hätte jeder je eine der Zeiten gesteuern können). Abgesehen von Passagen, in denen dauernd der Danger-Button blinkt und gar nicht mehr aufhört, hat das Spiel ansich einen guten Aufbau, doch der Schwierigkeitsgrad zieht sehr schnell an.
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Wer also starke Nerven hat und wem dieses dauernde Bildschirmwechseln nicht auf die Augen geht, für den ist Chrono Twins, aber eher aufgrund des niedrigen Preises, zu empfehlen. Ansonsten leider nur ein Durchschnittsspiel.
«Salzklinge» Singleplayer: 63%

Verfasst von «Salzklinge» am 23.11.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 14.05.2010