Cover: Earthworm JimGleich zu Anfang, muss ich sagen, dass es sich bei diesem Spiel um nicht mehr und nicht weniger als ein Remake des ersten Spiels der "Earthworm Jim"-Reihe und demzufolge erwarten Kenner des Spiels hier kaum großartige Neuerung und können am besten gleich zum Absatz "Veränderungen gegenüber dem Original" scrollen. Ansonsten fange ich nun mit der Rezension an, und wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :-)

Von Würmern und Königinnen mit seltsamen Namen...
Jim war ein ganz normaler Regenwurm, der tat was Regenwürmer so tun, doch eines Tages fiel ihm ein Anzug auf den Kopf, durch welchen er zu einem Superwurm mutierte.

Der Anzug war bis dahin im Besitz der bösartigen Königin Dampfhintern, die damit das Universum erobern wollte, doch einer ihrer Komplizen, die sogenannte Psy-Crow, verlor diesen. Zusätzlich dazu hat die bösartige und zudem auch hässliche Königin die Prinzessin "What's-her-name" entführt und wie es so üblich ist, muss man als (dieses mal ganz anderer) Held die Rettung übernehmen und somit das Universum schützen.
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Wie man schnell erkennt, hat man es hier mit einer recht außergewöhnlichen Story zu tun, aber es bleibt nicht nur dabei, sondern auch andere Dinge aus Earthworm Jim kann man in keinem anderen "gewöhnlichen" Spiel finden.
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20 vollkommen durch geknallten Level
Es handelt sich bei diesen Spiel zunächst um ein ganz normales Jump'n Run, nur eben ein bisschen anders. Neben der Möglichkeit, ganz gewöhnlich zu springen, kann man zum Kämpfen sich selbst als Peitsche benutzen oder mit seiner Faustfeuerwaffe auf Gegner schießen - wobei die erste Methode unendlich häufig benutzt werden kann, während man bei der Waffe immer mal wieder neue Munition sammeln muss.
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Der Spielablauf an sich ist, wie man es aus ähnlichen Spielen kennt: Man läuft, springt und schießt immer weiter, bis man gegebenenfalls auf einen Endboss trifft, diesen besiegt und das Level geschafft hat. Allerdings ist die Art WIE man zum Ende gelangt, bei diesen Spiel nun mal sehr außergewöhnlich:
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So ist mir vor allem ein Level in Erinnerung geblieben, in welchem man den kleinen Hund Pete mithilfe von Schlägen, die ihn zum Springen, oder Schüssen, die ihn zum Ducken bringen, zum Ende des Levels eskortieren soll. Sollte der kleine Pete von Gegnern getroffen werden, oder in eine Schlucht fallen, zeigt sich, dass er doch nicht ein so kleiner Pete ist und er zerrt einen als riesiger mutierter Hund wieder zum Anfang - recht abwechslungsreich; und abwechslungsreich ist meist etwas Gutes. Dennoch ging es mir persönlich nach einer Zeit ziemlich auf die Nerven, wenn man den Level vom gleichen Punkt an zum 10. Mal wiederholen muss.
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Neben den standardmäßigen "Hüpfen-Springen-Schießen"-Missionen gibt es aber noch einige weitere Level, die aus dem Rahmen fallen: Zum Einen die "Andy Asteroids?"-Level, in denen man sich mit der Psy-Crow ein Rennen durch einen Metroiden-Gürtel abliefert. Sollte man dieses Rennen gewinnen, darf man in das nächste Level passieren. Sollte man jedoch verlieren, muss man sich dem Vogel in einen Zweikampf stellen; jedoch passiert das relativ selten, denn die Wettrennen sind nicht gerade schwer.
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Zum Anderen gibt es noch die drei "Kein Problem!"-Missionen, in denen man sich an einem Bungeeseil befindet und man einen Gegner an den Rand stoßen soll - macht wirklich Spaß, obwohl man sagen muss, dass man sowas nicht zu Hause nachmachen sollte. ;-)
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Allgemein kann man sagen, dass das Spiel vom Umfang her durchaus einiges zu bieten hat und diverse Nachmittage füllen kann, je nachdem wie gut man ist. Und sollte man das Spiel dann durchgespielt haben, kann man es gerne nochmal durchspielen, aber dieses Mal auf einem höheren Schwierigkeitsgrad. Aber dazu gleich erst mehr.
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Wurmige Steuerung?
Der Wurm lässt sich eigentlich relativ gut durch die unterschiedlichen Planeten befördern. Gelenkt wird mit dem Steuerkreuz, geschossen wird mit Y, gepeitscht mit A und mit B gesprungen, der Rest der Knöpfe ist unbelegt; damals brauchte man halt nicht so viele Knöpfe.
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In der Praxis klappt das alles auch ganz gut, allerdings ist meinerseits eines stark zum bemängeln: in manchen Passagen ist es nötig, mit der Peitsche gegen einen Haken zu schlagen und sich dann, mit sich selbst als Liane, auf die andere Seite zu befördern; dieses Treffen und sich rüberschwingen klappt nicht immer so gut und hat mir deswegen doch einige Frustmomente geliefert, vor allem wenn man sich immer weiter an diesen Haken entlang schwingen muss.
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Grafik & Sound
Erst einmal zur Grafik: In Earthworm Jim für DSi wird einem eine recht gute, fast schon comicartige Grafik geboten, die sich hinter heutigen Spielen nicht zu verstecken braucht und irgendwie zur extrem verrückten Story und den Charakteren passt. Die Hintergründe sehen recht hübsch aus und eigentlich gibt es nichts zu bemängeln, bis auf die Tatsache, dass nicht immer ganz ersichtlich ist, was nun zum Hintergrund gehört und auf was man wirklich springen kann. So ist mir einige Male passiert, dass ich echt nicht wusste wo ich lang soll, bis ich mir vergegenwärtigte, dass diese Wand da nicht zum Hintergrund gehört, sondern zum Hinaufklettern gedacht ist.
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Beim Sound, kann ich im Gegensatz zum Kollegen "Real Yoshi", der die Rezension zum originalen Earthworm Jim für das Mega Drive verfasst hat, nichts bemängeln: Ich persönlich empfinde sie trotz der Tatsachen, dass sie sich einige Male wiederholt, nicht als störend, sondern empfinde sie als sehr passend für dieses eher verrückte Spiel: eine Vulkanlandschaft, die irgendwie an die Darstellungen der Hölle erinnert, einige Schreie im Hintergrund und was läuft für Musik? Nette Fahrstuhlmusik! Irgendwie ballaballa, aber mir gefällt's. ;-)
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Die Soundeffekte in Earthworm Jim sind auch wirklich klasse: Wenn die Spielfigur irgendwas sagt, wenn sie z.B. ein Item einsammelt, kann man das immer verstehen und auch die oben erwähnten Schreie, kann man als solche gut identifizieren, was dann doch recht positiv am Spiel auffällt.
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Veränderungen gegenüber dem Original
Kommen wir nun zum Teil, den man nicht in einer Rezension zum originalen Spiel hätte finden können, und das ist der Vergleich zwischen Remake und der Vorlage: Da wäre zuerst der Preis, der mit 500 Nintendo Points um insgesamt 3€ günstiger ist als das Pendant zur Wii-Virtual-Console-Version vom Mega Drive.
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Als Zweites kann man die geringfügige Einbindung des Touchscreens nennen: Hier wird aber zum Glück auf gewagte Experimente verzichtet, sondern es wird darauf lediglich der Levelfortschritt und die Lebensanzahl gezeigt - was aber für so einen Titel mehr als genug ist.
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Das Dritte wäre die seltene Nutzung der DSi-Kamera, die dazu benutzt wird, bei einigen Stellen ein kleines Minispiel zu spielen, in welchen man den Gesichtsausdruck von Jim imitieren muss, was eigentlich recht gut funktioniert, so lange man nicht in zu dunklen Räumen spielt.
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Und als Letztes sei Schwierigkeitsgrad genannt. So gibt es jetzt die Schwierigkeit "Normal" und "Original", wobei "Normal" einfacher ist, was sich vorallem durch weniger Schaden durch bzw. beim Gegner zeigt. Außerdem wurde auf das "harte" Game Over verzichtet, welches Jim beim zweiten Verlieren aller Leben zum Anfang des Spieles zurückbefördert - stattdessen existiert nun eine Levelauswahl, von welcher aus man immer wieder ab einem beliebigen schon geschafften Level starten kann.
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Bis auf diese kleinen Änderungen ist alles beim Alten geblieben, was entweder negativ oder positiv aufgefasst werden kann - ich sehe es positiv, da ich noch nicht in den Genuss des Originals kam und dieses nicht irgendwie in diesem Spiel verfälscht wurde. :-)
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FAZIT:
Ein gutes Spiel, welches leider einige Frustmomente aufweist - dennoch sind die umgerechnet 5€ eine gute Investition, obwohl es eigentlich ja nur ein Remake ist. Also worauf wartet ihr noch? Auf in den Kampf gegen die Königin Dampfhintern! :)
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...einer der downloadwürdigsten Titel im DSiWare-Shop!
«King Bowser» Singleplayer: 80%

Verfasst von «King Bowser» am 14.10.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 23.04.2011