Cover: RaymanMehr Jump'n'Run geht nicht
Da stöbere ich vor langweile durch den eShop des Nintendo 3DS und plötzlich lacht mich dieses Jump'n'Run an: Rayman. Ja, das könnte man doch mal testen - gesagt, getan. Bereits nach den ersten Spielminuten kommt mir ein Déjà Vu, denn bei diesem DSiWare-Download-Titel handelt es sich um ein Remake der PS1-Fassung von 1995. Was neu ist und ob es sich lohnt, ein ehemaliges Playstation-Spiel zu laden, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Die Geschichte um den Helden mit Kopf, Rumpf, Füßen und Händen beginnt in einem friedlichen Tal, das vom Protoon im Gleichgewicht gehalten wird. Doch eines Tages betritt ein böser Zauberer namens Mr. Dark das Tal und stiehlt das Protoon. Selbst Raymans Freunde, die Electoons können dem Unheil nicht entrinnen und werden vom bösen Zauberer gefangen genommen und eingesperrt. Nicht einmal Betilla, die gute Fee des Tales, schafft es, den Schurken aufzuhalten. Nun kann nur noch einer das Protoon zurückgewinnen und die Electoons erretten, die nun in der ganzen Welt verteilt sind - nämlich Rayman.

Wie in den meisten Spielen bleibe ich am Levelanfang stehen und teste erst einmal aus, welch wunderbare Eigenschaften mein Charakter hat. Doch bis auf das Springen besitzt er keine Gabe. Für euch bedeutet das: alles was nach Gefahr aussieht, ist zu meiden. Na gut, um ehrlich zu sein, ganz so hilflos seid ihr nicht, denn Rayman kann noch Grimassen ziehen, mit denen er die Gegner in die Flucht schlägt. Leider ist das keine Allzweckwaffe, denn einige Gegner lassen sich davon weniger beeindrucken und schubsen Rayman sogar weg. Dies kann gelegentlich auch tragisch ausgehen, solltet ihr euch gerade am Rande eines Abgrundes befinden.
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Doch was kann schöner sein, als eine Faust, die den Gegner mitten ins Gesicht trifft?! Das scheint sich auch die Fee Betilla zu denken und stattet unseren Helden sehr bald mit neuen Fähigkeiten aus. Nun könnt ihr die Fäuste schwingen und das im wahrsten Sinne. Da Rayman nicht an Arme gebunden ist, kann er seine Faust in die Weite schleudern und so auch Gegner auf einer größeren Distanz treffen. Je länger ihr den B-Button gedrückt haltet, desto weiter fliegt die Faust. Während des Aufladens der Attacke könnt ihr Rayman aber leider nicht bewegen, daher ist es immer zu empfehlen, einen sichereren Platz zur Ausführung aufzusuchen.
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Nun kann Rayman endlich mit genügend Möglichkeiten zur Verteidigung durch die Level rennen, klettern und springen, um alle Electoons zu finden und zu befreien. Dabei lohnt es sich für euch auch immer wieder, einen Schritt zurück zu machen, da die Käfige mit den gefangenen Electoons auch spontan an Stellen auftauchen können, die ihr vorab schon besichtigt habt. Eine weitere Hilfe sind die kleinen blauen Kügelchen, auch Tings genannt, die euch bei 50 gesammelten Einheiten ein Extra-Leben spendieren. Zusätzlich könnt ihr diese Tings auch als Zahlungsmittel nutzen, sofern ihr auf einem euch friedlich gesinnten Zauberer trefft, der sich in einigen Leveln versteckt. Bezahlt ihr diesen Zauberer ausreichend, ermöglicht er euch den Zugang zu geheimen Bonusleveln, in denen ihr einige nützliche Items einsammeln könnt.
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Attention, Attention
Extra-Leben könnt ihr bei Rayman nun wirklich nie genug haben, denn der Schwierigkeitsgrad scheint fast nur Profis und fortgeschrittenen Spielern vorbehalten zu sein. Ständig fällt man von einer Plattform, wird vom Gegner zu sehr traktiert, oder man kann das vorgegebene Tempo einfach nicht mehr mithalten. Zum Glück ist euch die gute Fee Betilla wieder zu Diensten und stellt Rayman weitere Fähigkeiten, wie das Festhalten an den dafür vorgesehenen Einrichtungen, oder gar das Fliegen zur Verfügung.
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Ebenso weitere nützliche Items erleichtern euch den Weg durch die bunte und witzige Welt. Beispielsweise findet ihr in recht großzügigen Abständen goldene Fäuste, die eure Schlagkraft verbessern und Gegner schneller ins Jenseits befördern. Ebenso helfen euch weitere Freunde beim Erretten der Electoons, wie zum Beispiel eine blaue Fee, die unseren Helden schrumpfen lässt und ihm so die Möglichkeit gibt, neue Wege zu erschließen.
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Damit ihr bei Raymans Ableben nicht wieder von vorne beginnen müsst, gibt es pro Levelabschnitt einen oder mehrere Checkpoints. Hier hat Ubisoft auch eine ganz nette Idee verbaut, in der ihr auf einen Fotografen trefft, der Rayman nur fotografiert, wenn er seinen Kopf in eine dafür vorgesehene Leinwand steckt. Und *knips*, gibt es ein Foto und zwar nicht nur von Rayman, sondern sogar von euch selbst. Das ganze funktioniert dank der Kamera, die sich in der Innenseite eures Nintendo DSi bzw. 3DS befindet.
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Um euch von den teils unfairen Passagen nicht entmutigen zu lassen, bietet Rayman nicht nur eine Speicheroption, sondern ebenso ganze 30 Continues, die es euch ermöglichen, einige Fehlversuche zu verkraften. Dennoch ist es ratsam, sich (nach mehrfachem Scheitern) den Aufbau der Levels zu merken, um gewisse Hindernissen schon vorab zu entgehen. Als weitere Schwierigkeit kommt hinzu, dass ihr alle Electoons aufspüren und befreien müsst, um Zugang zum allerletzten Level zu bekommen. Findet ihr einen Käfig mit Electoons und befreit diese, erscheint ein Medaillon mit sechs Vertiefungen auf dem Bildschirm. Jede dieser Vertiefungen steht für die Anzahl der Käfige, die ihr im jeweiligen Level finden könnte, bzw. müsst. Für euch bedeutet dies, in fünf Welten jeweils sechs gefangene Electoons aufzuspüren, um auch die Chance zu bekommen, sich Mr. Dark zu stellen und das Tal wieder ins Gleichgewicht zu führen.
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Die kunterbunte Welt
Beginnen tut das Abenteuer im Land der Träume, dessen Farbintensität weniger zum Schlafen einlädt. Rayman spielt in einer quitschbuntes Comic-Welt, die nur so vor Gags, witzigen Ideen und tollen, flüssigen Animationen sprudelt. Gegenüber der PS1-Fassung wurde in einigen Leveln aber eine neue Colorierung eingefügt, die einige Effekte und Farben etwas abmildert. Zudem findet ihr auf dem Touchscreen eine Karte, die euch den aktuellen Level in Sepia-Optik zeigt und selbstverständlich Raymans Standort im Level markiert.
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Die Musik ist nicht immer passend zur Atmosphäre gewählt, so empfangen euch beispielsweise im Land der Musik, Klänge die eher einem Krimi gleichen. Auch einige andere Welten sind von der Akkustik recht unvorteilhaft dargestellt. Aber definitiv erwartet euch kein Sound, bei dem man weghören müsste, deshalb möchte ich den Sound als grundsolide bezeichnen.
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Wie bereits erwähnt, erwarten euch einige sehr fordernde Welten, die sogar Profis gut und gerne 6 - 8 Stunden beschäftigen können, bis diese endlich zum Bonbon-Schloss vordringen. Für unerfahrene Spieler kann der Titel allerdings wirklich mehr zu einer Geduldsprobe werden, die sie das ein oder andere Mal bis an den Rand der Verzweiflung treibt.

Fazit:
Rayman ist ein wunderbar gelungener Jump'n'Run-Titel, der aber nicht jeden Spieler ansprechen wird - was zum Einen an dem recht hohen Schwierigkeitsgrad liegt und zum Anderen am bunten Level-Design, das sicherlich auch nicht jedermanns Sache ist.
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Für alle anderen gilt nur noch zu sagen: Ubisoft bewies noch laaaaange vor den Raving Rabbids, dass Rayman auch solo einfach eine coole Sau ist :)
«Zuckerbrot» Singleplayer: 80%

Verfasst von «Zuckerbrot» am 10.12.2011,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 25.12.2009