Cover: FIFA 18Es war einmal vor langer Zeit...
...als EA uns mit Vor- und Vor-Vor-Jahres-FIFA-Versionen auf Wii und Wii U bei Laune halten wollte. Altes System mit neuem Kader sorgte weder bei den Nintendo-Fans, noch bei EA (Verkaufszahlen) für gute Stimmung. Doch nun gibt es wieder Licht am Nintendo-Fußball-Himmel, denn EA entschied sich eine quasi-aktuelle FIFA 18-Version für die Switch zu basteln.

Die FIFA-Lizenz selbst lässt natürlich keine Wünsche offen. Vertreten ist die erste, zweite und dritte Bundesliga, dann natürlich die Nationalmannschaften und seit einiger Zeit auch die Damen-Nationalelfer. Letztere können im Länderspielpokal der Frauen via Turnier gespielt werden.

In einzelnen Skillspielen und Trainingsarenen könnt ihr das Gameplay am besten trainieren, denn komplex ist es allemal. Der einfachste und schnellste Modus für ein Spiel ist natürlich der Anstoss. Sucht die Seite aus, schnappt euch eine Mannschaft, wählt Heim- oder Gast-Trikot aus und wer nicht noch ein paar Einstellungen für's Team Management, den Schwierigkeitsgrad, Stadion, Wetter und so einstellen möchte, darf das ebenfalls tun. Dann aber geht es umgehend auf den Rasen. Die Kommentatoren Frank Buschmann und Wolf Fuss begleiten sowohl die Einzugsanimationen als auch das eigntliche Spiel mit mehr oder weniger gelungen Kommentaren.
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Die Steuerung in FIFA 18 ist FIFA-typisch umfangreich. Es können normale Pässe, Steilpässe, Pässe in den Lauf, Schüsse, gezielte Schüsse, Lupfer und was es sonst noch alles im Fußball-Fachjargon gibt, durchgeführt werden. Dafür benötigt ihr eure volle Fingerpower an Joy-Cons oder Pro Controller. Wer mit einem einzelnen Joy-Con spielen möchte, bekommt allerdings die einfache Kontrollvariante, da die zweiten L- und R-Tasten für Präzisionsschüsse etc, sowie der zweite Stick für Tricks und Vorlagen nicht vorhanden ist. Ansonsten gibt es die gewohnte Fußballkost. Bälle wegnehmen auf nette oder ruppige Art, oder gleich mit einer Beingrätsche - kann auch mal zu Karten führen. Bälle können mit dem Rücken zum Gegner geblockt werden und noch vieles mehr. Es gibt viele Animationen der Spieler, und zig Tricks, die sie ausführen können. Der CPU-Gegner verhält sich allerdings etwas seltsam. Das erinnert mich an alte FIFA-Spiele, als die CPUs wie die Verrückten "umherdribbelten", statt in Richtung Tor zu wandern. Selbst auf höheren Schwierigkeitsgraden kann dieses Phänomen beobachtet werden.
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Ein paar Modi vielleicht?
Natürlich ist der normale "Anstoss" ist nicht der einzige Modus. Vielleicht wollt ihr euch ja auch mal als "Trainer" beweisen. Dann könnt ihr einen Club und ein Team wählen, dass ihr managt. Formationen und Spielerentwicklungen müssen ausgetüftelt werden, im Transferfenster neue Spieler gesucht oder aktuelle verkauft werden. Bestimmte Positionen könnt ihr belegen, sowie im globalen Netzwerk mit euren Scouts nach Spielern suchen. Natürlich dürft ihr eure Finanzen nicht aus den Augen lassen und eventuell auch den Verein um mehr Geld bitten. Im Büro könnt ihr euch austoben und Mails checken. Die Saisonspiele können simuliert, aber auch selbst gespielt werden.
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Nun aber zum großen Mammut mit Suchtpotential: "FIFA Ultimate Team" oder kurz FUT. In Form eines Kartensystems, wo jede Karte einen Spieler darstellt, gibt es Unterschiede in der Qualität, wie z.B. Gold-Spieler oder Bronze-Spieler. Was gehört zu Karten? Natürlich Kartenpacks. Im Shop können Kartensets mit In-Game-Währung gekauft werden, die ihr Spiel für Spiel und je nach Ausgang der Matches in unterschiedlicher Höhe erhaltet. Das sind im Schnitte um die 400-1000 Münzen. Wer allerdings das Jumbo-Premium-Gold-Set haben will, muss stolze 15.000 Münzen berappen ODER, wer nicht solange sparen will, kann auch echtes Geld ausgeben.
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Glücklicherweise ist das nicht unbedingt notwendig, denn FIFA 18 Spiel kann auch gut ohne FIFA-Points gespielt werden. 100 FIFA Punkte kosten 0,99€; so nebenbei bemerkt. In FUT gilt es, eine Mannschaft aus den Spielerkarten zusammenzustellen. Schaut, dass alle Positionen ordentlich besetzt sind und falls die Sets nicht die gewünschten Erfolge bringen, gibt es den Spielertransfer. Hier können Spieler gekauft, aber auch um sie geboten werden - was alles stets online abläuft: Ihr bietet quasi mit anderen um die Gunst der Spieler. Spielerkarten sind also gewissermaßen wie Verträge, wenn man so möchte. Somit gibt es nicht nur Spielerkarten, sondern auch Vertragsverlängerungen oder Trainingskarten, um die Werte der Spieler zu verbessern. Dies können Spielertechniken sein, aber auch Spielstil oder anderes, wie die sogenannten Vereinsobjekte und Verbrauchsobjekte. Das gilt auch für Trikots, Bälle, Vereinslogos und vieles mehr.
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Eure Mannschaft könnt ihr dann in Einzelspieler-Saisons oder Online-Saisons spielen lassen. Wollt ihr einen Einzelspieler-Draft starten, müsst ihr aber erstmal einen Einsteigerbetrag bezahlen. Interessant dürften zudem die Squad Building Challenges - SBC - sein, dessen Belohnung unterschiedliche Karten oder anderes sein können. Hier gibt es die Kategorien Live, Basis, Fortgeschrittene, Ligen, Icons und Upgrades. In den SBC müsst ihr bestimmte Aufgaben erfüllen und ein Team versenden, das dies tut. In "Feste Felder" sollen 2 Spieler aus der gleichen Liga stammen, genau zwei Nationalitäten besitzen und eine Teamchemie von 43 besitzen. Dazu stöbert ihr eure Spielerkarten im Verein durch und versendet sie unwiderruflich. Der Reiz neue Karten zu erhalten und wie eine Art Puzzle diese schwierigen Challenges zu meistern ist groß. Aber auch das Erstellen eines Teams bzw. dessen Pflege und das Gewinnen der Spiele, ist schwer genug. Wenn der Vertrag eurer Top-Spieler ausläuft, brennt dann doch mal das Gras und die Saison wird knifflig. Vielleicht hilft ab und zu ein Leihspieler, der einen unverlängerbaren Vertrag besitzt und bei euch darum nur für eine gewisse Zeit spielt. Wer also nicht nur einfache Fußballrunden absolvieren möchte, kann mit dem Ultimate Team Modus viel Spaß haben.
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Wer spielt mit?
Ein großes Thema in FIFA 18 ist natürlich Mehrspieler-Inhalt. Der Online-Modus wird als eine Art Saison gesehen. Sobald ihr euch einen Gegner aussuchen lasst, wird eine Bilanz von 10 Spielen erstellt und entsprechend Punkte vergeben. Für das Online-System wird allerdings zusätzlich ein EA Origins Account benötigt. Seid ihr online verbunden, könnt ihr nur nach zufällig Gegenspielern suchen, nicht direkt nach Freunden, und es gibt auch nur 1vs1-Matches, also pro Mannschaft eine Person. Die Verbindung ist aber immerhin recht stabil und die Online-Kader werden immer aktuell gehalten.
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Wenn einer oder mehrere Freunde neben euch auf der Couch sitzen, könnt ihr offlihc bis zu maximal viert gegeneinander oder auch miteinander ein Spiel bestreiten. Habt ihr noch eine weitere Switch' mit jeweils FIFA 18 drauf laufen, wird die Online-Verbindung getrennt und eine direkte Verbindung zwischen beiden Konsolen aufgebaut. Ein Miteinander ist nicht möglich, sondern, wie online, nur ein 1vs1-Spiel, das heißt jeder spielt sein Spiel auf dem eigenen Bildschirm und sogar die Kommentatoren erzählen auf jeder Switch etwas anderes, was etwas verwirrend sein kann, wenn beide Spieler die Lautstärke aufgedreht haben.
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Was wir nicht haben!
FIFA 18 für die Switch ist eine speziell für Nintendos Konsole entwickelte Version. Die Frostbyte Engine wurde nicht integriert - und das ist leider spürbar, wenn man die Frostbyte-getsützten 18er-Versionen auf den anderen Plattformen kennt. Die Grafik ist ok, lässt aber trotz der 1080p im Docked-Modus etwas Helligkeit, Schärfe und Detailliertheit vermissen, so wirken manche Bewegungen bei genauerer Betrachtung etwas hölzern und auch weniger individuell. Dafür aber ist das Gameplay beinahe immer flüssig.
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Denn sowohl im Handheld-Modus als auch im Lokalen-Multiplayer bemerke ich eine leichte Verzögerung in der Ausführung nach der Buttoneingabe. Die Bewegungen fühlten sich dann oftmals schwammig und nicht punktgenau an. Wenn ich zum Beispiel die Passtaste drücke, kommt die Ausführung eine gefühlte Sekunde später; und obwohl ich die gleiche Aktion durchführe, sind die Ausführungen immer unterschiedlich. Das trübt natürlich den Status des "Vollwertiges Handheld-FIFA"-Versprechens etwas.
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Daily Challenges fehlen, FUT Challenges mit kleinen Achievements fehlen, FUT Champions Modus mit wöchentlichen Turnieren fehlt, Pro Clubs, in denen man online 11 gegen 11 spielen kann, fehlt und das allergrößte Manko von allem: Keine gezielten Online-Matches gegen Freunde (es klappt nur dann, wenn der Server rein zufällig das Match gegen einen Freund verpaart)! Es ist online somit in der Tat nur möglich, gegen fremde Spieler anzutreten. Woran das liegt, ist eigentlich egal, doch genau diese Fehden zwischen Freunden, die es in einem Fußballspiel austragen wollen, machen FIFA aus. Weiterhin stört mich, dass man im Lokalen Modus mit zwei Switch' nur gegeneinander Spielen kann.
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Was ebenfalls fehlt, ist der auf anderen Plattformen geschätzte "The Journey"-Modus. Wie in einem Kinofilm spielt man dort den Aufstieg des Fußballtalents Alex Hunter und hat nicht nur auf dem Platz, sondern auch mit Familie und Beruf zu kämpfen - sogar online. Wenn Switch-Besitzer natürlich keine der anderen FIFA 18-Versionen gespielt haben, kennen sie The Journey natürlich nicht, aber wer diesen Modus kennt, werden sie ihn ganz gewiss vermissen.
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Auch wenn FIFA 18 immer wieder Tipps zum diversen Dingen wie Gameplay-Situationen gibt, fühlt man sich besonders im FUT ziemlich erschlagen. Alles wirkt sehr komplex und teilweise unübersichtlich. Es gibt fast unzählig viele Möglichkeiten, die aber immer nur kurz in ein, zwei Bildchen erklärt werden. Ein richtiges Tutorial anhand von Beispielen wäre da sicherlich hilfreicher gewesen.
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FAZIT
FIFA 18 für die Switch macht durchaus einen sehr guten Eindruck. Die Matches machen Spaß, das FUT-Modus-Kartensystem kann süchtig machen und einen quasi-vollwertigen FIFA-Titel unterwegs zocken zu können, hat definitiv seinen Reiz. Trotzdem muss EA noch ordentlich nachlegen, die fehlenden Modi nachliefern und auch in puncto Technik ein paar Schrauben justieren. Besitzt man nur die Switch, ist die FIFA 18-Version dafür auf jeden Fall eine gute Wahl, ansonsten aber sollte man lieber zu einer der anderen Versionen greifen.
Dennis Singleplayer: 69%
Multiplayer: 65%


Verfasst von Dennis am 20.10.2017,
bemustert durch Electronic Arts
für bis zu 4 Person/en
Release am 29.09.2017