Cover: Advance WarsVon nicht wenigen über die Maßen geliebt, und bei sehr vielen zumindest vom Namen her bekannt. Man hört überall "Ja, Advance Wars, supertoll, unbedingt spielen!", dennoch folgen nur einige diesem Ratschlag. Und ich kann nicht verstehen warum, denn Advance Wars ist wirklich gelungen.

Was ist Advance Wars? Ein rundenbasiertes Strategie-Spiele. Man wird zu Beginn bei der Armee begrüßt und bekommt sogleich erste Instruktionen. Verlorenes Land muss wieder zurückerobert werden. Im jetzt zunächst folgenden Tutorial bekommt man dann das Konzept des Gameplays erklärt. Wie man seinen Zug tätigt, wie man angreift, worauf zu achten ist - auch diverse Kniffe und einfache Grundlagen-Taktiken werden vermittelt.

Hat man das Gameplay verstanden, geht es ans Eingemachte. Man zieht also alle seine Einheiten hierhin und dorthin, gibt Anweisungen. Jetzt darf der oder dürfen die Gegner der Reihe nach dasselbe tun. Dann wieder von vorn und so weiter. Das Terrain erinnert ein Landkarten, denn alles, wie Flüße, Wäldchen, Gebirge oder Städte, ist stilisiert - auch alle dargestellten Einheiten. Ziehen dürfen alle Einheiten jeweils nur nach links, rechts, oben oder unten, innerhalb einer Feld-Matrix. Wieviele Felder eine Einheit ziehen darf, ist anhängig von ihrem Typ, Vehikel, wie zum Beispiel Panzer, machen viel Schaden und halten einiges aus, dürfen sich aber immer nur eine Handvoll Felder bewegen. Bodentruppen haben es einfacher, bewegen sich flotter und sind wendiger - im Gefecht sind sie dafür häufig weniger effektiv...
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Auf der Matrix kann sich aber nicht jede Einheit beliebig bewegen. Diagnonal zu ziehen ist, wie erwähnt, nicht möglich und wenn da unter Umständen ein Fluß ist, hat ein Panzer schlechte Karten, denn daran kommt er nicht vorbei - die Infanterie ihrerseits kann den Fluß durch-, und Lufteinheiten können diesen überqueren. Auch Gebäude können besetzt werden - von der Infanterie.
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Befehligt werden die eigenen Einheiten vom Kommandanten, den man selbst verkörpert. Es gibt verschiedene Kommandanten und je nachdem, welcher Kommandant die Befehlsmacht hat, erhält man Boni oder Abzüge für die gesamte Truppe. Das heißt, ein Angriff kann dann etwas mehr Schaden machen als mit jemand anderem, dafür ist die Reichweite von Projektilen geringer. Oder es gibt je nach Kommandant Schadens-Boni bei Angriffen von Schiffen oder Flugzeugen, etc.
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So ergibt sich je nach Gefechtsmoment durch diesen oder jenen Kommandanten ein entsprechender Vor- und Nachteil. Den perfekten Kommandanten gibt es deshalb auch nie, weil jede Situation immer andere Gegebenheiten bietet und so andere Strategien abverlangt. Ferner ist darum vor einem Gefecht möglich, den Kommandanten zu wechseln, wenn gewünscht.
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Wer mal keine Lust auf die Singleplayer-Missionen hat, greift zum Multiplayer für bis zu vier Personen - ausnahmsweise sogar für die Virtual Console. Zwar ist dort wieder mal keine lokale oder Online-Mehrspieler-Funktion mit mehreren Geräten verfügbar, aber immerhin kann man sich nach jedem Zug per Hot-Seat-Methode abwechseln.
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TECHNIK
Grafisch darf man keine Wunder erwarten. Dies ist immerhin ein GameBoy-Advance-Titel, noch dazu ein Strategie-Spiel. Das heißt, der Übersicht wegen ist Advance Wars minimal gehalten und der Leistung des GBA geschuldet sind die einfachen Animationen. Trotzdem hat Advance Wars etwas in seinem Look and Feel, das einfach Spaß macht. Denn dem Entwickler-Studio gelang es, in diesen Mix aus Gameplay-Tiefgang und spartanischem Cartoon-Ambiente, eine gute Prise Humor einzuflechten. Alles ist charmant gezeichnet und trotz des quasi-ernsten Hintergrund-Themas, immerhin ist dies ja eine Kriegssituation, ulkig-pfiffig in Szene gesetzt.
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Beim Sound bewegt sich alles auf "solidem 16-Bit-MIDI-Niveau". Nichts zu komplexes oder aufwendiges, dennoch sind die Musiken allesamt schön ohrwurmig, sodass man auch nach dem Abschalten hier und dort die eine oder andere Melodie summt.
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Der Umfang beläuft sich auf 15-20 Stunden Netto-Spielzeit, plus weitere Stunden, wenn man einen 100%ig perfekten Spielstand möchte. Den erreicht man, indem man alle Missionen, Medaillen und sonstigen Goodies erlangt hat. Eingerechnet den Schwierigkeitsgrad, der im Schnitt ziemlich knackig ist. Und wer bei den rund zwei Dutzend Missionen mit 4-Sterne-Schwierigkeit schon verzweifelt, darf an die 5er- oder 6er-Sterne-Aufgaben gar nicht erst denken. :) Allein die Fehlversuche addieren die ein oder andere Stunde zur Gesamt-Spielzeit obendrauf.
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FAZIT
Cool! Wer damals einen Game Boy Advance hatte, kennt Advance Wars vermutlich sowieso, denn das ist einfach ein Brot-und-Butter-Spiel für diesen Handheld. Wer jetzt für die Vírtual Console - oder doch tatsächlich in der GBA-Ära ausgesetzt hat -, holt sofort diese Wissenslücke nach, denn, was soll ich sagen: Advance Wars ist kurzweilig, spannend und dicke Empfehlung!
Jörg Singleplayer: 89%
Multiplayer: 89%


Verfasst von Jörg am 07.04.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 11.02.2002