Cover: Super Mario Advance 3: Super Mario World 2 - Yoshi's IslandIch kann mich noch ganz genau erinnern, als ich damals meinen Super Nintendo bekam, der im Bundle mit Yoshi's Island in den Läden stand, fesselte mich dieses Spiel viele Stunden an die Konsole. Nach etlichen Jahren erschien dann die erneuerte Version für den Game Boy Advance, bei der sofort eines auffiel: das Spiel scheint gleich zwei Spiele zu enthalten, nämlich einmal Yoshi's Island und außerdem noch Mario Bros., an das sich die ältere Generation noch ganz dunkel erinnern wird. Jedenfalls: um diese Version, die für den Game Boy Advance, geht es!

Von Geburt an ein Abenteuer
Fangen wir jedoch erst einmal mit dem Hauptspiel an, in dem dieses Mal nicht Mario, sondern Yoshi die Hauptrolle spielt. Mario ist zwar während Yoshis Abenteuer die ganze Zeit anwesend, doch so richtig eingreifen kann der spätere Klempner nicht. Denn die Geschichte spielt lange bevor es eine Peach gab, die es zu retten galt, nämlich kurz nach Marios Geburt. So kam es, dass Baby Mario und sein Bruder Baby Luigi per Storchenexpress deren Eltern überbracht werden sollten. Allerdings hatte Baby Bowser, der schon damals von Grund auf fies war, anscheinend etwas dagegen und befahl Kamek sofort, beide Babys zu entführen. Dieser Plan gelang aber nur halb: Baby Luigi wurde von Kamek geschnappt, Baby Mario stattdessen stürzte auf die Erde hinab und landete mitten in einer Gruppe von acht Yoshis, die es sich sofort zur Aufgabe machten, Baby Mario wieder mit seinem Bruder zu vereinen.

Passenderweise, da es nun einmal acht Yoshis waren, mussten nun sechs Welten mit je acht Kapiteln bewältigt werden, um zu guter Letzt bei Baby Bowsers Festung Baby Luigi retten zu können. Nach jedem Kapitel, sofern Yoshi mit Baby Mario auf dem Rücken das Ziel erreicht, wird dieser an den nächsten Yoshi übergeben - sozusagen ein Staffellauf mit Baby Mario als Staffelstab.
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Baby Bowsers Finsterlinge haben selbstverständlich wieder einmal etwas dagegen, dass die Yoshis in ihrem Abenteuer voranschreiten, daher ist jedes Kapitel mit ordentlich vielen Feinden und Hindernissen bestückt. In gewohnter Manier, wie es auch schon in Super Mario World der Fall war, schlägt sich der Held von links nach rechts durch eine farbenfrohe Jump'n'Run-Welt und kann das Kapitel nur abschließen, wenn er das Ziel in einem Stück erreicht. Ein Haufen von Shy Guys, Koopas, Schnapp-Piranhas und viele andere Gegner machen es Yoshi allerdings nicht leicht, selbiges zu erreichen. Zum Glück kann sich Yoshi nicht nur durch Sprung- oder Stampfattacken wehren, sondern auch viele der Gegner kurzerhand mithilfe seiner langen Zunge verputzen und daraus ein Ei entstehen lassen. Dieses kann dann abgefeuert werden, zum Beispiel auf entfernte Gegner oder Ziele. Ein Fadenkreuz, das man justieren kann, zeigt dabei, wohin das Ei fliegen wird. Wer ein Kenner der Mathematik ist, weiß dabei auch die Wände zu seinem Vorteil zu nutzen, da das Ei an ihnen abprallt und bei bestimmter Winkeleinstellung so auch unerreichbare Orte erreicht. Das Gute an den Eiern ist, dass Gegenstände automatisch in Yoshis Besitz gelangen, wenn sie von einem Ei berührt werden.
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Anders als im Vorgänger - also Super Mario World - gibt es hier aber keine Pilze, Feuerblumen oder Federn, sondern eine sogenannte Sternenanzeige. Wird Yoshi von einem Feind getroffen, verliert er Baby Mario, welcher in einer Blase davonschwebt. Ab diesem Moment sinkt die Sternenanzeige und Yoshi muss schnellstmöglich die Blase mit Baby Mario berühren, um sich mit ihm wieder zu vereinen. Geht die Anzeige nämlich auch Null, tauchen Kameks Schergen auf und entführen das Baby, was zum Verlust eines Lebens führt. Innerhalb eines Levels kann man aber Sternenpunkte sammeln und so die Anzeige auffüllen. Maximal 30 Punkte kann diese Anzeige besitzen und sollte sie einmal weniger als 10 aufweisen und Baby Mario wird zurückerobert, füllt sich diese Anzeige auch wieder automatisch auf 10 Punkte auf.
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Neben den Sternpunkten gibt es auch noch Münzen zu sammeln, bei denen 100 gesammelte wiederum ein Leben spenden. Unter diesen Münzen finden sich auch pro Level 20 rote Münzen, die sich vom Aussehen kaum von normalen Münzen abheben. Zusätzlich gibt es in jedem Level 5 große Blumen, die komplettiert ebenfalls ein Leben spendieren. Diese drei Dinge, also die Sternenpunkte, die roten Münzen und die Blumen bilden die Punktzahl, die man am Ende des Levels erhält. Für jeden Sternenpunkt gibt es einen, für jede rote Münze zwei und für Blumen sogar zehn Punkte, was insgesamt also maximal 100 Punkte macht. Es empfiehlt sich, in jedem Kapitel alles einzusammeln, da man dadurch ein zusätzliches Level und ein Bonusspiel freischaltet, in dem man Items oder Leben gewinnen kann.
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Kapitel 4 und 8 stellen zudem für sich besondere Kapitel dar, denn in ihnen findet man sich in einer Festung wieder, in welcher man zum Abschluss einem Endboss gegenüber steht. Nur nach erfolgreichem Kampf kann das Kapitel beendet und so dann weiter vorgerückt werden. Damit man aber nicht immer von vorne anfangen muss, gibt es in jedem Kapitel mehrere Sternenringe. Passiert man einen solchen, fängt man nach Dahinscheiden dort wieder an und kann das Abenteuer fortsetzen. Sehr zügig gewinnt das Spiel auch richtig an Härte, sodass ein Neustart des Levels keine Seltenheit ist, vor allem dann, wenn man sich die Mühe macht, alle Extras aufzusammeln.
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Wem das noch nicht reicht, der kann immer noch auf den alten Mario-Bros.-Teil zurückgreifen, in dem man in einem 2D-Raum Koopas, Gumbas und andere Erzrivalen in die Wüste schicken muss, und zwar, indem man von weiter unten gegen das Feld springt, worüber der Gegner gerade läuft. Münzen POW-Blöcke und Punkte gab es auch in diesem Spiel schon. Gaaaanz alte Kiste, die Älteren von euch kennen es vielleicht noch.
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Das Gelbe vom Ei
Das Hauptaugenmerk liegt aber natürlich bei dieser Rezension auf Yoshi's Island und das finde ich auch noch heute einfach umwerfend. Damals etwas völlig Neues, was es so noch nicht gab, mit interessanten, aber teilweise sehr harten Leveln, vielen Bosskämpfen und Extras, nur leider einem sehr dürftigen Mehrspieler-Modus, der lediglich einige Spiele aus dem Abenteuer-Modus enthält, welche höchstens einmal Laune machen und dann besser beiseite gelegt werden sollen. Das Fazit also: Mehrspieler = Flop, Einzelspieler = Top. Da es sich aber eindeutig um ein Singleplayer-Spiel handelt, MUSS man es schon fast einmal gespielt haben, wenn man sich als Nintendo-Fan bekennen will. Wert ist es das auf alle Fälle, egal ob für den Game Boy Advance oder in der Urfassung für das Super Nintendo!
«Salzklinge» Singleplayer: 92%
Multiplayer: 54%


Verfasst von «Salzklinge» am 31.03.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 11.10.2002