Cover: Sonic the Hedgehog 3Es ist blau, es ist ein Igel, und es ist gerade mit enormer Geschwindigkeit vorbeigeflitzt - Das kann doch eigentlich nur einer sein: Sonic, gefolgt von seinem Freund, Tails dem Fuchs! Ganze 14 Jahre ist es nun her, dass dieser Titel auf der Mega Drive an den Start ging. Nun hat es auch Teil 3 der Reihe auf die Virtual Console geschafft.

Sonic, Tails, oder doch lieber beide?
Im Einspielermodus habt ihr insgesamt 3 verschiedene Charakter-Auswahlmöglichkeiten. Ihr könnt zwischen Sonic, Tails oder beiden zusammen wählen. Die Wahl eures Charakters hat keinen gesonderten Einfluss auf den weiteren Spielverlauf, nur die Eigenschaften variieren.

Sonic's Fähigkeit basiert auf den elementaren Schilden, die überall im Spiel zu finden sind - bestätigt ihr zweimal die Sprung-Taste, führt er je nach momentan aktivem Schild einen Special Move aus. Ist kein Schild aktiv, erhöht sich bei drücken der Taste in der Luft sein Angriffsradius. Tails hingegen kann ebenfalls die Schilde bekommen, sie aber nur begrenzt verwenden. Dafür ist es ihm möglich, bei mehrmaligem betätigen der Sprung-Taste eine Weile lang zu fliegen bzw. schwimmen. Aber Achtung - Während des Fluges könnt ihr nicht angreifen und seid völlig schutzlos!
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Wählt ihr die beiden im Doppelpack, spielt ihr als Sonic. Tails wird vom Computer übernommen und folgt euch. Der Vorteil hieran ist, dass er alle Aktionen, die ihr ausführt, nach macht! Demnach werden mit seiner Hilfe mehr Ringe eingesammelt und Gegner zerstört. Aber es geht noch weiter: Trotz des so genannten Einspielermodus, kann hier ein zweiter Spieler übernehmen! Ein schönes Extra, denn ihr braucht lediglich eine/n zweiten Remote/Conroller, und schon kann ein Freund mitten im Spiel den zuvor computergesteuerten Tails übernehmen. Seine Bewegungsfreiheit ist zwar begrenzt, denn er muss sich in Sonic's Bildschirm-Bereich aufhalten, aber Sonic hat hier den Bonus sich an Tails zu hängen, während sich dieser im Flug befindet.
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Warum viel Geschichte, wenn's auch ohne geht!?
Wer ein Spiel mit vielen Dialogen und Handlungen erwartet, ist hier Fehl am Platz. Zu Beginn seht ihr die beiden Helden kurz in ihrem Flugzeug, Sekunden später wird der Igel zum goldenen Super-Sonic und flitzt über das Wasser in Richtung Festland. Dort angekommen wird er sogleich von Knuckles abgefangen, der ihm sämtliche Chaos Emeralds stiehlt, die für die Verwandlung zu Super-Sonic vonnöten sind. (Um sie nach und nach zurück zu erlangen, findet ihr in den einzelnen Leveln eine Art versteckte Portale die euch zu Minispielen transportieren. In diesen Minispielen müsst ihr die blauen Kugeln einsammeln, die roten aber meiden, da ihr bei Berührung mit einer roten Kugel das Spiel verloren habt. Gewinnt ihr ein Minispiel, erhaltet ihr je einen der Chaos Emeralds zurück.) Mit Knuckles' Verschwinden beginnt sofort das eigentliche Spiel. Wieder in normaler Form, hüpft und flitzt ihr nun von einem Level in das nächste. Texte oder kurze Zwischensequenzen gibt es nicht, was selbst für ein Jump'n Run sehr schade ist!
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Gameplay, Grafik und Sound
Da Sonic 3 bereits 1994 erschien, darf man im Bereich Optik und Klang natürlich keine Meisterleistung erwarten. Ein paar Melodien und Geräusche gehen auf Dauer mehr an die Nerven, als Freude zu bereiten, grafisch gesehen dagegen ist das Spiel völlig in Ordnung. Übrigens: Manche Dinge ändern sich nie - Lasst Sonic eine Weile tatenlos herumstehen, und nach kurzer Zeit wird er euch deutlich machen, dass es weitergehen soll ;)
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Kommen wir zum Gameplay. In dieser Hinsicht kann das Spiel glänzen, denn die Steuerung ist kinderleicht. Ihr verwendet während der gesamten Zeit nur Steuerkreuz bzw. Control Stick, und die Sprung-Taste. Mit Letzterem könnt ihr nicht nur einfach springen, sondern z.B. auch rollen/flitzen, Schalter aktivieren, Wände durchbrechen, ... und, und, und.
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Die zusätzlichen "Funktionen" des Control Sticks hingegen sind eher überflüssig und beinahe nicht nennenswert. Haltet ihr den Stick längere Zeit nach unten oder oben, duckt sich euer Charakter oder schaut in die Höhe. Die Aktion wird zwar unverzüglich ausgeführt, aber es tut sich erst einmal gar nichts. Ihr müsst mehrere Sekunden lang in dieser Position verweilen, bis der Bildschirm ein Stück nach oben oder unten scrollt. In dieser Zeit könntet ihr von Gegnern angegriffen werden. Sind keine in der Nähe, wird man sich wohl kaum mit dieser Funktion umsehen - simples springen reicht da ganz einfach. Hinzu kommt, dass euer Aufenthalt pro Level zeitlich begrenzt ist. 10 Minuten pro Abschnitt habt ihr, um die Zone zu durchlaufen und den (meist äußerst leichten) Boss zu besiegen.
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Um gegen die etlichen Gegner und Bosse zu bestehen, findet ihr Überall in den Leveln verstreut goldene Ringe, die euch am Leben erhalten. Außerdem wird euch bei 100 gesammelten Ringen ein Extraleben gutgeschrieben. Der Nachteil an den Ringen ist: Egal, wie viele ihr bereits gesammelt habt, bei einem gegnerischen Treffer verliert ihr alle auf einmal und solltet versuchen, zumindest einige davon zu retten. Denn steht euer Ringe-Konto auf 0 und ihr kassiert einen weiteren Treffer, kostet euch das ein Leben. Abschließend zum Gameplay bleibt noch zu sagen, dass ihr an einigen Stellen innerhalb der Level Checkpoints findet. Lauft ihr an diesen vorbei, aktivieren sie sich und setzen manchmal kleine Extra-Minispiele frei. Außerdem landet ihr wieder am letzten Checkpoint, sofern ihr ein Leben verliert.
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Kleines Wettrennen für zwischendurch...
Im Titelbildschirm habt ihr neben dem normalen Einspielermodus noch die Wahl des Wettbewerbs (Competition). Prinzipiell ist es immer das Gleiche: 5 Runden in einem oder mehreren der kleinen Rennstrecken laufen. Aber auch hier habt ihr verschiedene Optionen. Ihr könnt einerseits alleine spielen und im Zeitrennen (Time Trial) Rekorde aufstellen, oder ihr spielt zu zweit ein Einzelrennen oder Grand Prix mit oder ohne Items. Im Wettbewerbs-Modus ist neben Sonic und Tails auch Knuckles ein spielbarer Charakter. Ihre Geschwindigkeit unterscheidet sich nicht im Geringsten, so dass die Wahl eures Charakters reine Geschmackssache bleibt.
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Fazit
Der größte Schwachpunkt des Spiels ist wohl die Länge, da es insgesamt nur 6 Zonen mit je zwei Bereichen zu durchlaufen gibt. Wer viel spielt und nicht das Sammeln aller Chaos Emeralds mit einbezieht, kann Sonic 3 an nur einem Tag durchgespielt haben. Allerdings hat es eine Speicherfunktion, und selbst nach beenden des Spiels könnt ihr zurück in die einzelnen Level, um die eventuell fehlenden Chaos Emeralds zu besorgen.
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Ein großes Plus dagegen sackt es durch den kleinen eingebauten 2-Spieler-Modus und die 2-Spieler-Kombination mit Sonic und Tails ein, zudem ist der Schwierigkeitsgrad ist recht ausgewogen und erhöht sich mit jedem weiteren Level etwas, genau so wie es sein sollte. Trotz der eher kurzen Spielzeit sollten vor allem Jump'n Run Fans über einen Kauf nachdenken, denn die 800 Nintendo Points ist Sonic The Hedgehog 3 auf jeden Fall wert.
Angela Singleplayer: 83%
Multiplayer: 81%


Verfasst von Angela am 01.08.2008,
bemustert durch Sega
für bis zu 2 Person/en
Release am 24.02.1994