Cover: Jump KingNoch nie haben sich die Unter- und Nebentitel eines Videospiels so für mich bewahrheitet, wie in Jump King. Als Tactical Leaping Adventure wird es auf dem Titelbildschirm bezeichnet und das ist ohne Übertreibung eine sehr passende Zusammenfassung. Der Untertitel macht zudem deutlich, warum sich der Held dieser Aufgabe stellt: "There is a smoking hot babe on the top!", sollte schon genug Motivation sein. Im deutschen Text wurde die angepriesene Schönheit übrigens als Schnuckelchen übersetzt .

Doch beginnen wir erst einmal damit, warum Jump King so fordernd ist. Springen gehört natürlich fast zum Standardrepertoire einer jeden Gaming-Ikone. Und wie haben wir es damals gehasst, wenn unsere Figur während des Sprungs nicht mehr die Geschwindigkeit oder sogar die Richtung ändern konnte. So ein Titel ist Jump King. Links, rechts oder gerade nach oben - ist die Richtung erst einmal bestimmt, bleibt der Held auf ebendieser Flugbahn, bis er wieder Boden unter den Füßen hat. Ferner kommt erschwerend hinzu, dass die Höhe des Sprungs durch das Gedrückthalten der entsprechenden Taste bestimmt wird. Timing, Köpfchen und Fingerspitzengefühl sind demnach gefragt, um den mutigen Sprungmeister sicher von einem Bildschirm auf den nächsten zu führen.

Die nächste frustrierende Komponente, ist die zusammenhängende Welt. Bildschirmtode oder Fallschaden gibt es hier nicht. Schießt man über das Ziel hinaus oder prallt von etwas ab, geht es auf demselben Wege nach unten, über den man herauf kam. Das sorgte bei mir immer wieder für Momente, in denen ich mich mühevoll einen Bildschirm weiter nach oben arbeitete, nur um im nächsten Moment wieder drei Ebenen nach unten zu fallen. Und wenn man dann eine vorher leicht gemeisterte Stelle verbockt oder eine eh schon schwierige Passage wiederholen muss, ist Frust einfach vorprogrammiert. Da zudem auf jedem Bildschirm der Autosave anspringt, ist erneutes Laden auch keine Option.
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Musik gibt es nur am Anfang und am Ende, während des Abenteuers nicht. Dafür reißen es die atmosphärischen Soundeffekte sehr gut heraus. Dies ist vermutlich von den Entwicklern beabsichtigt, da man sich somit besser auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Mit zwei weiteren Spielmodi und einem neuen Skin für die Leute, die es wirklich geschafft haben, macht Jump King auch in Sachen Umfang eine gute Figur.
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FAZIT
Jump King ist hart und frustrierend! Sehr hart und sehr frustrierend - aber, wenn ich es mir recht überlege, nie unfair. Jump King setzt nicht unter Druck und gibt alle Möglichkeiten, genau zu schauen und zu überlegen, was der nächste sinnvolle Schritt wäre. Ferner sprechen Stil und Produktionswerte für sich. Darum: Du suchst eine wahnwitzige Herausforderung? Dann wartet da oben ein heißes Schnuckelchen auf dich!
Simon Singleplayer: 71%

Verfasst von Simon am 20.06.2020,
bemustert durch Plan of Attack
für bis zu 1 Person/en
Release am 09.06.2020