Cover: Kirby Star AlliesEs war ein üblicher Tag in Dreamland. Kirby machte gemütlich ein Nickerchen. Plötzlich kam ein düsteres Herz aus dem Himmel geschossen. Nicht nur wurde Kirby davon getroffen, sondern seine gesamte Heimat wird von derartigen Herzen heimgesucht, welche einen negativen Effekt auf jene haben, die ihnen zu nahe kommen. Doch Kirby scheint gegen diese finstere Macht immun zu sein und kann durch neu erworbene Kräfte, welche aus diesem Zwischenfall resultierten, einige seiner Gegner auf seiner Seite kämpfen lassen, um ihn auf dieser Reise rund um das Mysterium der Herzen zu unterstützen.

Gameplay und Steuerung
Obwohl die rosa Kugel ihr Debüt in dieser Konsolengeneration feiert, ist das Gameplay im Kern so geblieben, wie man es erstmals vor über 25 Jahren erlebt hat. Dabei steuert sich Kirby einwandfrei, mit all den Manövern, für die der bekannt ist. Mit dem linken Stick bewegt man sich, mit dem A-Knopf kann man springen, beziehungsweise schweben und mit der B-Taste kann man Kontrahenten einsaugen und sich danach ihre Fähigkeiten zu Nutze machen. Tatsächlich ist die Tastenbelegung so minimalistisch, dass ein einziger Joy-Con reicht. Da es sich weiterhin um ein 2D-Jump 'n Run der alten Schule handelt, ist die einzige Zielsetzung, das Ende eines Levels zu erreichen, mit dem optionalen Zusatz, jeweils ein großes Puzzleteil pro Level aufzuspüren, um einige Bilder aus den alten Tagen des Franchises freizuschalten.

Kirby Star Allies hebt sich jedoch mit zwei Neuerungen vom Rest der Reihe ab. Die prominenteste davon dürfte sein, dass man nun eine Vielzahl der Gegner rekrutieren kann, indem man ein Herz auf sie wirft. Insgesamt kann man, neben dem Edelknödel selbst, drei davon an seiner Seite kämpfen lassen, die entweder vom Computer gesteuert werden, oder alternativ auch von anderen realen Spielern kontrolliert werden - die übrigens jederzeit ein- und aussteigen können. Sollte man die Kontrolle über einen der vielen Gefährten übernehmen, kontrollieren sie sich nahezu identisch für der Protagonist, mit der Ausnahme, dass diese nur Zugriff auf eine einzige Fähigkeit haben, während Kirby auf sein gesamtes Repertoire zurückgreifen kann, wenn denn die entsprechenden Feinde über den Weg laufen. Auch wenn diese Einführung durch die unterschiedliche Einfärbung der verbündeten Wesen nie wirklich chaotisch wird, hat sie den Beigeschmack, dass sie die Bosskämpfe in einem bereits ohnehin einfachen Spiel noch einfacher macht.
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Die andere der beiden Neuerungen ist das Kombinieren von verschiedenen Fähigkeiten, was in abgewandelter Form vom N64-Ableger übernommen wurde. Diesmal nur ist es so geregelt, dass man eine Fähigkeit, in der eine Waffe, wie beispielsweise ein Stab, involviert ist, mit einer Elementar-Fähigkeit wie Feuer fusionieren kann. Hier erhalten wir dann einen Feuerstab, der abgesehen von erhöhtem Schaden im Kampf, auch für einige Rätsel genutzt werden kann, wie dem Anzünden von Lunten, die für einen normalen Feueranwender nicht erreichbar sind.
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Abgesehen davon, gibt es noch Spezialfähigkeiten, die nur zu bestimmten Momenten von einer Vierergruppe angewendet werden können. Darunter fällt der sogenannte "Freundeskreis", bei welchem sich das Quartett an die Hände fasst, um alles aus dem Weg zu räumen, was sich ihnen in selbigen stellt. Diese kleinen Abschnitte helfen diesem Titel, etwas Abwechslung in die ansonsten ausgesprochen simple Natur des 5-7 Stunden langen Abenteuers zu bringen.
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Ästhetik und Technik
Als erster Teil in der Hauptreihe von Kirby, welcher in High-Definition spielbar ist, macht er durch den liebevollen Comicstil einen positiven Eindruck. Alle Charaktere haben schöne Texturen und Animationen spendiert bekommen, die zwar durchaus modern wirken, aber stets ihren alten Charme beibehalten. Das kommt vor allem in den schönen, aber rar gesäten Zwischensequenzen zur Geltung, welche die Handlung erzählen. Am allermeisten hat Kirby Star Allies aber ganz klar durch die ab sofort möglichen Lichteffekte profitiert, die abgesehen davon, dass sie schön anzuschauen sind, auch eine entspannte Atmosphäre etablieren. Zu ergänzen bliebe noch, dass Kirby Star Allies zu jeder Zeit ruckelfrei performt.
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Hand in Hand mit der angenehmen Optik geht ein ansprechender Klang, welcher neben vielen klassischen Musikthemen aus praktisch allen Kirby-Epochen auch diverse neue, hörenswerte Stücke zu bieten hat, die sich nicht hinter anderen ikonischen Liedern verstecken brauchen. Sprechen können Kirby und Co. nach wie vor nicht, aber sie geben einige niedliche Laute von sich. Allein die Antagonisten haben die Möglichkeit, ihre Abneigung auf den sympathischen rosa Vielfraß in Form von humorvollen Texten Ausdruck zu verleihen.
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Fazit
Kirby Star Allies ist genau das, was man erwartet hat. Ein hübscher und kurzweiliger Spaß mit niedrigem Schwierigkeitsgrad, mit dem man, im besten Fall mit einigen Freunden, einige Nachmittage totschlagen kann. Kurz: Es ist Kirby!
Sven Singleplayer: 81%
Multiplayer: 85%


Verfasst von Sven am 15.03.2018,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 4 Person/en
Release am 16.03.2018