Cover: Aliens: InfestationUnter dem Titel "Aliens: Colonial Marines" begannen bereits 2009 die Planungen für das neue Alien-Spiel. Im Gegensatz zu den Next-Generation-Konsolen, wurde aber die Nintendo-DS-Version auf "Aliens: Infestation" umbenannt und hebt sich zusätzlich noch im Genre ab. Denn was Konsolen-Besitzer später als Ego-Shooter spendiert bekommen, ist für die Fangemeinde des Handhelds ein Actions-Knaller den man ebenso als Jump'n-Shoot bezeichnen könnte.

Böse Aliens und mutige Soldaten
Die Geschichte beginnt mit einem empfangenem Notruf, der von dem Raumschiff Sulaco gesendet wurde. Ein Team aus Colonial Marines wird beauftragt nach dem Rechten zu schauen. Doch mit der Ankunft auf Sulaco erwartet das Team der Duft von Tod und Verderben. Ohne einen Hinweis darauf, wer oder was dieses Chaos aus Leichen und Verwüstung hinterlassen hat, suchen die Marines das Schiff nach Hinweisen und Überlebenden ab.

Ihr schlüpft in die Rolle der mutigen Colonial Marines, dazu steht euch gleich zu Beginn ein vierköpfiges Team bereit, von denen ihr einen beliebigen Soldaten auswählen könnt. Schon nach den ersten Schritten auf dem Raumschiff Solaco bekommt ihr von eurem Kommandanten genaue Instruktionen, die auf dem oberen Bildschirm dargestellt werden. Euer Vorgesetzter meldet sich aber auch bei unklaren Situationen via Funk und führt mit euch wichtige Dialoge.
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Doch natürlich seid ihr nicht wegen einiger flotter Gespräche auf Sulaco gelandet, daher setzt ihr mit einem Pulsgewehr bewaffnet eure ersten Schritte durch die Raumstation. Alles scheint noch relativ sicher, nur einige feindlich gesinnte Roboter stellen sich euch in den Weg. Doch mit einer sicheren Deckung, oder aus der Hocke hinaus, reichen wenige Schüsse um diese ausser Gefecht zu setzten.
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Fahrstuhl hoch und Leiter runter
Das komplette Raumschiff ist in mehrere Ebenen unterteilt, die sich nur über Fahrstühle erreichen lassen. Doch schon der erste Fahrstuhl bleibt starr in der Etage hängen, denn die Steuerung erfolgt mittels einer Zugangskarte. Dabei benötigt ihr für die verschiedenen Fahrstühle auch die passenden Karten, die sich glücklicherweise über eine Nummerierung zuordnen lassen. Die erste Zugangskarte wechselt dank einer Rettungsaktion in euren Besitz, doch leider hat dies auch einen negativen Nebeneffekt, denn nun trefft ihr auf das Übel dieses Raumschiffes - ein Alien.
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Nachdem ihr auf das erste Alien getroffen seid, folgt nun kaum noch ein Ort ohne diese. Nun heisst es mit vorsichtigen Schritten die Räume zu durchqueren, denn diese fremdartigen Viecher sind flink und geschmeidig, rennen gelegentlich auf euch zu, oder klettern die Decke entlang, um sich hinter euch zu pirschen. Wieder habt ihr die Möglichkeit, euer Pulsgewehr zu nutzen, das nun aber nicht nur aus der Deckung heraus betätigt werden sollte, denn um eurer Überleben zu sichern, muss der Kampf etwas aktiver gestaltet werden. Vorallem ist es wichtig, die Wesen nicht mehr aus den Augen zu lassen. Wer aber lieber flüchten statt kämpfen will, muss bedenken, dass die Ausdauer eures Marines nur begrenzt ist; schnell holen euch die Biester ein und verwickeln euch in den Kampf, den ihr vermeiden wolltet.
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Mit dem Voranschreiten entdeckt ihr nicht nur Neues, sondern auch durchaus brauchbares Arsenal. Gerade die Granaten stellen sich als besonders nützlich heraus. Schon mit einem Treffer bezwingt ihr Aliens und Roboter. Zusätzlich lassen sich damit vorgesehene Plattformen wegsprengen, um geheime Räume oder Schächte zu ebnen. Euer Pulsgewehr bleibt aber die nützlichste Waffe, die im Verlauf des Spieles sogar aufrüstbar ist. Später steht euch unter anderem noch eine Schrotflinte zur Verfügung, bei der zwar die Munition gegenüber dem Pulsgewehr etwas knapper ausfällt, dafür kann die Schrotflinte aber ihrerseits mit einer stärkeren Feuerkraft punkten. Glücklicherweise finden sich in einigen Räumlichkeiten Munitionskisten, was nun aber keine Einladung ist, sorglos um sich herumzuschießen, denn die Munition ist stets euer bester Freund. Zudem befindet sich noch eine Pistole in eurem Besitz, die an keine Munition gebunden ist und daher Endlos-Feuer bietet, allerdings relativ wenig Schaden pro Treffer anrichtet.
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Doch auch wenn ihr bis an die Zähne bewaffnet seid, sind nicht alle Areale begehbar. Teils landet ihr in dunkleren Räumen, dessen Erkundung euch vom Kommandanten untersagt wird. Anfänglich machen euch auch versperrte Türen ein Strich durch die Rechnung, doch mit einem Schweissbrenner und der benötigten Lampe, werdet ihr später Herr der Lage, sodass ihr alle Etagen abklappern könnt.
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Nötige Verluste
Obwohl ihr für jedes Gebiet eine Übersichtskarte habt, kommt oft genug Verwirrung auf, denn ohne ein markiertes Ziel rennt ihr viele die Gänge suchend mehrfach entlang. Zwar findet eure Orientierungslosigkeit früher oder später ein Ende, doch dafür wird die insgesamt recht kurze Spielzeit künstlich gesteckt.
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Mit zwei Zugangskarten und dem erweiterten Arsenal im Gepäck, betretet ihr einen Schacht, der einen neuen Raum zugänglich macht. Wenige Schritte weiter erscheint nun ein überlebensgroßes Alien, das, wie soll es anders sein, bekämpft werden muss. Doch dieser übermächtige Gegner verlangt euch Opfer ab, denn selbst mit Taktik und vielen schnellen Standortwechseln, werdet ihr dem Tod einiger Colonial Marines nicht vorbeugen können. Ist dieser Boss-Gegner dann doch bezwungen, setzt ihr eure Erkundungen an einem komplett anderen Ort fort, der euch vorab unbekannt war. Hier handelt es sich um LV-426, das, wie auch Sulaco, den Schauplätzen aus den Alien-Filmen nachempfunden wurde.
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Nun ist es eure Hauptaufgabe, mehrere Sprengsätze an den dafür vorgesehenen Stellen zu platzieren. Doch eure Gruppe, die im besten Fall noch aus 2-3 Colonial Marines besteht, benötigt Zuwachs. Die Verluste lassen sich leider nur mit einem neuen Mitglied ausgleichen. Glücklicherweise trefft ihr immer mal wieder auf fremde Marines, die aus ihrer Einheit gerissen wurden. Solltet ihr einen freien Platz in eurer Gruppe haben, schließt sich der zurückgelassene Marine euch dann gern an.
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Im kompletten Spiel könnt ihr auf bis zu 16 verschiedene Marines treffen, die alle eine andere Charakterisierung über ihr Profilbild vermitteln, aber im Einsatz selbst identisch in der Darstellung ihrer Optik und den Eigenschaften sind. Doch wieviele Marines ihr auch immer trefft: nie wird eure Gruppenstärke vier Mitglieder gleichzeitig überschreiten können
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Um Verlusten vorzubeugen, findet ihr in gewissen Abständen sogenannte Kommunikationsstationen. Hier könnt ihr eure Energie auffrischen, die Munition nachladen und euren Fortschritt speichern. Auch das Wechseln eures Charakters kann nur in der Kommunikationsstation vollzogen werden. Frisch gestärkt setzt ihr nun eure Mission fortsetzen.
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Nachdem alle Sprengsätze gezündet haben, beginnt für euch eine Art Flucht, die ihr mit einem gepanzerten und stark bewaffneten Fahrzeug vollzieht. Entkommt ihr der Flut von Aliens, die aus allen Richtungen auf euer Fahrzeug springen, landet ihr wieder auf dem Raumschiff Sulaco, auf dem ihr das Abenteuer begonnen habt. Doch dank eures neuen Equipments, das sich vorab nicht in eurem Besitz befand, könnt ihr euch nun Zutritt zu neuen Räumlichkeiten verschaffen,
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Aliens in Bild und Ton
Bei den spielerischen Aspekten verlangt ein gutes Actions-Spiel auch Stimmigkeiten in der Grafik. Hierbei haben die Entwickler auf eine 2D-Ansicht gesetzt, die ein wenig retrohaft wirkt. Auch die Bilder zum Spiel werden bei euch sicher keine Euphorie auslösen. Doch leider lassen sich über die Screenshots nicht die durchaus flüssigen Animationen der Soldaten und Aliens erahnen.
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Zusätzlich versucht "Aliens: Infestation" einige plötzliche Schockelemente zu verbauen, die aber auf dem Nintendo DS leider kaum Wirkung finden. Da schafft der Sound es schon gekonnter, die richtige Atmosphäre zu vermitteln, denn recht impulsive Klänge führen euch durch das gesamte Spiel.
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Die Steuerung bedarf keiner militärischen Ausbildung. Euren Charakter bewegt ihr über das Steuerkreuz, auch der Einsatz eurer Waffe oder z.B. eurer Sprungfähigkeiten bedürfen nur dem Drücken der Buttons. Sofern ihr aber das Arsenal wechseln wollt, oder euren Schweissbrenner benötigt, kommt der Touchscreen zum Einsatz. Gut sortiert und leicht zugänglich sind hier alle Waffen und Gegenstände dargestellt. Ebenso könnt ihr die Gebietskarte auf dem unteren Touch-Screen aufrufen. In dieser Karte ist dann auch der Radar integriert, das euch die Gegner im kompletten Areal anzeigt. Sofern ihr andere Bereiche der Karte einsehen wollt, ist es euch möglich, die Karte über eure Berührungen in alle Richtungen zu scrollen
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Auch das gepanzerte Fahrzeug, mit dem ihr die Flucht aus LV-426 antretet, kann sich nur über den Touch-Screen verteidigen. Die herkömmliche Steuerung findet in dieser knappen Teil-Mission keinen Platz.
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Fazit
Aliens: Infestation ist ein durchschnittliches Spiel, das nur kurzzeitig bei Laune hält. Die sich stellenweise überflüssig gestreckt anfühlende Spielzeit trägt ihr Übriges dazu bei. Dafür dürfen sich die Fans der Reihe an den bekannten Schauplätze wie Sulaco und LV-426 erfreuen, und diese sind sicherlich auch jene, die wirklich Gefallen an diesem Titel finden werden.
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Wer also mit einem recht knappen Action-Spiel leben kann, welches nur bedingt Abwechslung bietet, darf gerne zugreifen. Doch hauptsächlich werden bei "Aliens: Infestation" nur Fans der Film-Reihe angesprochen.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 69%

Verfasst von «Zuckerbrot» am 06.10.2011,
bemustert durch Sega
für bis zu 1 Person/en
Release am 30.09.2011