Cover: Florist ShopIch war ja in meinem virtuellen Leben schon vieles: Ein Rennfahrer, ein Reporter, ein Pokémon-Trainer, ein verrücktes Schaf oder auch mal ein lustiger Schwertkämpfer, der sich durch das ein oder andere Abenteuer schlägt. Doch all das verblasst im Vergleich zu meiner neuen, überaus passenden Rolle, die mich bis an die Grenzen meiner Vorstellungskraft treibt: Heute, ja wirklich nur heute, bin ich das erfolgreichste Blumenmädchen der ganzen Stadt.

I like the flowers...
In Florist Shop schlüpft man nämlich in die Rollen zweier Blumenladenbesitzer, Rose und Steve, die sich in einer Großstadt mit ihrem Geschäft etablieren möchten. Um sich dort hohes Ansehen zu erkämpfen, müssen dementsprechend viele und gute Blumen verkauft werden. Das Ganze funktioniert so: In einem vorgebenden puzzleartigen Feld befinden sich verschiedene Blumen, die zu einem Blumenstrauß gefertigt werden müssen.

Per Touchscreen lassen sich zwei aneinander grenzende Blumen vertauschen. Befinden sich so drei oder mehr gleiche Blumen nebeneinander in einer Reihe, verschwinden sie. Geschieht dies nicht, werden die Positionen zurückgetauscht. Auf dem oberen Bildschirm sind dabei immer die Kunden zu sehen, die wie im echten Leben natürlich auch unterschiedliche Wünsche haben - das besondere an Florist Shop. Denn wie in vielen Puzzlespielen geht es nicht nur darum, möglichst viele Blumen aufzulösen, sondern muss man auch die richtigen nehmen, um den Kunden zufrieden zu stellen und Geld zu bekommen.
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Neben dem Kunden wird nämlich angezeigt, wieviele Blumen von welcher Sorte aufgelöst werden müssen. Lässt man einen Kunden zu lange warten, verlässt er den Laden, bevor man fertig ist. An einem Timer oberhalb des Kopfes des Kunden kann man die Zeit ablesen, die der Kunde noch im Laden bleibt. Um viel Kapital zu erspielen, sollte man also zügig die Wünsche der Kunden erfüllen.
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Das Spiel selbst besteht aus mehreren Kapiteln mit je 10 Missionen. In jeder einzelnen Mission bekommt man zudem nicht immer dieselbe Aufgabe: Mal muss man einfach nur genug Geld verdienen, eine bestimmte Anzahl an Kunden zufrieden stellen oder genug Blumen verkauft haben. Manchmal müssen jedoch auch bestimmte Werkzeuge eingesetzt werden, damit man die Mission erfolgreich abschließen kann.
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Als Werkzeuge stehen zum Beispiel eine Gießkanne, die das Eingehen der Blumen verhindert, eine Schere, die gleich größere Felder an Blumen auf einmal bearbeiten kann sowie ein Geschenk, das automatisch einem Kunden ein Add-on gibt, zur Verfügung. Diese Gegenstände können während einer Mission ausgewählt und benutzt werden.
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Die eben angesprochenen Add-ons werden ebenfalls von manchen Kunden gewünscht und entsprechen anderen Accessoires, die mit Blumen zu tun haben. Mit dem erhaltenen Geld lassen sich nicht nur diese, sondern auch viele andere nützliche Sachen in einem Shop ersteigern, den man innerhalb eines Kapitels betreten kann. Hier lassen sich neue Blumensträuße kaufen oder Werkzeuge in ihrer Funktion erweitern.
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Die Schwierigkeit des Spieles ist stetig gut strukturiert. Beginnt man anfangs noch mit leichten Aufgaben, wird es im Laufe der insgesamt 80 Level zunehmend anspruchsvoller die Kontrolle zu behalten und trotzdem noch das Missionsziel zu erreichen. Das Feld selbst, in dem die Blumen liegen, verändert sich ebenfalls, die Wünsche der Kunden werden spezieller und vielseitiger.
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Grafisch ist das Spiel zwar keine Augenweide, wirkt aber dennoch überzeugend und strukturell sehr übersichtlich. Der Sound läuft eher im Hintergrund nebenher und gibt eine passende Begleitmusik ab.
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Welk oder rosig?
Der große Vorteil in Florist Shop neben anderen Puzzlespielen ist, wie oben schon erwähnt, dass man nicht einfach simpel auflöst, sondern ein bestimmtes Muster verfolgen muss (Kunden, Zeit, Werkzeuge). Das macht das Spiel wesentlich flexibler und gibt auch bei einem neuen Level wieder Anreiz, weiterzuspielen. Wenn man sich den ganzen Zeitdruck ersparen will, wählt man statt dem Karriere-Modus einfach den Entspannt-Modus aus - hier allerdings ist einfach Auflösen bis Open-End, daher ist wohl dort schnell die Luft wieder raus.
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Eine Schwierigkeit stellt sich jedoch bei den Erklärungen zu Beginn des Spiels heraus. Florist Shop ist ab 0 Jahre freigegeben, aber die Eingangstexte wirken so überladen und kompliziert, dass man sich so oder so nicht alles davon merken kann. Schritt bei Schritt wäre das viel anschaulicher gewesen, wobei das Spiel sowieso mehr auf Learning-by-doing basiert.
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Schade ist auch, dass in Florist Shop kein Mehrspieler-Modus verfügbar ist. Hier hätte man sehr gut gegen einen Freund antreten können, wenn es darum geht, Highscores zu erzielen. Diese sind leider auch nur direkt im Einzelspieler zu begutachten und für den Spielverlauf nicht relevant.
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Was sagen wir also, um das alles zusammenzufassen? Nunja, Spaß macht das Spiel schon und die Zusätze sind ebenfalls ganz nett, aber ein Dauerspaß ist damit trotzdem nicht garantiert. Mit einem interessanten Mehrspieler-Modus, einer Highscore-Liste und einem zusätzlichen Modus wäre Florist Shop sicher eine Überlegung wert, doch so ist es nicht mehr als ein Durchschnittsspiel, die es ja wie Sand am Meer gibt.
«Salzklinge» Singleplayer: 68%

Verfasst von «Salzklinge» am 20.05.2010,
bemustert durch Buschbaum Media & PR GmbH
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.04.2010