Cover: Infinite SpaceInfinite Space
2008 wurde das Spiel für den DS groß angekündigt, und soll zum umfangreichsten Rollenspiel auf dem DS gehören. Es gibt mehrere Animeclips, die extra für dieses Spiel gezeichnet wurden, und so alle auf dieses aktuelle Weltraumereignes heiß gemacht haben (wer die Clips sehen will, muss nur auf den entsprechenden Videoplattformen suchen ;). Schauen wir doch mal, ob Sega sich da nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, oder ob das Spiel wirklich so ein Kracher ist!

Ihr spielt den Protagonisten Yuri, der auf seinem Heimatplaneten Ropesk lebt, der leider von einem unangenehmen Menschen beherrscht wird. Der findet sich zu alt, um den Weltraum zu bereisen und verbietet es per Gesetz daher jedem, seinen Planeten zu verlassen. Doch Yuri träumt schon lange davon, durch das All zu reisen. Er engagiert eine Pilotin die es mit Ach und Krach schafft auf Ropesk zu landen und bringt Yuri da raus.

Nach einem kleinen Einführungstutorial landet man natürlich auch schon in der einen oder anderen kleinen Schlacht mit Weltraumpiraten und kann direkt ein wenig üben, was man gelernt hat. Ist dies nicht der Fall, erkundet man die Umgebung und besucht die anderen Planeten oder Sternenwolken, die in dem Gebiet zu finden sind. Geflogen wird über ein Kartensystem, was euch die am nächsten gelegenen Planeten und unbekannten Orte/Sternenwolken anzeigt. Alle sind über verschiedene Straßen verbunden auf denen ihr fliegen könnt. Über den Touchscreen wählt ihr das nächste Ziel aus oder fliegt zum Void-Gate um ein anderes Gebiet zu bereisen.
Screenshot Screenshot
Klein aber fein ist, dass ihr für jeden Flug 4G bekommt. G ist die Geldeinheit im Spiel. 4G sind zwar nicht gerade viel, aber immerhin besser als nichts! Kleinvieh macht bekanntlich ja auch Mist und dürfte für Vielreiser ja ein nettes Nebeneinkommen betragen. Ansonsten könnt ihr Geld im Kampf gewinnen, etwa gegen die Weltraumpiraten. Je nach Stärke ändert sich auch der Betrag. Vielleicht hat man aber auch mal Glück und trifft auf einen Transporter von unliebsamen Leuten, denen man ruhig mal was abnehmen kann. ;) Wenn man grad keine Lust auf solche Kämpfe hat, kann man Botenflüge ausführen. Denn auf jedem Planeten gibt es eine Taverne und der ein oder andere Barbesitzer hat schon mal einen Auftrag für euch. Wenn nicht, dann zumindest ein paar Informationen genauso wie andere Besucher der Taverne. So gelangt man an viele kleine Hinweise und erfährt immer mehr, was in den Weiten des Alls so los ist und wo ihr euch vielleicht hinbegeben solltet.
Screenshot Screenshot
An jedem Planeten gibt es eine Taverne und bei größeren Planeten noch die Möglichkeit zu speichern, eine Einstellung zu verändern, oder gar ein Multi-Karten-Spiel zu starten (dazu später mehr). Nach einer Schlacht ist es wichtig auf einem Planeten zu landen und die Crew in die Taverne gehen zu lassen. So werden alle wieder geheilt und die Schiffe repariert. So haben auch die nächsten Feinde dann nichts zu Lachen.
Screenshot Screenshot
Ein Spaß für Tüftler und Bastler
Es geht ja nicht nur ums Fliegen und Kämpfen oder Aufträge erledigen. Auch für die Bastler unter euch ist eine Menge Arbeit dabei. Denn so ein Schiff ist zwar in der Standartausführung ganz nett, macht auf Dauer aber nicht viel her. An größeren Planeten befinden sich immer mehrere Stationen (manchmal auch nur ein Teil von ihnen). Um überhaupt herumbasteln zu können braucht man natürlich ein Schiff, welches ihr am Shipyard (Schiffswerft) erwerben könnt. Es gibt unterschiedliche Typen: Battleship, Cruiser, Destroyer und Carrier. Am Anfang wird euch ein Destroyer empfohlen, damit ihr euch natürlich auch wehren könnt und weil das nicht so teuer ist.
Screenshot Screenshot
Habt ihr ein Schiff könnt ihr euch bei der Ship Co (Schiffsfirma) Blueprints also Baupläne besorgen. Die braucht ihr, um das Schiff umbauen zu können! Mit den Plänen in der Tasche, geht's dann ab zum Remodeling (Umbau) und hier darf dann endlich gebastelt werden. ;)
Screenshot Screenshot
Im Bauplan könnt ihr verschiedene Bausteine umverteilen, entfernen oder Neue hinzufügen, was unterschiedliche Auswirkungen auf euer Schiff hat. Dadurch lässt sich die Feuerkraft verbessern oder die Anzahl der Crewmitglieder kann erweitert werden. Außerdem kann man auch Krankenstationen, Hangars und vieles mehr einbauen. Jeden Baustein müsst ihr für einige G's kaufen, wenn ihr sie einbauen wollt. Dabei kann man viel ausprobieren und so seine optimale Kombination herausfinden. Austesten lässt sich das ja prima an ein paar Piraten. Waffen können natürlich auch gegen stärkere ausgetauscht werden.
Screenshot Screenshot
Alleine fliegen kann so ein Schiff nicht. Darum müsst ihr an den CTA-Stationen eure Crew besetzen. In den Gilden könnt ihr Crewmitglieder gezielt anwerben. Jedes Schiff hat mehrere Bereiche und jedes Crewmitglied, hat unterschiedlich ausgerichtete Fähigkeiten die euch anhand von Punkten angezeigt werden. Es gibt meist schon eine Vorbesetzung und anhand dieser könnt ihr euch orientieren, welche Punktzahl besser wäre. Generell gilt aber, je höher die Punktzahl, desto besser. Nicht jeder in den Gilden ist auch bereit mit euch zu fliegen. Erst mal kostet das natürlich wieder Geld und außerdem hängt es von Yuri‘s Fähigkeiten ab. Als Captain, der er zu Beginn ist, bekommt man also noch nicht die Superraumfahrer. Durch Kämpfe gewinnt man aber an Erfahrung und so könnt ihr dann eure Stufe ausbauen. Sind eure Schiffe und die Crew fertig könnt ihr noch die Formation bearbeiten, je nachdem wie viele ihr vorne haben wollt, oder ob sie alle lieber hintereinander aufgereiht sein sollen und welches Schiff als erstes als Angreifer fungiert.
Screenshot Screenshot
Alles eine Frage der Taktik!
Ich muss zugeben, ich hab am Anfang schon etwas gebraucht um meine kleinen Weltraumschlachten auch wirklich zu gewinnen. Denn wahllos ein paar Raumschiffe angreifen ist nicht! Man muss schon sehen, wen man da vor sich hat und entsprechend agieren. So ist die allerwichtigste Grundregel: Immer das vorderste Schiff angreifen! Wer sich nicht daran hält, wird mit misslungenen Attacken bestraft und kriegt die Quittung direkt zurück.
Screenshot Screenshot
Aber wie funktioniert das nun mit der Schlacht? Im Grunde ist es recht simpel. Ihr habt unten auf dem Touchscreen unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten. Ganz am Anfang stehen euch nur 3 Aktionen zur Verfügung. Ein Kommando Attacken auszuweichen, eine normale Attacke und ein Dauerbeschuss. Gegen letzteres hilft hauptsächlich das Ausweichen. Außer den Kampfkommandos habt ihr noch die Wahl vorwärts oder rückwärts zu fliegen, oder stehen zu bleiben. Links habt ihr eine Energieleiste, je nach Höhe der Leiste steht euch eine Kommandoauswahl zur Verfügung (Fliegen geht immer). Durch Bewegung lädt sich die Leiste schneller auf. Wählt ihr als erstes das Ausweichen aus, lädt die Leiste anschließend von vorne. Der Ausweichmodus bleibt solang bestehen, bis ihr selbst eine Attacke ausgeführt habt. Wählt ihr eine Attacke, bleibt meist noch Restenergie um erneut in den Ausweichmodus zu gehen. Abgesehen von den Kommandos könnt ihr das anzugreifende Schiff auswählen! Durch kleine Pfeile ist die Position der jeweiligen Gegner angezeigt.
Screenshot Screenshot
Meist wird automatisch immer der hinterste Gegner ausgewählt, weshalb ihr IMMER nachsehen und vor der ersten Attacke das vorderste Schiff auswählen müsst. Tut ihr das nicht und greift versehentlich ein Hinteres an, kann euch der Gegenangriff wertvolle Lebenspunkte rauben! Denn hinten versteckt sich meist das stärkste Schiff und dementsprechend sind auch die Attacken. Im Laufe der Zeit bekommt ihr dann auch noch spezielle Angriffe dazu, die mehr Power haben. Dann gibt es noch die Melee-Attacke (also Nahkampf). Der sieht ein bisschen ulkig aus. Dort sieht man den eigenen Charakter und den des Gegners und jeder hat so kleine Männchen die aussehen wie Roboter und eure gesamte Crew aller Schiffe darstellen. Ihr habt dort 4 verschiedene Kommandos aus denen ihr auswählen könnt.
Screenshot Screenshot
In einen kleinen Tutorial wird es euch als eine Art Schere-Stein-Papier beschrieben. Wie beim klassischen Schere-Stein-Papier sind die Kommandos auch gegenüber einem anderen Wirkungsvoller oder unterlegen. Es wird solang "gespielt" bis von einer Seite alle Crewmitglieder erledigt worden sind.
Screenshot Screenshot
Und was gibt es sonst noch?
Wie oben bereits erwähnt, könnt ihr auch ein Multi-Karten-Spiel starten. Schnappt euch einen Freund oder eine Freundin, welche auch das Spiel haben, optimiert vorher nochmal eure Flotte und auf geht's! In kleinen Kämpfen könnt ihr euch so duellieren und vielleicht auch eure Flotte für das Spiel selbst noch ausbessern. Mehr kann man hier leider nicht machen. Ein Onlinemodus fehlt und auch gemeinsam könnt ihr keine Missionen spielen. Aber das ist durchaus zu verschmerzen, ist das Spiel selbst ja schon mehr als umfangreich. Aber toll wäre es schon, wenn man es mit einem Freund durchspielen könnte. Denn gerade für Anfänger im Weltraumgetöse ist es etwas schwierig sich zurecht zu finden, oder direkt bei Schlachten zu gewinnen.
Screenshot Screenshot
Erfahrene Weltraumfahrer dürften sicher schneller einen Überblick bekommen. Auch eher ungünstig, ist ein fehlendes Questbuch. Wer sich nichts aufschreiben will oder ein nicht ganz so gutes Gedächtnis hat, sollte alles nach und nach an Aufträgen erledigen. Denn man kann schnell mal was vergessen und muss dann jeden Planeten abgrasen, um heraus zu finden, was man eigentlich gerade für eine Aufgabe hat. Das kann auch im Storygeschehen hinderlich sein und man reist, zumindest als Anfänger (vermute ich als solcher ;), viel umher und findet manchmal auch eher etwas per Zufall. Ich finde ein paar Hilfen mehr, wären nicht schlecht gewesen. Aber vielleicht war das Absicht um gerade die Erfahrenen bei der Stange zu halten?! Wer weiß das schon?
Screenshot Screenshot
Zu Anfang habe ich von den Animesequenzen gesprochen und ich muss sagen, die sehen auch auf dem DS wirklich klasse aus! Der Rest der Grafik erfüllt seinen Zweck. Es ist nicht lieblos aber keinesfalls überdesignt. Hier stand das Spiel ganz klar im Vordergrund und das ist auch gut so.
Screenshot Screenshot
Einen Nachteil musste ich allerdings feststellen, als ich unterwegs gewesen bin: Wenn man in helleren Umgebungen spielen will, kann es dazu führen, dass man nichts mehr sieht. Denn wie der Weltraum nun mal ist, ist alles eher dunkel gehalten und das in Kombination mit Sonne, brachte leider keinen Spielspaß mehr. Das gilt also für jeden zu beachten. Sonst ist alles stimmig und die Menüs lassen auch ein richtiges Boardcomputerfeeling aufkommen. Beim Sound muss man hin und wieder doch am Regler herum schieben, denn gerade so Explosionseffekte kommen arg krachend aus den kleinen DS-Boxen.
Screenshot Screenshot
Für die Sprachausgabe, muss man dann aber doch wieder etwas lauter aufdrehen. Apropos Sprache: Das gesamte Spiel ist ausschließlich in Englisch und man sollte zumindest im Schulenglisch fit sein, um das wesentliche zu verstehen. Manchmal hat man das Pech, dass man die Dialoge nicht selber weiterklicken kann. Schnelles Lesen ist dann auch von besonderem Vorteil. Das kommt zum Glück aber nicht häufig vor.
Screenshot Screenshot
Mein Fazit
Ich denke, Sega hat wahrlich nicht übertrieben. Es ist tatsächlich ein sehr umfangreiches Weltraumrollenspiel mit einer spannenden Story in einer von Chaos regierten "Welt". Mit nahezu 70 Spielstunden, laut Hersteller, ist man ordentlich beschäftigt und kann dies sicherlich noch übertrumpfen, wenn man besonders bastel- und experimentierfreudig ist.
Screenshot Screenshot
Als Anfänger hat man es etwas schwerer Einzusteigen, da alles doch sehr komplex ist und man auch trotz Tutorial im Kampf erst mal auf die Nase fallen kann. Daher ist das Spiel besonders an die erfahrenen Spieler gerichtet!
Screenshot Screenshot
Anfänger probieren es besser bei einem Freund erst mal aus, wenn die Möglichkeit gegeben ist. Wer als Erfahrener mit den kleineren Mankos wie dem fehlenden Questbuch oder schlechter Sicht bei Sonne leben kann, darf hier beherzt zugreifen!
«Jule» Singleplayer: 87%
Multiplayer: 80%


Verfasst von «Jule» am 13.04.2010,
bemustert durch Sega
für bis zu 2 Person/en
Release am 26.03.2010