Cover: Jewel Quest SolitaireNIE WAS ANDERES GESEHEN
Stundenlang kann meine Mutter diese Spiele spielen - Stun-den-lang! Ich glaube, die Grafikkarte ihres PCs hat ausser dem Windows-Desktop noch nie was anderes gesehen als Solitaire-Spiele... Da muss doch irgendwas dran sein, oder?

Die Spielregeln des Kartenspiels Solitaire sollten soweit allen bekannt sein, denn wie bei "Mau-Mau" oder "Mensch ärgere Dich nicht!", sollten sich eigentlich alle Menschen jedweder Altersklassen einmal ein wenig damit die Zeit vertrieben haben. Weshalb ich vorausetze, dass ich die Regeln gar nicht erklären muss. ;)

EIN KLITZE-KLEINWENIG ANDERS
So traf dann mein Rezensions-Exemplar ein und ich war echt gespannt, ob mich das DS-Modul ebenso ausufernd beschäftigen würde, wie seine PC-Kollegen meine Mutter... Und am Umfang hat man schon mal nicht gespart! DREI Solitaire-Games, die damals jeweils einzeln erschienen sind, werden vom Modul beherbergt. Startet Ihr das Modul, werdet Ihr deshalb stets zuerst gebeten, das Spiel auszuwählen, welches Ihr spielen wollt: a) "Jewel Quest Solitaire", b) "Jewel Quest Solitaire II" oder c) "Jewel Quest Solitaire III".
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Umso mehr ist es erfreulich, dass die drei enthaltenen Titel zwar allesamt den Solitaire-Regeln zugrunde liegen, aber durch kleine Variationen immer ein klitze-kleinwenig anders gespielt werden, sodass die drei Titel im Kern eher als "drei verschiedene Spielmodi" verstanden werden sollten, wenn man es ganz genau nimmt.
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BEI NICHTGEFALLEN EINFACH NICHT BEACHTEN
Jede Jewel-Quest-Episode erzählt ein kleine Geschichte, die jeweils vor und nach den Kartendecks ein Stück weit weitergesponnen wird. Eigentlich sind diese Geschichten vollkommen überflüssig und bringen den Spaß beim Spielen nicht um das kleinste Bisschen voran, doch sie stören überhaupt nicht und können auch einfach ignoriert und weggedrückt werden, so dass man schlicht auch Kartendeck für Kartendeck spielen kann.
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Jedoch sind im Abenteuer-Modus bei einigen Leveln auf dem oberen Bildschirm kleine Holzbretter mit Edelsteien und ähnliches zu sehen, die grob formuliert den Fortschritt und die zu erwartenden Boni aufzeigen. Darum schlage ich vor, die eingeflochtenen Abenteuergeschichten und den oberen Bildschirm bei Nichtgefallen einfach als nette Dreingabe aufzufassen und diese einfach nicht weiter zu beachten.
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Auf jeden Fall zu beachten sind in den Abenteuer-Modi allerdings die kleinen Puzzle-Passagen, die sich exakt wie Miniatur-Spiellevel aus den "Cradle of Rome/Egypt/usw..."-Spielen spielen und nach einigen erfolgreich absolvierten Solitaire-Leveln um Aufmerksamkeit bitten. Allerdings verschiebt man hier nicht fortwährend einfach nur Diamant um Diamant, sondern man hat nur ein relativ enges Zeitlimit, und erhält, wenn man erfolgreich war, einen Punktebonus zu den gelösten Solitairedecks.
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Somit bedient diese Trilogie obendrein noch zwei verschiedene Klientel: Leute, die einfach nur Solitaire spielen möchten, bzw. Solitaire in leichten Varianten, und jene, sich sich bemühen, eine Solitaire-Partie mit bestmöglicher "Bewertung" und "Punktzahl" zu absolvieren, was dazu führt, dass man einen Level wieder und wieder spielen möchte, bis man die optimalste Herangehensweise bis zur entgültigen Lösung ausgeknobelt hat. Gewichtet werden dann zum Beispiel, ob man die "Den letzten Schritt rückgängig machen"-Funktion benutzt hat, ob - bei den Solitaire-Varianten - eventuell gleichartige Pärchen "eingelöst" wurden, etc. pp.
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Man mag das nun abwechslungsreich oder störend finden, doch wer einfach nur - und zwar ausschliesslich NUR - Solitaire spielen mag, und sich partout an den Abenteuer-Elementen stört, kann auch einfach den "Nur Karten"-Modus spielen (bei Teil II und III heisst dieser Menüpunkt zwar seltsamerweise "Schatzsuche", doch gemeint ist natürlich dasselbe).
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TECHNIK
Der DS scheint für Spiele wie z.B. Solitaire wie gemacht zu sein: Mit dem Stylus auf dem Touchscreen werden die Karten verschoben, umgedreht oder abgelegt - funktioniert wunderbar. Auch in den Spielemenüs und kleinen Dialogen der Erzählstränge navigiert es sich mittels Stylus und Touchscreen ohne Fehl und Tadel.
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Die Hintergrundmelodien sind in Ordnung, aber etwas zu monoton, weshalb ich empfehle, die Melodien einfach in den Optionen abzuschalten und nur die Spielgeräusche (Karten mischen, ablegen, etc.) aktiviert zu lassen. Optisch präsentiert sich die Jewel-Quest-Trilogie wenig detailliert und eher zweckmäßig, doch alles ist klar und deutlich erkennbar, und mehr braucht's ja eigentlich auch nicht.
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Für Aug' und Ohr bietet "Jewel Quest Solitaire" also nur den üblichen Einheitsbrei-Durchschnitt, doch dafür sind die Bedienung und die Regeln tipp-topp umgesetzt, was im Wesentlichen aber auch das ist, worauf es ankommt.
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FAZIT
Eine schöne, runde Sache und für den verlangten Preis wird mehr als nur genügend Spielumfang geboten; zumal man bei einem Spiel wie Solitaire sowieso nie von Umfang reden kann, da jedes Kartendeck immer wieder anders ist und eine neue Herausforderung darstellt, weshalb die drei Jewel-Quest-Titel auf dem Modul durch ihre leichten Variationen, Puzzleeinlagen und Bonus-Systeme für alle etwas bieten.
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Die Abenteuer-Modi bieten zwar insgesamt "nur" 114 verschiedene Level, die Kartenspiel-Fans relativ zügig absolviert haben, jedoch können sich ergeizige Naturen wieder und wieder daran versuchen, um den ideale Lösungsweg auszutüfteln, wofür es dann reichlich Extrapunkte gibt.
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Nicht zu vergessen - für mich persönlich immerhin das Herzstück, sozusagen: Durch die "Nur Karten"-Modi wird jedes Solitaire-Deck immer wieder anders, immer wieder neu gemischt, und bietet dann Solitaire ohne jeden Firlefanz, falls man es eher pur wünscht.
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Ich lege darum diese kleine Solitaire-Spielesammlung für den Nintendo DS all denjenigen ans Herz, die zwischendurch, z.B. in der Badewanne oder im Bus, mal eine Runde einlegen wollen, oder die auf ihrem Arbeitsplatz-PC keine Spiele installieren und/oder spielen können/dürfen, aber auf eine schöne Partie Solitaire in der Mittagspause nicht verzichten wollen.
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Ich jedenfalls bin nun zwar dahinter gekommen, warum der PC meiner Mutter, fast nur Solitaire-Spiele zu sehen bekommen, wenn er denn mal angeschaltet ist - denn ab und zu 1-2 Stündchen sind wirklich unterhaltsam -, wundere mich aber auch, wie man praktisch ausschliesslich nur dieserlei Spiele spielen kann, denn irgendwie mangelt es ja dann doch etwas an Abwechslung.
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HINEWIS: Und als wichtigen Hinweis will ich noch folgendes loswerden: Wenn Ihr Euch dieses Modul zulegen möchtet, achtet vor dem Kauf unbedingt darauf, dass auf dem Cover der Verpackung vorn der Satz "3 tolle Solitaire-Spiele" mitsamt den Spielelogos der drei Einzeltitel zu finden ist, denn es gibt den ersten Teil für den DS auch einzeln zu kaufen. Nicht, dass Ihr daneben greift und Euch dann ärgert! Darum kauft die 3-in-1-Variante und vertut Euch bloß nicht.
Jörg Singleplayer: 64%

Verfasst von Jörg am 24.01.2010,
bemustert durch Buschbaum Media & PR GmbH
für bis zu 1 Person/en
Release am 22.01.2010