Cover: Spielen wir StewardessEs muss doch schön sein, als Flugbegleiter(in) täglich kostenlos in entfernte Länder zu reisen und immer etwas Neues zu erleben. Aber was macht ein solcher eigentlich in seiner Arbeit, außer herumzureisen?

Ist es den Entwicklern gelungen, den Beruf der Flugbegleitung in dieses Spiel zu integrieren?

Starten wir das Spiel. Im Hauptmenu kann man zwischen vier Optionen wählen. Wenn man "Weiter" auswählt, kann man das Spiel fortsetzen (falls eine Speicherdatei besteht). Dort wiederum gibt es wieder 2 Optionen, "Geschichte" und "Minispiele". Bei "Geschichte" kann man seine Karriere fortsetzen und bei "Minispiele" kann man die einzelnen Minispiele in einer beliebigen Schwierigkeit wiederholen Mit "Neu" kann man ein neues Spiel beginnen. Falls schon ein Spiel besteht, wird man gefragt, ob man die laufende Karriere löschen möchte. Sonst kommt man zu einem Bildschirm, wo man seinen Namen mittels der Tastatur auf dem Touchscreen eingeben muss. Bei "Optionen" kann man Lautstärke des Sounds und der Musik unabhängig voneinander verändern, und bei "Mitwirkende" kommt man zur Liste der Personen, die das Spiel entwickelt haben.
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Man schlüpft in die Rolle einer jungen Frau, dessen Mutter Stewardess war und nun selbst in dem Beruf tätig sein möchte. Um jedoch Flugbegleiterin zu werden, muss sie erst zeigen, dass sie alle Aufgaben einer solchen bewältigen kann. Die Rahmenhandlung spielt sich in Szenen ab, in denen unsere Frau mit verschiedenen Leuten spricht (zum Beispiel dem Piloten oder ihren Arbeitskollegen). Die Steuerung geschieht größtenteils bis auf paar Ausnahmen über den Touchscreen: Lediglich vier Minispiele steuert man mit dem Steuerkreuz. Ansonsten benutzt man im ganzen Spiel keine anderen Knöpfe.
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Nach einigen Gesprächen kommt man in ein Menu auf welchem ein Kalender abgebildet ist. Die Ausbildung zur Stewardess erstreckt sich über einen Monat. Durch Antippen der Tage kann man auf dem oberen Bildschirm einige Details zum spezifischen Tag einsehen, zum Beispiel wohin bei diesem Tag die Reise geht oder wie man den Tag abgeschlossen hat: Man kann jeden Tag bis zu einem 5-Sterne-Rang bekommen. Um diesen zu erreichen, muss man an dem Tag jede Aufgabe mit einem 5-Sterne-Rang abgeschlossen haben, was jedoch besonders zum Schluss sehr, sehr schwer wird.
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Auf der linken befindet sich ein Knopf, auf welchem ein Kleiderbügel abgebildet ist. Durch Drauftippen kommt man in die Garderobe. Hier kann man sich umkleiden. Die meisten Accessoires schaltet man jedoch erst nach Abschließen eines Tages frei. Man kann das Aussehen der Hauptprotagonistin auf fünf Arten verändern: Hut, Brille, Kette/Halstuch, Kostüm und Ohrringe. Jedes Accessoire kann ebenfalls eine von drei Farben annehmen: orange, violett und blau.
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Kehren wir wieder zum Kalender zurück. Drückt man nun auf "Spielen!", kann man den Tag beginnen. Zuerst sieht man eine Szene, in der man mit der Stewardess redet und welche einem den Ablauf des Tages erklärt. Danach kommt man schon zum ersten Minispiel. Zuerst kommt man zur Beschreibung des Minispiels. Wenn man auf den Pfeil in der unteren rechten Ecke tippt, startet das Minispiel sofort. Oft ist es bei einem neuen Minispiel schwer zu verstehen, was man eigentlich tun muss, hat man es aber verstanden, dann ist es ziemlich einfach.
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Um einen Tag zu beenden muss man zwischen drei und sieben Minispielen absolvieren. Danach bekommt man einen Rang entsprechend der Leistung in den einzelnen Minispielen. Wenn man aber in nur einem Minispiel einen 4-Sterne-Rang hat, ist es unmöglich, als Gesamtrang 5 Sterne zu haben. Dadurch ist es sehr schwer, 5 Sterne zu bekommen. Von Tag zu Tag werden die Minispiele zudem immer schwieriger, sodass es noch mal viel schwieriger ist, 5 Sterne zu kriegen.
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Während des Spielens hat sich ziemlich schnell ein sehr großer Kritikpunkt bei "Spielen wir Stewardess" verfestigt: Die Minispiele sind extrem repetitiv. Wirklich. Außerdem ist die Zahl der Minispiele sehr stark limitiert. Im Spiel befinden sich nicht mehr und nicht weniger als ein Dutzend Minispiele. Der Spielumfang ist also recht klein. Zudem, wie schon oben erklärt, erstreckt sich die Ausbildung über einen Monat. Genauer, das Spiel besteht aus 16 Tagen, an denen man drei bis sieben Minispiele bewältigen muss. Viele Minispiele muss man also immer und immer wieder spielen. Auf Dauer ist dies wirklich - sehr - langweilig, und die Spieldauer wird in die Länge gezogen. Die meisten Minispiele möchte man schon beim dritten Mal verfluchen, weil sie sehr nerven. Um ein Beispiel zu nennen: In "Service" sieht man ein paar Produkte, die Leute bestellen. Nun muss man sich diese merken und sie aus dem Kühlschrank rausholen und den richtigen Personen zuordnen. Anfangs ist das Minispiel noch einfach, aber später muss man bis zu 4 Gegenständen gleichzeitig den richtigen Personen zuordnen, und das mehrere Male am Stück. Dieses Minispiel muss man während des Durchspielens im Ganzen zwölf Mal spielen. Es verfliegt einem also schon nach wenigen Malen die Lust aufs Spiel.
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Was mich auch enttäuschte, war, dass außerhalb des Minispiel-Rahmens gar nichts geschieht. Man hat zwar ein paar Gespräche mit Leuten, aber im Spiel ist keine animierte Szene erhalten, und die Flugbegleiterin beispielsweise erklärt immer, dass man an dem Tag nach Australien oder Japan fliegt, aber zum Schluss hat man gar nichts von der Reise, weil das ganze Spiel fast nur aus aneinandergereihten Minispielen besteht.
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In punkto Grafik ist das Spiel in Ordnung: Für ein DS-Spiel ist die Grafik ziemlich gut. Auch die Musik hat mir gefallen. Im Gegensatz zu den Minispielen kann man der entspannenden Musik immer wieder zuhören, ohne dass sie langweilig wird.
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Fazit
"Spielen wir Stewardess" ist ein ziemlich langweiliges Spiel: Der Spielinhalt ist nur sehr gering und wird über relativ lange Dauer wiederholt und wiederholt. Das Spiel ist also sehr repetitiv und bietet keine Abwechslung. Für mich war es gegen Ende eine richtige Qual, die schon abertausend Male durchgespielten Minispiele noch mal zu spielen, um so einen weiteren Tag zu absolvieren. Wegen mangelnder Motivation am Spiel rate ich es somit ab.
«Kev» Singleplayer: 47%

Verfasst von «Kev» am 26.11.2009,
bemustert durch Koch Media
für bis zu 1 Person/en
Release am 30.10.2009