Cover: Sengoku 21993 brauchte man nicht ständig Klempner rufen, um Prinzessinnin zu erretten oder seltsam aussehende Fieslinge zu bekämpfen. Damals schickte man noch fernöstliche Helden auf den Weg und gab ihnen eine Waffe in die Hand. Wovon ich hier schreibe? Sengoku 2!

Zeitreise
Nachdem ihr einen Schwierigkeitsgrad auserkoren habt, durchstreift ihr 4 Level mit genauso vielen Zeitepochen. Euer Held, der mit einem Katana ausgestattet ist, kämpft sich fortan durch die Reihen unzähliger Bösewichte, um die bereits erwähnte Prinzessin aus ihrer Gefangenschaft zu befreien. Doch so leicht wird es euch nicht gemacht, denn schon wie bei Double Dragon, tauchen die Gegner ständig und von allen Seiten auf, um euch bei eurem Rettungsvorhaben zu behindern. Nur langsam kommt ihr voran, denn erst, wenn ein Bereich von Gegenspielern gesäubert ist, dürft ihr den nächsten betreten.

Zwar klingt dies im Ganzen nicht recht spektakulär und ist auch sehr stupide, nichtsdestotrotz kommen gute Ideen zum tragen, denn während eurer Reise durch die verschiedenen Zeitepochen, wie dem 2. Weltkrieg, dürft ihr zwischen 4 verschiedenen Charakteren wählen. Diese bieten allesamt eigene Vorteile während den Prügeleien und lassen sich jederzeit wechseln. Ob ihr auf Schnelligkeit, Stärke oder einen vergrößerten Schlagradius setzt, ist immer abhängig von der Situation, doch könnt ihr gerade mit schnellen Angriffen die dumme KI der Feinde ausnutzen und ihnen so nie einen Gegenschlag gewähren. Schwierig wird es aber erst, wenn ihr von allen Seiten belagert werdet und eine schnelle Reaktion auch nur noch bedingt hilft. Daher bekommt ihr für besiegte Bösewichte einige Items, in Form von bunten Kugeln überlassen. Berührt ihr diese, ist es euch möglich, für kurze Zeit einen speziellen Angriff einzusetzen und dabei mehrere Gruppen in Mitleidenschaft zu ziehen, oder ihnen mehr Lebensenergie mit nur einen Schlag abzuknöpfen.
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Mit Fortschreiten der Level und den Erkundungen neuer Zeitepochen, werden aber die Gegner zur wahren Zumutung. Zwar werfen sie mehr nützliche Items ab, doch kommt es trotzdem zu vielen unfairen Situationen, bei denen ihr oftmals ein Leben löhnen müsst. Nach 3 Leben und gleich vielen Continues dürft ihr den Fortschritt speichern und später an gleicher Stelle das Abenteuer fortführen. Doch trotz des hohen Schwierigkeitsgrades, der sogar schon beim Easy Mode kein Zuckerschlecken ist, ist das Spiel binnen einer Stunde erfolgreich abgeschlossen. Einzig dem Multiplayer gelingt es, länger bei Laune zu halten. 2 Spieler dürften gleichzeitig die Welt von Sengoku 2 erkunden und dabei die bösen Buben vertrimmen.
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Technik
Euch erwartet Retro pur. Oftmals muss ich beim Gameplay an Double Dragon und Turtles in Time denken, und auch die grafische Darstellung kommt dem Super Nintendo mit seinen 16 Bit sehr nahe. Ebenso wird der Hintergrund zum Leben erweckt, da sich dort immer Zivilisten in Sicherheit bringen und vor der fernöstlichen Kampfarmada flüchten. Die Akustik begeistert, sie ist echt eingängig und befördert 20 Jahre in die Vergangenheit zurück, was keinesfalls negativ gemeint ist.
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So seid Ihr die meiste Zeit seid ihr damit beschäftigt, euch zur Wehr zu setzen. Dabei teilt ihr die Körper euer Gegner mit einer scharfen Klinge in zwei Hälfen. In einem anderen Abschnitt seid ihr auf einem Pferd unterwegs und enthauptet die Mitreiter solange, bis ihr euch im nächsten Abschnitt wiederfindet. Zwar bietet das Spiel so eine derbe Gewaltdarstellung, wie eben dem Teilen von Körpern, doch wirkt dies durch die veraltete Grafik wenig beängstigend.
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Die Steuerung ist noch simpler gestrickt. Mit nur 2 Schlagarten kommt euer erwählter Held aus und auch das Springen liegt ihm nicht fern. So ist nicht viel zu beachten und durch eine freie Wahl des Steuerungsgerätes wie der Remote, dem Classic Controller oder des Gamecube Controllers, fällt euch der Einstieg noch leichter.
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Fazit
Das Gameplay ist sehr simpel, die Intelligenz der Gegner besorgniserregend schlecht und das gesamte Prinzip möchte ich als stupide bezeichnen, doch trotzdem hätte ich mir dieses Spiel vor 20 Jahren sicherlich gekauft, da es einigen Charme versprüht. Gerade der Multiplayer hebt sich besonders hervor und macht die Schnetzelei sehr unterhaltsam. Trotzdem finde ich die 900 Nintendo Points keinesfalls gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass es dafür weniger als eine Stunde Spielzeit gibt.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 64%
Multiplayer: 72%


Verfasst von «Zuckerbrot» am 17.02.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 07.02.2013