Cover: Super Mario Bros. 2: The Lost LevelsEin 2D-Jumper mit Mario in der Hauptrolle ist heute schon lange keine Seltenheit mehr. Ob auf dem NES, SNES, dem Game Boy Color / Advance, der Wii oder Wii U oder aber auch dem 3DS. Auf nahezu jeder Nintendoplattform lässt sich ein Spiel finden, welches sich in diese Kategorie einordnen lässt. Nintendo änderte im Laufe der Jahre am Grundprinzip so einiges, fügte neue spielbare Charaktere hinzu, eröffnete vielseitige Möglichkeiten durch verschiedene Items und Moves, peppte bei jedem Nachfolger die Optik wieder etwas mehr auf und hielt den Spieler zudem mit interessanten Geheimnissen und Sammelobjekten vor dem System. Miyamoto selbst sagte erst neulich, man wolle zu den Wurzeln zurückkehren, alles wieder so wie früher machen, wo Spiele vielleicht nicht von großem Umfang glänzten, aber durch ihren hohen Schwierigkeitsgrad trotz dieses geringeren Umfangs am System fesselten.

Verloren, aber doch schon tausendmal gefunden
Zugegeben, ein altes Spiel auf einem neueren System erneut herauszubringen, ist erst einmal keine große Sache. Die meisten kennen das Spiel vermutlich schon, haben es entweder im Original gespielt oder so wie ich zum Beispiel bei Super Mario Allstars auf dem Super Nintendo. Wozu also nochmal?

Kurz nachdem ich The Lost Levels startete, wurde mir aber sehr schnell klar, warum. Man war diese ganzen Hightech Jump 'n Run-Spiele von Mario mittlerweile so gewohnt, dass man sich erst einmal wie ins Leere gestellt fühlte. Keine vielversprechenden Flugitems mehr, keine Supersprünge oder Wirbelattacken, kein Extralebenkonto von mindestens 50+ Leben... und an Schwierigkeit dennoch nicht zu toppen. Alte Bekannte wie Gumbas, Koopas und Piranha-Pflanzen erschweren ungemein den Weg zur Zielfahne und auch meine Nervgegner, die Blooper, sind unter Wasser auch mit von der Partie. Wen wundert es da, dass man nicht selten in Berührung mit einem Gegner kommt und dann sofort ein Leben gehen lassen muss. Pilze gibt es hier zwar, aber diese sind extrem rar gesät und man muss immer auf der Hut sein, nicht auf einen Giftpilz hereinzufallen, der Mario sofort umbringen würde, sobald er ihn einsammelt. Dementsprechend ist es äußerst schwierig, auch noch zwei gute Items hintereinander zu bekommen, um Mario mit einer Feuerblume ausrüsten zu können. In den meisten Fällen wird man nämlich vorher mindestens einmal getroffen und verliert den Wachstumsschub sofort wieder.
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Sich ein neues Leben zusammenzukratzen geschieht hier auch eher mühsam, da man meistens nur eines durch Sammeln von 100 Münzen kriegt und hier schon einige Level schaffen muss, bis es dazu kommt. Üblicherweise sind insgesamt 32 Level spielbar, welche sich in 8 Welten à 4 Level aufteilen. So einfach wie es in Mario Bros. war, dass man einfach mal so durch einen Geheimgang 1-4 Welten überspringen kann, ist es in The Lost Levels allerdings nicht. Hier lassen sich zwar auch Geheimgänge finden, aber nicht immer führen diese voran, sondern können einen ebenso zurückwerfen. So passierte es mir, dass ich einen für mich sehr versteckten Geheimgang in Welt 3 entdeckte, der mich aber wieder nur zu Welt 1 zurückwarpte - eine Technik, die trotz der zahlreichen Mario-Spiele bisher einmalig geblieben ist und die Schwierigkeit noch einmal um einiges erhöhen, denn zurück kann man schließlich nicht mehr, wenn man einen Weg erst einmal eingeschlagen hat.
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Wie gut nur, dass wir uns hier nicht mehr auf dem NES befinden, denn hier kann man das Spiel jederzeit zwischenspeichern und sollte es einem dann doch mal passieren, dass man einen falschen Weg wählt, so kann man einfach neustarten und beim nächsten Mal einen anderen nehmen. Wer das Spiel richtig spielen möchte, sollte darauf natürlich verzichten, andererseits ist so die Frustration beim Spielen auch nicht ganz so groß.
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Fazit
Was kann man zusammenfassend zu einem solchen Mario-Spiel sagen? Wer eine Herausforderung sucht, kann hier jedenfalls nicht richtiger sein, denn The Lost Levels gehört nun einmal zu den schwersten Spielen, die jemals von Nintendo produziert wurden. Und obwohl sich der Umfang von 32 Leveln, die vielleicht um die 2 Minuten dauern, gering anhört, sitzt man sicherlich mindestens 5 - 6 Stunden an dem Spiel, sofern man kein eingefleischter Profi ist. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt. The Lost Levels ist und bleibt ein gutes Mario Jump 'n Run, an dem sich so mancher Gamer die Zähne ausbeißen wird.
«Salzklinge» Singleplayer: 86%

Verfasst von «Salzklinge» am 13.03.2014,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 03.06.1986