Cover: Super Mario Bros. 2Doki Doki Panic
Es gibt Spiele, die bekommen aufgrund ihres Erfolges einen zweiten Teil spendiert. Es gibt aber auch den Fall, das gleich zwei zweite Teile produziert werden, die sich komplett voneinander unterscheiden. So geschehen bei Super Mario Bros. 2. Mit der geplanten Fortsetzung von Super Mario Bros. nahm die Verwirrung ihren Lauf, denn mit dem eigentlichen zweiten Teil, der auch als Super Mario Bros. 2: The Lost Levels bekannt ist, waren die Amerikaner weniger zufrieden. Das Spielprinzip war ihnen nicht nur zu schwierig, sondern glich auch zu sehr dem Debüt.

Dem Wunsch, eine eigene Fortsetzung zu produzieren, folgten schnell Taten. Als Konstrukt für das eigene Super Mario Bros. 2 musste ein fremdes Spiel herhalten. Dabei nahmen die Entwickler Doki Doki Panic und überarbeiteten dieses. Dank einer bereits vorhandenen Ähnlichkeit zum Ur-Mario waren nur wenige Veränderungen nötig, die unter anderem das Einfügen der Nintendo-Charaktere und Gegnern beinhaltete. Zudem wurde dem Spiel eine Story beigefügt und die grafischen sowie akustischen Aspekte verbessert. Um die Metamorphose von Doki Doki Panic zu Super Mario Bros. 2 perfekt zu machen, bekamen auch bekannte Items des ersten Mario Teils ihren Platz, aber dazu später mehr im Detail...

Die etwas andere Story
Kuschelig unter der Bettdecke eingehüllt wird Mario von einem seltsamen Traum heimgesucht. Dort verbirgt sich eine Tür, hinter der sich eine fremde und bizarre Welt versteckt. Nur leider ist diese Welt der Träume einem Fluch zum Opfer gefallen, der von König Wart ausgesprochen wurde. Dieser bevölkert mit bösen Kreaturen die einst so friedliche Traumwelt. Nun ist es an euch, die Welt aus den bösen Fängen Warts zu befreien.
Screenshot Screenshot
Hinter einem geöffneten Vorhang stehen dann sogleich Mario, Luigi, Peach und Toad als spielbare Charaktere bereit. Dabei trumpft jede Spielfigur mit eigenen Attributen auf. So springt Luigi sehr hoch und weit, Toad ist ein schneller Läufer, auch wenn dafür seine Sprungkraft wiederum begrenzt ist, die Prinzessin kann kurze Zeit schweben und Mario ist wie immer der Durchschnitt. Zusätzlich verfügen alle der vier Protagonisten über einen Supersprung. Haltet ihr für kurze Zeit das Steuerkreuz nach unten gedrückt, ändert sich die Farbe eures erwählten Charakters und ermöglicht ihm, ganz besonders hoch zu springen.
Screenshot Screenshot
Das Gameplay
Nachdem ihr einen Charakter erwählt habt, beginnt das Spiel mit einem langem Fall in die Tiefe. Am unteren Ende ist nun die besagte Tür, die euch direkt in das Traumland katapultiert. Dort angekommen erwarten euch schon die ersten feindlichen Wesen. Doch mit einen Sprung auf dem Kopf lassen sich hier die Gegner nicht beeindrucken, dafür wird euch aber eine andere Fähigkeit gewährt, denn ab sofort ist es euch möglich, die feindlichen Wesen quasi "aufzuheben". Über eurem Kopf tragt ihr diese nun herum, um sie zur Abwehr zu gebrauchen, denn bei Bedarf könnt ihr diese Gegner nun werfen und auch andere böswillige Kreaturen in Mitleidenschaft ziehen.
Screenshot Screenshot
Auf Feuerblumen braucht ihr als Verteidigung nicht setzen, denn diese wurden Super Mario Bros. 2 nicht beigefügt, stattdessen ist das Traumland mit Grasbüscheln besiedelt. Wenn ihr daran zieht, zupft ihr nützliche Gegenstände aus dem Boden. Hauptsächlich befindet sich Gemüse am anderen Ende der Grasbüschel, das sich perfekt als Waffe eignet, denn wenn ihr einen Gegner damit trefft, verschwindet dieser von der Bildfläche.
Screenshot Screenshot
Aber auch weitere nützliche Items lassen sich aus dem Boden ziehen, denn habt ihr ganz plötzlich einen Zaubertrank in der Hand, könnt ihr mit diesem eine Tür erschaffen, die euch den Zugang eine Parallelwelt ebnet. Diese ist Spiegelverkehrt und besteht hauptsächlich aus Schattenreflexen, ansonsten ist sie identisch mit dem Abschnitt auf dem ihr die Zugangstür mittels Zaubertrank erschaffen habt. Aber: setzt ihr diese Tür an die richtige Stelle, habt ihr die Chance, in der Parallelwelt einen Power-up-Pilz einsammeln zu können. Springt ihr auf diesen und hebt ihn an, wird euch ein zusätzlicher Lebenspunkt gutgeschrieben. Des Weiteren könnt ihr auch hier die Grasbüschel aus dem Boden ziehen, hinter denen sich nun aber Münzen für ein Bonus-Spiel verstecken. Damit ihr aber ein wenig in Schwung kommt, ist der Aufenthalt in der Parallelwelt zeitlich begrenzt, deshalb ist Eile oberstes Gebot.
Screenshot Screenshot
Nach einigen absolvierten Abschnitten, gelangt ihr an eine verschlossene Tür. Doch ein Schlüssel ist nicht in Sicht. Dafür fällt der Blick auf eine Art Vase, die ihr wie eine Warp-Röhre nutzen könnt - nach unten drücken und schon geht man hinein. Im Inneren der Vase befinden sich der Schlüssel und drei Masken. Mit dem Anheben des Schlüssels, erweckt ihr unweigerlich auch eines der Gesichter zum Leben und werdet nun Permanent von diesem gejagt. Also ist Obacht geboten, bis der Schlüssel bei der passenden Tür angekommen ist, denn diese Dinger lassen sich nur mit einem Unbesiegbarkeitsstern ausschalten - und die sind gerade dann fast nie in der Nähe.
Screenshot Screenshot
Neben den versteckten Items, trefft ihr aber auch noch auf andere brauchbare Gegenstände, wie zum Beispiel dem POW-Block. Diesen könnt ihr an fast jeden gewünschten Ort transportieren. Werft ihr ihn nun auf den Boden, ist es für alle Gegner, die sich gerade im Sichtbereich befinden, das unwiderrufliche Ende. Weitere Hilfe erwartet euch beim Sammeln von Kirschen, die frei in der Luft hängen. Jede fünfte Kirsche die ihr einsammelt, aktiviert ein Item, wie beispielsweise einen Power-Stern, mit dem ihr begrenzte Zeit unverwundbar seid. Als neues Item erwartet euch sogar eine Stoppuhr, die die bösartigen Kreaturen für eine kleine Zeit lang einfriert, bevor sie sich wieder wie gehabt weiterbewegen.
Screenshot Screenshot
Die Entdeckungsreise geht weiter
Doch neben den neuen und alten Spielinhalten, dürfen wir ein neues Mitglied in der Nintendo-Familie begrüßen. Denn am Ende der meisten Level wartet Birdo auf euch, der leider nicht den besten ersten Eindruck hinterlässt. Dieser bewacht nämlich ein Tor, das euch den Weg in den nächsten Level ebnet. Um euch den Zutritt zu verwehren, spuckt Birdo Eier auf euch, die ihr aber ebenso als Waffe nutzen könnt, um ihn von der Plattform zu jagen. Gelingt es euch, die Eier anzueignen, müsst ihr diese dreimal auf ihn zurück werfen und Birdo gibt auf und das Tor öffnet sich.
Screenshot Screenshot
Wer es ein wenig eiliger hat, das Spiel durchzuzocken, kann über geheime Warps abkürzen. Denn zum Beispiel steht im dritten Level der ersten Welt eine Vase herum, die man im Gegensatz zu den anderen nicht betreten kann. Doch ganz in der Nähe findet sich ein Zaubertrank. Zaubert ihr nun in der Nähe dieser sturen Vase eine Tür, könnt ihr euer Glück noch einmal in der Parallelwelt versuchen. Und siehe da, plötzlich wird euch der Zutritt gewährt. Doch das Unterfangen hat einen ganz anderen Effekt als erwünscht, denn plötzlich findet ihr euch in der vierten Welt wieder, die mit einer dicken Eisschicht überzogen ist. Bis ihr bei der siebten und letzten Welt angekommen seid, stehen natürlich auch noch einige Abkürzungen zur Entdeckung bereit - aber die verrate ich jetzt nicht! :)
Screenshot Screenshot
Technik
Wie bereits beschreiben, wurde die Grafik gegenüber dem Ursprungsspiel überarbeitet. Dabei wirkt alles grundsolide und verzichtet auf eine hohe Detailreiche. Hin und wieder seht ihr ein Wölkchen am Himmel, ansonsten liegen aber die Stärken mehr im Vordergrund, wo sich auch das Geschehen abspielt. Dafür dürft ihr auch an den passenden Klängen erfreuen, die das Spiel ein wenig mehr in die Richtung eines echten Super Mario Bros. lenkt.
Screenshot Screenshot
Der Schwierigkeitsgrad ist hier auch etwas gehobener, aber sicherlich nicht so zu verzweifeln hoch wie beim eigentlich echten zweiten Teil der Mario Saga, nämlich The Lost Levels.
Screenshot Screenshot
Fazit
Die Meisten von euch wissen, dass sich bei Super Mario Bros. 2 die Meinungen Teilen. Ich für meinen Teil finde es ein durchaus gelungenes Spiel, dass auch nach Jahren eine noch nie erreichte Spielidee darbietet. Ich möchte dieses Spiel nicht mehr in meiner Sammlung missen und wünsche mir für die Zukunft, dass eventuell doch noch einige weitere Ideen entnommen werden und in kommenden Mario-Spielen verwertet werden.
«Zuckerbrot» Singleplayer: 84%

Verfasst von «Zuckerbrot» am 16.05.2013,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.04.1989