Cover: Balloon KidDIE KLEINE ALICE
Balloon Kid ist in gewisser Hinsicht die Sorte Klassiker, der von vielen gekannt und gemocht wird, aber so richtig, richtig toll findet ihn eigentlich niemand. Die Idee ist nett, das Gameplay hat irgendwas - und doch fehlt da was... Wie gesagt, Ballon Kid ist so ein Spiel, wo dieses kleine Quäntchen Spielspaß sich nicht finden lassen will; vielleicht fällt Euch ja auf, woran es hakt...!?

Die kleine Alice hängt sich an Ballons und schwebt mit ihnen durch die Luft. Mit dem Steuerkreuz justiert man die Flugrichtung nach links oder rechts, wird kurz die A-Taste gedrückt, wird an Höhe und an Geschwindigkeit gewonnen. Das heisst, wenn man tiefer möchte, um etwa einem Hindernis auszuweichen, hört man auf mit dem A-Gedrücke, ansonsten drückt man A. Mit B lässt Alice ihre Ballons los und fällt dann ohne Umweg direkt hinab. Fällt sie auf einen Boden oder Vorsprung, ist alles paletti und sie kann, ähnlich wie Super Mario, weiterlaufen und -springen; ansonsten fällt sie aus dem Bild und hat ein Leben verloren.

Trotzdem ist das mit der B-Taste eine wichtiges Element, denn manchmal muss es auch ganz schnell gehen mit dem Höhenverlust. Ebenso schnell muss Alice auch manchmal durch Nach-unten-halten des Steuerkreuzes und Drücken von B schnell zwei Ballons aufpusten, um weiterfliegen zu können, weil der begehbare Untergrund jetzt gleich aufhört. Denn das Bild scrollt von allein durch den Level, weshalb es auch keine Zeitlimits gibt, sondern nur Hindernisse, an denen Alice festhängen und aus dem Bild scrollen könnte; was sie ein Leben kosten würde - oder sie berührt einen Gegner und segnet auf diese Weise das Zeitliche. Ziel ist also, durch Nutzen aller genannten Fähigkeiten, durch den Level zu gleiten oder zu laufen, und allen Problemen stets auszuweichen, und dabei noch möglichst viele herumfliegende Ballons aufzusammeln.
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EINE HANDVOLL LEBEN
Diese Ballons bringen aber keinerlei Bonus oder Vorteile - sie bringen nur Punkte, die für den Spielverlauf aber nicht weiter relevant sind, sondern nur für Highscorelisten-Vergleiche. Auch sonst gibt es keine Power-ups irgendeiner Art. Allerdings sind sie auch nicht nötig, denn das Spiel ist recht einfach. Selten wird man mehr als eine Handvoll Leben verlieren, bis man die insgesamt 8 Level durchschwebt hat und es gibt nie einen Moment, wo man wirklich voll bei der Sache sein und den perfekten Augeblick erwischen muss. Gegen Ende wird es zwar ein wenig fummeliger, aber ehrlich gesagt ist auch dies dann kaum der Rede wert. Halbwegs begabte Spieler/innen sind ruckzuck hiermit fertig!
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Ob aufgrund der Kürze deshalb weder an ein Save Game noch an Passwörter gedacht wurde, weiss ich nicht, kann es mir gut vorstellen. Andererseits bietet ja der 3DS für die Game-Boy-Virtual-Console ohnehin ein internes Speicherfeature. Gleichsam verbaut er erneut den 2-Spieler-Modus, der aber sowieso kein Brüller ist. Spieler/in 1 und Spieler/in 2 schweben um die Wette, wer zuerst im Ziel ist. Länger als vielleicht 5-6 kleine Wettrennen hält man das nicht aus.
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FAZIT
...und? Habt Ihr etwas gefunden, warum dieser Titel, trotz des guten Ansatzes und vielen Potenzials nicht so recht zünden will? Ich war immer der Meinung, dass es am zu kurzen und zu einfachen Spielverlauf liegt - und die Ballons sammelt man eigentlich auch nur auf, weil die allermeisten davon eh direkt auf der Route liegen.
Jörg Singleplayer: 66%
Multiplayer: 53%


Verfasst von Jörg am 25.01.2012,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 31.01.1991