Cover: Dr. MarioDr. Mario ist einer der Titel, von denen alle schon mal gehört, aber den nur verhältnismäßig wenige gespielt haben. Ihn als "Tetris-Klon" abzustempeln ist sooo falsch nicht, aber auch nicht korrekt, denn das Konzept ist nur auf den ersten Blick dasselbe. Es geht darum, Viren, die in einem Glas sind, mit Pillen zu bekämpfen. Die Pillen haben immer zwei Kammern und jede der Kammern kann unterschiedliche Farben haben; wobei beim Game Boy ja eigentlich nicht von Farben gesprochen werden kann! :)

Diese Farben müssen jedenfalls so angeordnet werden, dass immer mindestens vier Kammern und/oder Viren eine Reihe bilden - und schon verschwinden diese. Eventuell überbleibende Kammern fallen dabei herab und können so gegebenenfalls eine Kettenreaktion auslösen!

Somit wäre dieses Spiel eigentlich auch schon beschrieben - aber da muss doch noch mehr sein? Nunja, im Grunde schon, denn das Game-Boy-Modul ist identisch mit dem NES-Modul; abgesehen von den Farben/Graufstufen. So gibt es den Standard-Singleplayer-Modus, bei dem Glas für Glas geleert werden muss und mit jedem Glas wird es schwerer, weil es mehr Viren werden. Das heisst, auf Level 20, bzw. im 20. Glas, muss man schon richtig ackern.
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Um sich das Ganze auf Wunsch etwas an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, gibt es drei Spielgeschwindigkeit, das bedeutet, die Fallgeschwindigkeit der Pillen kann auf Low, Medium oder High eingestellt werden, und die Musik bietet zwei Hintergrund-Melodien oder Stille.
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Im Zweispieler-Modus, den es ebenfalls auf Game-Boy- und NES-Modul gibt, spielen beide Spieler/innen gegeneinander, und vorab kann unabhängig voneinander eingestellt werden, wer auf welchem Level startet und wer mit welcher Fallgeschwindigkeit spielt, um Chancengleichheit zu wahren. Wer zuerst sein Glas dreimal von den Viren befreit hat, hat gewonnen - außerdem kann durch cleveres Pillenmanagement dem Gegenüber ein paar Pillenkammern rübergeschickt werden, die diesem das Leben erschweren sollen.
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Natürlich wird im Zweispieler-Modus auf dem NES auf geteiltem Bildschirm gespielt, während beim Game Boy beide Spieler/innen je einen Game Boy mitsamt Modul benötigen - außerdem ein Link-Kabel. Dummerweise hinkt ausgerechnet der 3DS hier mal wieder hinterher: Denn die Virtual-Console-Version des Game-Boy-Doktoren bietet keine Link-Funktion; somit kann man nur ganz allein spielen; und das nicht einmal gegen die CPU, sondern man spielt einfach den ganz normalen den Singleplayer... Sehr schade.
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Deshalb muss ich in der Tat daran zweifeln, was der Virtual-Console-Release von Dr. Mario auf dem 3DS eigentlich soll. Das Spiel rockt, keine Frage, aber auf allzu lange Dauer hält der Einzelspieler nicht gerade vor, denn sobald das 20. Glas auf allen Geschwindigkeiten geleert wurde, stellt sich ausreichende Genugtuung ein.
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FAZIT
Nicht zu vergessen, dass 3DS-Besitzer/innen natürlich auch auf die DSiWare-Bibliothek zugreifen können und sich deshalb Dr. Mario für zwischendurch herunterladen sollten, das zwar ein kleinwenig mehr kostet, aber dafür einen "Gegen die CPU spielen"-Modus bietet, in Farbe ist und außerdem die Highscores speichert. Nur, wer unbedingt Geld sparen will oder auf Retro-Look steht, sollte zum Game-Boy-Download von Dr. Mario greifen; wer aber auf seinem 3DS einfach nur Dr. Mario spielen will, sollte lieber Dr. Mario für zwischendurch den Vorzug geben.
Jörg Singleplayer: 82%
Multiplayer: 84%


Verfasst von Jörg am 21.03.2012
für bis zu 2 Person/en
Release am 01.12.1990