Cover: NihilumbraAus dem Nichts erscheint ihr
Ihr seid ein Geschöpf aus der Leere, am Anfang noch ein kleiner schwarzer Tropfen, ein Funke, ein kleines Lebewesen. Doch die Leere will euch fangen! Lauft, lauft, lauft...! Sie wird nicht stoppen, bis sie euch gefangen hat.

Kurzerhand steht ihr plötzlich einer Vogelscheuche gegenüber und nehmt deren Gestalt an. Nun seid ihr eine schwarze Person, mit weißen Augen in einem schwarz flackernden Mantel.

Die Wahl der Farben
Nihilumbra besitzt eine außergewöhnliche Art der Darstellung. Während der Protagonist in schwarz mit leuchtender Aura dargestellt wird, sieht die Umgebung wie gezeichnet aus. Es gibt einen Erzähler, der euch in den Abschnitten immer und immer wieder mit seinen Worten begleitet, euch direkt anspricht, mal eher motiviert, aber auch mal demotiviert. Gleichzeitig wird die Schrift in die Welt eingebaut - wahlweise kann man hierzu auch die Erzählerstimme an- und ausstellen.
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Jede Welt ist in 8 Kapiteln unterteilt, während das 9. Kapitel für die Flucht vor The Void, der Leere, reserviert ist. Zunächst verschlägt es euch in Frostige Berge, über den Lebendigen Wald, Wüste, Lava und in die Stadt. Doch was macht ihr in all den Welten?
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Fünf Welten bedeutet fünf Farben. In jeder Welt kommt ihr in Berührung mit einer Blume, die euch zunächst in ein Reich der Träume befördert, wo ihr deren Fähigkeit austesten dürft. Denn prinzipiell handelt sich bei Nihilumbra um eine Art Erlebnispuzzler. Ihr müsst in den Kapiteln vorankommen, Hindernisse in Form von Puzzleeinlagen und Gegnern überwinden und eure Fähigkeiten geschickt einsetzen, während euch der Erzähler, wie in einem Märchen, begleitet.
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So gibt es etwa Kisten, die man auf Schalter stellen muss, damit sich Säulen öffnen. Als erstes werdet ihr aber viel zu weite Vorsprünge erkennen und bekommt als erste Fähigkeit die Farbe Blau. Während ihr mit dem Stick nach links oder rechts lauft und per A/B Taste springt, wird die Farbe oben rechts auf dem Touchpad ausgesucht. Wahlweise könnt ihr euch durch alle Farben per L/R Taste durchscrollen, oder den ganzen Ast mit den Farbkugeln per Y anzeigen lassen.
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Per Stift könnt ihr nun Böden und Wände mit der jeweiligen Farbe einfärben. Die blaue Farbe entspricht Eis und ermöglicht euch darauf zu schlittern, damit der Anlauf für den großen Vorsprung kein Problem mehr darstellt. Gegner im Spiel könnt ihr nicht direkt bekämpfen, aber so könnt ihr sie immerhin gekonnt überspringen.
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Grün besitzt eine Trampolin-Funktion und je nachdem von welcher Höhe ihr abspringt, katapultiert es euch entsprechend weit. Braun lässt euch auf der Fläche kleben, und seid somit fähig, höher gelegene Bereich durch eingefärbte Wandsprünge zu meistern. Rote Farbe kann einen Feuerboden zaubern und Gegner in Flammen aufgehen lassen, doch Vorsicht, auch ihr seid nicht dagegen immun und müsst in Bewegung bleiben.
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Zu guter Letzt gibt es noch Gelb, die für Elektrizität zuständig ist und elektronische Geräte wieder funktionsfähig machen kann, indem man die Stromkästen mit einer eingezeichneten Linie miteinander verbindet. Viele der Level sorgen auf diese Weise dafür, dass ihr natürlich mehrere Farben in Rätseln kombinieren müsst. Einmal musste ein Magnet per gelbe Farbe aktiviert werden, der eine Kiste angezogen hat. Der zweite Magnet hat die Kiste in die Richtung des Schalters gezogen, damit dieser aber auf dem Schalter stehen bleibt, musste man braune Farbe benutzen, um die Kiste dort kleben zu lassen.
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Gegner haben euch ganz besonders gern
Die Kreaturen im Spiel könnten aus einem Alptraum stammen, denn so gruselig und komplett in schwarz mit lila leuchtender Aura sehen sie auch aus. Ihr ändert dagegen immer die Aura, je nach ausgesuchter Fähigkeit.
Die erste Kreatur, genannt Crawlaggar, hat scharfe Krallen und ein Gebiss wie ein Wolf, wenn sie euch entdeckt hat. Vaccumore saugt euch auf, Fillior & Mandakkar produzieren scharfe Rasierblätter die sie nach euch werfen, und die Riesenschnecke Klimeth wischt eure eingezeichneten Spuren weg.
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Die Gegner sind ziemlich abwechslungsreich und müssen mit großer Vorsicht umgangen oder auf besondere Art besiegt werden. Es existieren auch sogenannte organische Selbstschussanlagen genannt Cocorain. Sie schießen eine lila Kugel ab, die mit der grünen Farbe abgelenkt werden und über Bande sogar Gegner zerstören können.
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An schlafenden Gegnern kann mit der braunen Farbe vorbeigeschlichen werden, andererseits ist es möglich, die Bewegung einzelner Kreaturen mit jener Farbe einzuschränken. Damit euch ein Vaccumore nicht einsaugt, klebt euch zum Beispiel einfach am Boden fest!
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Ein einsame Welt...
Auf eurer Reise seid ihr einsam, trefft keine freundliche (Menschen)seele, sondern werdet von der Leere verfolgt und durch den Erzähler, der als innere Stimme fungiert, unterhalten. Es ist ein düsteres Erlebnis, gepaart mit einzelnen Puzzlepassagen, die nicht sonderlich schwer sind. Optisch wirkt alles wie ein Traum oder Alptraum, denn wenn die Leere hinter euch her ist, beginnt ein Lauf gegen die Zeit, bis ihr nach einem Hindernisparcours mithilfe neu gelernter Fähigkeiten das Ziel erreicht und in die nächste Welt voranstreiten dürft.
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Die Musik klingt ebenso malerisch und passt mit ihren düsteren Klavierklängen und Streichern perfekt zum Ambiente. In den Einstellungen könnt ihr euch zwischen 12 Sprachen entscheiden, allerdings nur in Schriftform, denn der Erzähler bleibt stets in englischer Sprache und macht seine Sache dabei echt gut.
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Zusätzlich gibt es noch Erfolge wie "Welt beenden", bestimmte Gegner mit bestimmter Farbe beseitigen etc. Und in der Kunstgalerie könnt ihr viele Concept Arts und weitere Bilder freischalten, mit unterschiedlichen Konzeptzeichnungen.
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... auch zu zweit erledigen
Nihilumbra hat einen Zweispieler-Modus spendiert bekommen, der sich ja wunderbar anbietet. Denn der Wechsel zwischen Auf-dem-GamePad-Striche-zeichnen und Figur-bewegen wird nun aufgeteilt. Während die Wiimote zum Laufen dient, übernimmt das GamePad das Einzeichnen der Striche. Hier sollte man natürlich kommunizieren, damit das Abenteuer ein Erfolg wird, doch ansonsten spielt es sich genauso wie der Singleplayer.
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FAZIT
Das Hauptspiel ist schnell vorbei, und ich rechne den Entwicklern die Idee mit den Farben hoch an, ebenso die Atmosphäre, jedoch konnte mich das Spiel nicht so dermaßen packen und begeistern, wie ich es erhofft hatte. Leider ist dazu nach nur rund 2½ Stunden der Abspann zu sehen, denn pro Welt dürfte man ca. 30 Minuten benötigen, und die Rätsel sind auch nicht sonderlich schwer zu meistern. Jedoch schaltet man danach den "Leere Modus" frei, bei dem man das Spiel mit sehr viel schwereren Rätseln erneut durchspielen kann - so schwer, dass mir bald die Lust am Weiterzuspielen verging.
Dennis Singleplayer: 67%
Multiplayer: 70%


Verfasst von Dennis am 22.05.2015,
bemustert durch Nintendo
für bis zu 2 Person/en
Release am 14.05.2015