Cover: Aluna: Sentinel of the ShardsSüdamerika ist nicht häufig Schauplatz in Videospielen. Umso mehr bleiben uns solche Spiele im Gedächtnis. Aluna: Sentinel of the Shards beginnt mit einem stimmigen Intro über die Herkunft und Bestimmung des gleichnamigen Hauptcharakters. Aluna ist die Tochter der Erdgöttin Pachamama, die ihren Körper zum Wohle der Menscheit aufgab. Übrig blieben nur einige Kristallsplitter, Quell großer Macht und somit Objekt der Begierde bei machthungrigen Menschen und Göttern. Alunas Geburtsrecht und Verpflichtung ist es, diese Splitter vor dem Bösen zu bewahren.

In der Iso-Perspektive bewege ich meine Protagonistin durch den südamerikanischen Dschungel. Wer schon einmal einen Dungeon Crawler wie Diablo oder Torchlight spielte, dem wird das Gameplay sehr vertraut vorkommen. Mit dem rechten Stick lasse ich Aluna Ausweichrollen vollführen, Face-Buttons und die rechten Schultertasten lassen sich mit freigeschalteten Fähigkeiten belegen. Aufgeteilt sind diese in Nah-, Fernkampf und Magie, welche sich in denselben Skillbäumen aufteilen. Unterwegs sammle ich Ausrüstung und Geld ein. Die Waffen sind ebenfalls in Nah- und Fernkampf aufgeteilt, sowie zweihändig und einhändig. Wobei letzteres einen Schild oder andere Boni in der anderen Hand erlaubt. Die vier Rüstungsslots beeinflussen dabei die drei verschiedenen Angriffswerte und den Rüstwert.

Theoretisch alles bekannt - praktisch leider weniger gut umgesetzt. Viele Skills lassen sich nur mit der richtigen Waffenart ausführen und wenn man diese wechselt, sind vergebene Skillpunkte für den Moment verschwendet. Zwar lässt sich der Skillbaum recht günstig wieder zurücksetzen, aber wer möchte das schon jedes Mal tun, wenn Aluna die Waffenart ändert... Zudem ist der Loot selbst in höheren Gebieten zu 90% der Fälle schlechter als die momentane Ausrüstung. Also die Schnellreise zum Händler aktivieren um den ganzen Müll zu verkaufen. Hinzu kommt das mangelnde Trefferfeedback, die ständigen Ruckler und gelegentliche Abstürze. Oft fühlte ich mich auf dem normalen Schwierigkeitsgrad überrascht und starb an irgendwelchen Dingen, die ich nicht ausmachen konnte. Glücklicherweise gibt es eine Auto-Save-Funktion.
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Ich möchte gar nicht so viel an Aluna: Sentinel of the Shards herummäkeln, doch leider habe ich auch nichts Besseres zu berichten. Die Musikstücke sind qualitativ ein Auf und Ab. Die Sprachausgabe bringt öfter mal dieselben Sprüche und man merkt, dass einige Sprecher Englisch nicht als Muttersprache haben - was bei dem Setting aber nicht weiter schlimm ist. Obwohl ich das Ende der Geschichte sehen wollte, war der Weg dahin ein langwieriger Prozess. Hatte ich erst einmal die richtigen Fähigkeiten freigeschaltet, mit denen ich zurecht kam, wurde es ein monotoner Druchgang mit immer derselben Taktik.
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FAZIT
Auch wenn das Setting und die Comiceinblendungen gefallen, so hängt der Rest deutlich hinterher. Technisch schwach und spielerisch eintönig kann Aluna: Sentinel of the Shards nicht überzeugen. Da ist die Genrekonkurrenz um so einige Schritte voraus.
Simon Singleplayer: 60%

Verfasst von Simon am 28.05.2021,
bemustert durch Plan of Attack
für bis zu 1 Person/en
Release am 26.05.2021