Cover: Dry DrowningIn der düsteren Zukunftsstadt Nova Polemos gibt es schon lange Unruhen. Leider sind auf eurem Charakter Mordred Foley und seine Assistentin weder die Polizei noch sonstige Parteien gut zu sprechen, denn ein alter Fall scheint euch ganz schön in die Schusslinie gebracht zu haben. Des Weiteren glänzt die Metropole von Überwachung und politischen Machenschaften. Es dauert aber nicht lange, bis ihr an ein unmoralisches Angebot geratet, um einen Fall anzunehmen...

Dry Drowning spielt sich wie jedes andere Detektivspiel auch. Wer Phoenix Wright gespielt hat, weiß erwartet werden kann. Charaktere sprechen miteinander und werden als bewegliche Bilder dargestellt. Ihr könnt mit der Umgebung interagieren und unterschiedliche Antworten aussuchen. Bekannt aus dem Point-&-Click-Genre könnt ihr euch auch gewisse Tatorte anschauen und Indizien sammeln, die in Gesprächen vorgebracht werden müssen.

So werdet ihr gefragt: "Und was spricht für einen Stich ins Herz?" und ihr zeigt einen Autopsiebericht des Herzens vor. Allerdings solltet ihr euch die Antworten gut überlegen, denn bei drei Fehlversuchen, ist das Spiel vorbei, beziehungsweise ihr müsst an gewissen Speicherpunkten neu ansetzen. Die Tatorte können jedoch in unterschiedlicher Reihenfolge abgearbeitet werden, während die Dialoge weniger frei wählbar sind - sodass es mehr wie ein Abarbeiten der gegebenen Möglichkeiten anfühlt.
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ETWAS IST DOCH ANDERS
Cool finde ich jedoch, dass es schon recht früh Momente gibt, bei denen ihr eine kleine Entscheidung habt, wie es weitergeht. So wird die Möglichkeit gegeben, beispielsweise an einer Stelle die Verbindung der Assistentin zu kappen, weil die Situation zu heftig für sie sein könnte.
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Die Story an sich ist ziemlich spannend und man möchte mehr erfahren. Leider zieht es sich zum Ende etwas. Die Charaktere sind allesamt interessant und die Interaktionen - auch mit der Assistentin - sind sehr dynamisch. Weiterhin hat Mordred eine seltsame Eigenschaft, die ihn Menschen mit gruseligen Masken sehen lässt, wenn sie lügen. Hier driftet das Spiel auch etwas in eine fantastische Richtung ab, tut dem Ganzen jedoch keinen Abbruch.
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Aufgelockert wird das Gameplay durch kleinere Minispiele, die eher für etwas Abwechslung, statt für große Herausforderungen sorgen.
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GRAFIK & SOUND
Hier stimmt alles. Mir gefällt der coole Zeichenstil und die total kaputte Welt, in der ich nicht leben möchte, die mich aber echt fasziniert. Die Farben sind psychedelisch und die Charaktere vielleicht manchmal etwas überspitzt, aber dennoch intelligent in Szene gesetzt. Die langsame Entfaltung des Killers ist super gemacht und zieht in ihren Bann.
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Die Musikuntermalung ist natürlich düster, mystisch und es gibt immer wieder Elemente, die zum Staunen bringen. Leider gibt es durch das italienische Entwicklerstudio viele Schreibfehler der englischen Sprache, die das Gesamtbild etwas trüben. Mal schauen, wie sich das mit Patches noch verbessert. Immerhin: Die Sprache meiner Version ist Englisch gewesen, Dry Drowning soll aber noch ins Deutsche übersetzt werden.
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FAZIT
Mit Dry Drowning bekommt man auf jeden Fall einen spannenden und verstörenden Thriller im Film-Noir-Stil, der in einer kaputten Welt der Zukunft spielt. Das Spiel überzeugt nicht durch irgendwelche außergewöhnlichen Features, sondern dadurch, dass es sich gut spielt und seine Story - mit kleinen Abstrichen - überzeugen kann.
Dennis Singleplayer: 80%

Verfasst von Dennis am 25.02.2021,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 1 Person/en
Release am 22.02.2021