Cover: Electro Ride: The Neon RacingStraßenrennen in neonbeleuchteten Metropolen mit ebenso verzierten Wagen sind gewiss ein Teil der Popkultur. Electro Ride: The Neon Racing verfrachtet dieses Setting nach Osteuropa in die 80er Jahre und weiß sich optisch abzuheben. Überwiegend Schwarz mit Neon-Konturen und große, einfarbige Flächen stechen ins Auge. Wohl wurde bewusst auf diesen minimalistischen Stil gesetzt. Untermalt mit passenden Beats und klarer Menüstruktur macht es demnach einen guten, ersten Eindruck.

Der trübt allerdings sehr schnell, sobald die Rennen losgehen. Am Steuerungsschema selbst ist zwar nichts zu mäkeln, jedoch reagiert diese sehr empfindlich. Mit dem sensiblen Controllstick zu steuern, ist fast unmöglich und auch der Druck auf die Handbremse lässt das Fahrzeug mindestens eine 360-Grad-Drehung vollführen. Im Kontrast dazu steht das Steuerkreuz und die reguläre Bremse auf ZL, deren Wirkung sich erst mit ordentlich Druck auf die Tasten entfalten. Es fühlt sich nicht wie ein Auto an, sondern eher wie ein Schlitten, den ich über Eis bewegen soll - inklusive spektakulärer Überschlagungen bei leichten Kollisionen.

Unter den Umständen ist es schwer, das spielrelevante Feature zu nutzen. Auf den Strecken befinden sich kleine Orbs, welche die Neonfarben am Wagen ändern. In relativ kurzem Abstand dahinter sind drei Booststreifen angeordnet. Diese lassen sich natürlich nur mit der jeweils angewählten Farbkodierung verwenden. Aber hier gilt, ein leichter Lenkfehler und das Auto landet sonst wo. Da ist es fast ratsamer, diesen Turbo auszulassen. Was bei der KI und dem deutlich spürbaren Gummibandeffekt auch keinen Unterschied macht. Oft ist es sogar klüger, mich selbst freiwillig zurückzusetzen - was jederzeit auf Knopfdruck funktioniert - und somit den Anschluss an das dadurch deutlich verlangsamte Fahrerfeld nicht zu verlieren, als auf eine fehlerfreie Fahrweise zu achten.
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Electro Ride: The Neon Racing geht zudem von Null auf Hundert in wenigen Sekunden. Ist die erste Strecke im Story Modus noch ein Zeitrennen. Heißt es gleich im zweiten Rennen sich gegen sieben andere Fahrer durchzusetzen und den ersten Platz zu machen. Bei der Steuerung war das erst nach unzähligen Anläufen, dem Senken des Schwierigkeitsgrades und dem Ausnutzen der angesprochenen KI-Fehler machbar. Und ohne Fortschritt in der Story gibt es keine neuen Strecken oder Fahrzeuge für die anderen Modi. Mit dabei ein eher dürftiger Splitscreen-Modus für zwei Spieler.
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FAZIT
Den ungewöhnlichen Artstil muss ich Electro Ride: The Neon Racing zu Gute heißen. Alles andere allerdings nicht. Spielerisch und technisch kommt es äußerst schwach daher und schafft es, den Spieler gleich nach den ersten paar Runden zu vergraulen. Diese Umsetzung solltet ihr tunlichst vermeiden.
Simon Singleplayer: 26%
Multiplayer: 25%


Verfasst von Simon am 05.12.2020,
bemustert durch Ultimate Games
für bis zu 2 Person/en
Release am 27.11.2020