Cover: Energy BalanceEs geht um Weltraumreisende, die auf einer Mission sind, als ihre Maschinen versagen. Schnell ist herausgefunden, wie sie repariert werden können. Die Energie der Maschinen muss also in Balance gebracht werden. Unter diesem Aspekt ergibt der Titel "Energy Balance" also durchaus Sinn - doch ohne dieses Hintergrund wissen, käme man nie auf die Idee, dass sich hinter dem etwas irreührenden Namen ein Suchtpotenzial verbirgt, das man unmöglich vermuten würde.

Für uns bedeutet das, Zahlen vertikal und horizontal so umzuordnen, dass das angegebene Zielergebnis für jede Reihe exakt gegeben ist. Diese Zahlen entsprechen dann der Energie für besagte Maschinen. Das Prinzip ist denkbar einfach, aber durch die immer länger und mehr werdenden Zahlenreihen gestaltet es sich mit jedem neuen Rätsel knackiger und knackiger: Im Gleichungsfeld stehen immer zwei Zahlen, die hintere ist das verlangte Ergebnis, das beispielsweise "5" lauten könnte. Die vordere Zahl zeigt das aktuelle Ergebnis an, welches durch die in der zugehörigen Reihe angeordneten Zahlen repräsentiert wird.

Da sich die vertikalen und horizontalen Reihen dummerweise aber immer auch kreuzen, sind oft eine oder mehrere Zahlen nicht nur für eine Reihe notwendig. Und das macht die Puzzelei so reizvoll. Aber auch knifflig. Stumpfes Hin- und Hertauschen von Zahlen, in der Hoffnung, dass am Ende einfach alles zusammenpasst, funktioniert vielleicht noch bei den ersten 3-4 Rätseln, aber spätestens jetzt kommt man nur noch mit Hirnschmalz weiter.
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Doch hier kommen zwei Faktoren ins Spiel, die man unbedingt bedenken sollte. Erstens: Energy Balance bietet keinerlei Hilfestellungen. Das heißt, es gibt keine Tipps in irgendeiner Art und Weise. Nichts leuchtet auf und man kann sich auch keine Hinweise geben lassen, welche die Lösung näher brächten. Zweitens: Energy Balance Erlaubt es, jedes Rätsel immer wieder neu zu erstellen. Hierbei bleibt die Anordnung der Reihen zwar unverändert, doch die geforderten Ergebnisse und die zur Verfügung stehenden Zahlen variieren immer wieder. So kann ein Rätsel auch mal etwas schwerer oder einfacher werden - je nachdem. Andererseits erlaubt genau dieses Feature, dass ein Rätsel wieder und wieder gespielt werden kann, ohne, dass man die Lösung schon kennen würde.
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Dummerweise nur gestattet Energy Balance es nicht, den aktuellen Fortschritt eines Rätsel zwischenzuspeichern, falls man gerade keine Lust oder Zeit mehr hat und zwischenzeitlich aufhört. Ein noch nicht beendetes Rätsel, das unterbrochen wird, muss dann wieder von vorn begonnen werden. Immerhin merkt Energy Balance sich aber, welche Rätsel gelöst wurden, sodass man nicht ständig ganz am Anfang beginnen muss, sondern eben nur beim letzten Rätsel.
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TECHNIK
So gut die Idee hinter Energy Balance ist, so simpel und zweckmäßig das Drumherum. Die Zahlen sind in schlicht gehaltenen Quadraten und die mit gelegentlichen Blinkeffekten seicht animierten Rätselhintergründe sind auch nicht unbedingt Teil der Photoshop-Meisterprüfung, genügen aber dem Anspruch, nicht von den mathematischen Problemen im Vorderhgrund abzulenken, ohne, dass ein schlichtes Schwarz oder Karomuster die Augen quälen würde.
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Die Musiken sind ihrerseits super. Schön atmosphörisch und mystisch, niemals in den Vordergrund drängend. Es ist allerdings schade, dass die einzelnen Tracks ein Anfang und ein Ende haben: Sie spielen nicht für die Dauer eines Rätsels endlos durch, sondern wenn ein Track nach etwa 3-4 Minuten durch ist, startet nach wenigen Augenblicken ein anderer. Das stört ein wenig, reißt in diesen Momenten sogar kurz aus der Konzentration, weil die Stimmung sich mit jedem Track ein wenig ändert.
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Die Steuerung ist mit jedem Controller, welche die Switch erlaubt, möglich, und außer Steuerkreuz oder linkem Analogstick zum Auswählen eines Feldes und des A-Buttons, um eine Wahl zu bestätigen, ist nichts weiter zu wissen und alles funktioniert wie erwartet. Lediglich das der Feldcursor nicht einfach weiter durchspringt, wenn eine Feldlücke im Raster ist, kann nerven, da man so umständlich erst eine Reihe hinauf oder herab muss, damit man in derselben Zeile weitergelangt.
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Die bereits angesprochene Story ist, wie ebenfalls schon genannt, sehr merkwürdig. Sie fügt dem Spiel nichts hinzu, nimmt ihm aber auch nichts weg: Die Story ist einfach nur da und wird mit Blick auf eine Galaxie im Hintergrund in Textform erzählt. Andererseits: Wen interessiert die Story bei einem Puzzlespiel?
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FAZIT
Energy Balance ist ein feiner, kleiner Mathe-Puzzler, der leicht zu lernen, aber schwer - teils brutal schwer - zu meistern ist. Die verlangten 2,99€ sind mehr als fair und durch die immer wieder neu generierbaren Gitter bietet es praktisch unendlich viele Rätsel, die man jederzeit erneut spielen kann. Die Präsentation ist nicht gerade Hollywood, genügt aber den Ansprüchen, die Kopfnüsse zu umschmücken, ohne davon abzulenken. Mathe-Freunde oder Rätsel-Fans sollten zuschlagen!
Jörg Singleplayer: 72%

Verfasst von Jörg am 15.01.2018,
bemustert durch Sometimes You
für bis zu 1 Person/en
Release am 16.01.2018