Cover: Iro HeroIn der fernen Zukunft zeigen extraterrestrische Lebewesen den Menschen, wie sie aus ihrem Inneren Energie gewinnen können, was jedoch zur Folge hat, dass große Konzerne sich diese Fähigkeit zunutze machen und die Homo sapiens als Energiequelle Missbrauchen. Der namensgebende Widerständler Iro erkennt nach dem Tod seiner Mutter, dass es an ihm liegt, etwas in dieser Welt zu verändern und den Menschen die Freiheit zu schenken, wie es während der einzelnen Level mit ansehnlichen Charakterporträts präsentiert wird.

Gameplay und Steuerung
Hierbei handelt es sich um ein Shoot 'em up der vertikalen Art, wie man es aus den alten Tagen gewohnt ist, oder in anderen Worten: die Zielsetzung in jedem Level besteht darin, mit seinem Raumschiff, welches mithilfe des linken Analogsticks bewegt werden kann und mit dem A-Knopf schießt, das Ende einer Stage zu erreichen, ohne zu viel Schaden von gegnerischen Angriffen einstecken zu müssen, während der Bildschirm sich unaufhaltsam nach oben bewegt. Abgesehen von anderen Raumsonden, wird auch die Umgebung ein Problem darstellen, da man von Objekten am untersten Teil des Bildschirms zerquetscht werden kann so und ein Leben verliert.

Was dieses Shmup von anderen Genrevertretern unterscheidet, ist der Fakt, dass man mit der Betätigung des R-Knopfes seine Farbe ändern kann, um Gegner, welche die entgegengesetzte Farbe haben, abschießen zu können. Zwar ist dies keine Spielmechanik, welche diesen Titel auf eine neue Ebene hebt, aber sie ist eine nette Idee für einen bereits soliden Shooter mit gutem Spielgefühl. Die Gegnertypen variieren im Laufe des recht kurzen Abenteuers zwar eher wenig, haben aber dafür unterschiedliche Verhaltensweisen, die den Spieler früher oder später zum Tod führen werden.
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Als ich eben erwähnte, dass es wie ein Spiel aus den alten Tagen wirkt, meinte ich das auch genauso: sobald man entweder neunMal von Schüssen der Kontrahenten getroffen wird, oder dreiMal direkt mit ihnen kollidiert, ist die Reise vorbei und man wird zum Anfang des ersten Levels zurückgesetzt. Es gibt keinerlei Speicherfunktion, selbst wenn man die Schießerei für eine gewisse Zeit ruhen lassen und etwas anderes auf der Switch spielen möchte. Der Ansatz, es an in einem Rutsch durchspielen zu müssen und an den Anfang des ersten Levels zurückgesetzt zu werden, wenn man scheitern sollte, wäre als Extramodus eine nette Dreingabe, die jene Spieler fordert, die mit dem Spielprinzip stark vertraut sind, aber so, wie es in Iro Hero implementiert wurde, sorgt es tendenziell eher für Frustration, insbesondere für Neueinsteiger des Genres. Dieser Umstand ist ziemlich schade, da sich die Kontrolle über Iros Schiff intuitiv anfühlt, aber es macht schlichtweg keinen Spaß, sich ständig durch dieselben Level zu kämpfen, sich ihre Gegenerplatzierungen zu merken und dann etwas weiterzukommen, als beim letzten Anlauf. Zwar kann man am Ende einer jeden Stage für 4000 Punkte jeweils ein zusätzliches Leben kaufen, aber auch dieser Umstand reicht nicht aus, um das Erlebnis angenehmer zu gestalten.
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Ästhetik und Technik
Auch äußerlich wirkt Iro Hero wie ein Shoot 'em up von damals, speziell wie die der vierten Konsolengeneration. Nichtsdestotrotz sind die Hintergründe in diesem Fall deutlich detaillierter als die damalige Technik es hätte zugelassen und das Head-up display ist in diesem Fall ziemlich übersichtlich, mit einigen Tricks zum Spielgeschehen oder Konversationen zwischen den einzelnen Figuren. Das Problem dabei ist nur, dass man es sich im Eifer des Gefechts oft nicht ohne Konsequenzen anschauen kann, vor allem, weil die Gespräche zwischen den Figuren nicht vertont wurden: Die Dialoge zu lesen, endet fast immer tödlich. Zudem bietet es einen energiegeladenen Soundtrack, der auch in frustrierenden Momenten mit seinen poplastigen Klängen dazu motiviert, weiterzumachen.
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Fazit
Trotz der ansprechenden Ästhetik und seinem intuitiven Spielgefühl scheitert Iro Hero leider an seinem allgemeinen Schwierigkeitsgrad und der nicht vorhandenen Speicherfunktion, was für Unmengen an Frustration sorgen. Neueinsteiger mit wenig Erfahrung in diesem Genre werden definitiv nicht so viel Spaß in diesem Spiel finden, wie es vielleicht hätte sein können.
Sven Singleplayer: 67%

Verfasst von Sven am 22.06.2018,
bemustert durch eastasiasoft
für bis zu 1 Person/en
Release am 07.06.2018