Cover: Lethal League BlazeIst es ein Kampfspiel? Ist es ein Sportspiel? Nein, es ist Lethal League Blaze! In einer rechteckigen Arena stehen sich zwei Kontrahenten gegenüber und versuchen die Lebensleiste des Anderen zu leeren. Doch anstatt sich gegenseitg mit Tritten und Schlägen zu behageln, benutzen die Akteure einen Ball. Dieser wird zwischen den Spielern hin- und hergeschossen und wer sein Timing verpatzt, erleidet Schaden.

Immerhin muss ich mir somit keine besonderen Tastenkombinationen oder Eingabekniffe merken, wenn es im Grunde genommen nur darum geht, einen Ball zu schlagen. Neben dem normalen Angriff, gibt noch zwei Möglichkeiten, den Ball auf andere Art abzuwehren. Ich kann ihn auffangen und werfen, aber auch abprallen lassen. Beide Möglichkeiten sind gut geeignet, um die Ballgeschwindigkeit zu beeinflussen und den Gegner aus dem Rhythmus zu bringen. Denn worauf es in einem Match vor allem ankommt, ist ein gutes Auge und Geometrie. Wer im Eifer des Gefechts die Flugbahn des Balles im Auge behält und darauf gekonnt reagiert, hat entscheidende Vorteile. Dafür liefert das Spiel eine kleine Hilfestellung in Form der unteren Bildschirmanzeige. Die Stereoanlage informiert nicht nur über die aktuelle Geschwindigkeit des Projektils, sondern schlägt eine Figur den Ball, präsentiert die Anzeige den Moment des Abschlags und hilft sehr gut, den passenden Moment zum Gegenschlag herauszufinden.

Zwar mag die Charakterwahl zweitrangig klingen, wenn doch die Hauptaktionen alle gleich sind, jedoch gibt es im Roster gravierende Unterschiede. Neben Schlaggeschwindigkeit und -winkel besitzt jede Figur gewisse eigene Bewegungsoptionen und einen Spezialangriff. Dice springt aus der Hocke besonders hoch und kann dem Ball einen Drall verpassen, sodass er in einer Kurve fliegt. Jet schwebt kurzzeitig mit ihrem Jetpack und verlangsamt den Ball in einer Wasserblase, ehe er davonschießt. Das kybernetische Krokodil Latch krabbelt an Wänden entlang und nimmt den Ball kurzerhand ins Maul, um ihn mit Karacho wieder auszuspucken. Das Problem ist nur, dass Lethal League Blaze mit diesen Informationen nicht herausrückt. Das Tutorial befasst sich lediglich mit den Standardaktionen und auch im Trainingsmodus lässt sich keine Erklärung zu meinem Charakter und seinen Fähigkeiten finden.
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Für Einzelspieler sind Arcade- und Story-Modus enthalten. Die Geschichte wird dabei übergreifend erzählt und stellt mich sogar vor die Wahl einer der beiden Kontrahenten. Durch diese Erzählweise wird erfolgreich ein großes Gesamtbild zur Welt etabliert, auch wenn einige Figuren selbst etwas flach bleiben und es sich scheinbar auf die Ereignisse des vorherigen Titels bezieht. Für Mehrspieler lassen sich neben den normalen Kämpfen - welche bis zu vier Spieler im Team oder Jeder-gegen-Jeden spielbar sind - auch ein paar andere Modi freischalten.
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Beim Volleyball muss jeder auf seiner Hälfte des Felds bleiben und punktet dadurch, den Boden des Gegners zu treffen. Strikers erinnert sehr an Kung Foot aus Rayman Legends. Nur die Zielscheibe am jeweiligen Ende der Stage sorgt für die nötigen Punkte zum Sieg. Bin ich in einem freien Online-Match an die normalen Regeln und Jeder-gegen-Jeden gebunden, kann ich die Spielmodi und ein paar andere Faktoren in einer erstellten Lobby auswählen. Segen und Fluch des Internets sind natürlich gegeben und so hängt ein flüssiges Match stark von der Internetverbindung ab. Zwischen problemlosen Matches mit mehreren Spielern und Ruckelorgien mit nur einem Gegner war bereits alles vertreten. Immerhin: Lokal lässt sich Lethal League Blaze mit nur einem einzigen Joy-Con spielen.
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Die Cel-Shading-Optik, die elektrolastige Musik und das Charakterdesign tragen einen eindeutigen Jet-Set-Radio-Vibe und wissen gerade deswegen zu überzeugen. Bedauerlicherweise versteckt sich viel Inhalt hinter der In-Game-Währung, sodass es schon ein wenig Arbeit erfordert, alle Modi, Charaktere, Kostüme und Musikstücke freizuschalten. Selbst für die erwähnten Spielmodi muss vorher geblecht werden. Davon abgesehen macht Lethal League Blaze einen sehr guten Eindruck und sogar die Übersetzung ist geglückt.
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FAZIT
Lethal League Blaze ist mal eine ganz andere Art Fighting-Game, mit dem auch Anfänger ihre Freude haben können. Leider muss man sich für Erklärungen andere Quellen zu Rate ziehen, da das Spiel selbst hiermit geizt. Unverständlich bei sovielen Charakteren und ihren Fähigkeiten. Der Inhalt für Solisten ist okay, glänzen tut Lethal League Blaze aber eher im Multiplayer.
Simon Singleplayer: 71%
Multiplayer: 84%


Verfasst von Simon am 17.07.2019,
bemustert durch Team Reptile
für bis zu 4 Person/en
Release am 12.07.2019