Cover: Little Friends: Dogs & CatsIn Little Friends: Dogs & Cats kann man Hunde und Katzen in seinem virtuellen Zuhause als Haustiere aufnehmen, mit ihnen spielen, muss sie aber auch pflegen und für ihre Bedürfnisse sorgen. Das erinnert stark an die beliebte Nintendogs-Reihe und füllt als erste Haustiersimulation diese Genre-Nische für die Nintendo Switch aus.

Zu Beginn adoptiert man seinen ersten Hund und gibt ihm einen Namen, woraufhin er im heimischen Wohnzimmer fröhlich herumtollt. Nun kann man ihn streicheln, bürsten, "Fang den Ball" mit ihm spielen oder ihn mit verschiedenen Accessoires versehen. Für fast jede Aktion erhält man Freundschaftspunkte, welche bei ausreichender Anzahl zu einem Level-up führen. An dieses Levelsystem ist die Progression des Spiels gebunden, denn im Laufe der Zeit schaltet man weitere Modi, neue Kleidungsstücke und auch den Haustierpark frei. In diesem, der mit Freundschaftslevel 15 verfügbar wird, kann man weitere Hunde, sowie erstmals auch Katzen adoptieren. Insgesamt kann man in seinem Zuhause drei Vierbeiner halten, weitere können im Haustierhotel platziert und später wieder dort abgeholt werden.

Neben den Aktivitäten im heimischen Wohnzimmer kan man mit seinen Hunden auch Gassi gehen. Hierbei wird man auf einem malerischen Rundkurs platziert, der unter anderem an einem Leuchtturm und einem hübschen Ferienhaus vorbeiführt. Die Bewegung ist dabei nicht komplett frei, denn man kann seinen Hund nur nach links und rechts lenken, oder anhalten, nicht aber umkehren oder das Gelände frei erkunden. Überall auf dem Weg sind Ballons verteilt, und wenn man diese ansteuert, findet man dort ein wenig Geld, das man in der Tierhandlung für Nahrung und Accessoires ausgeben kann. Zudem gibt es noch Schilder, an denen der Hund sein Revier markieren kann, wenn man dort anhält. Das Gassi gehen ist insgesamt gut umgesetzt, leider mangelt es jedoch an Abwechslung, da man immer auf demselben Rundkurs unterwegs ist. Spätestens nach einigen Spaziergängen wünscht man sich daher sehnlichst etwas Variation.
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Besser umgesetzt sind die Frisbee-Wettbewerbe. Hier erhält der Hund Punkte, wenn er geworfene Frisbeescheiben in der Luft fängt - Bonuspunkte gibt es für hoch oder besonders weit geworfene Frisbees. Man tritt gegen zwei weitere Hunde an, wer in drei Minuten die meisten Punkte erzielt hat, darf einen Pokal und das Preisgeld mit nach Hause nehmen. Für Variation ist hier durch verschiedene Turniere mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad gesorgt, auch wird zwischen Kurz- und Langstreckenfrisbees unterschieden. Das Frisbee-Werfen kann man auch Zuhause trainieren, damit der Hund im Turnier die Scheibe seltener verfehlt.
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Von verdientem Geld kann man neue Spielzeuge, Kleidungsstücke und Futter für seine Tiere kaufen. Auch kann man sein Wohnzimmer mit weiteren Möbelstücken füllen oder der Wohnung einen gänzlich neuen Look verpassen. Dies alles täuscht aber nicht darüber hinweg, dass dem Spiel aber eben ein Aspekt fehlt, der auf lange Zeit motiviert. Die meisten Aktivitäten sind nett umgesetzt, nach wenigen Durchgängen hat man aber alles gesehen. Denn immer wieder einen Gegenstand zu werfen, der dann von den Tieren zurückgebracht wird, verliert recht schnell seinen Reiz. Es gibt zwar ein Abzeichen-System, das wie klassische Achievements funktioniert, für mehr Motivation sorgt dieses aber auch nicht wirklich.
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Die Steuerung des Spiels unterscheidet sich im Handheld- und im Docked-Modus stark voneinander. Am Fernseher spielt man mit separaten Joy-Cons und verwendet Motion-Controls für die meisten Aktivitäten. Im Handheld-Modus wird eine Mischung aus Knopfsteuerung und Touchscreen eingesetzt - man streichelt zum Beispiel seine Vierbeiner per Touchgeste, während Frisbees per Knopfdruck geworfen werden. Die Bewegungssteuerung funktioniert leider mehr schlecht als recht, vor allem beim Frisbee-Werfen werden Inputs oft gar nicht registriert.
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Little Friends: Dogs & Cats ist grafisch ganz ordentlich, allerdings fehlt der Charme, der das Vorbild Nintendogs so besonders gemacht hat. Das Wohnzimmer ist steril und langweilig, die Animationen der Tiere wirken etwas steif und wenig ausdrucksstark. Zudem mangelt es an Spieltiefe, Hunde reagieren zum Beispiel nicht unterschiedlich auf Streicheleinheiten an verschiedenen Körperstellen - Hunde etwa mögen es ja oft nicht, im Gesicht berührt zu werden. Die Grundlagen sind also vorhanden, doch an vielen Stellen wurde leider Potenzial verschwendet.
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FAZIT
Little Friends: Dogs & Cats bietet viele verschiedene Spielmodi und eine große Auswahl an Hunde- und Katzenarten. Vielen Aspekten fehlt jedoch Spieltiefe, sodass sich alles schnell wiederholt und Langzeitmotivation Mangelware ist. Zudem hat der Titel mit Schwächen bezüglich der Steuerung zu kämpfen und die Präsentation lässt den nötigen Charme vermissen. Daher ist Little Friends: Dogs & Cats nur für große Genre-Fans oder sehr junge Spieler einen Blick wert.
«CaptainOlimar» Singleplayer: 58%

Verfasst von «CaptainOlimar» am 03.06.2019,
bemustert durch Marchsreiter Communications
für bis zu 1 Person/en
Release am 28.05.2019