Cover: Monster Energy Supercross - The Official Videogame 2Das Spiel orientiert sich am amerikanischen Wettkampf, der jedes Jahr von der American Motorcyclist Association, kurz AMA, organsiert wird und in einigen Bundesstaaten auf verschiedenen Strecken stattfindet. Dabei treten insgesamt über 80 Motorradfahrer an. Die Strecke besteht aus Sand, bzw. Schlamm und vielen Hügelnm mal größere, mal kleineren und diese sind des Öfteren aneinandergereiht.

Visuell ist der Titel schon mal sehr hübsch, die allgemeine Grafik, Wetterphysik, sowie Spezialeffekte. Des Weiteren gibt es überall mehrere Intros, wodurch man tatsächlich das Gefühl hat, man wäre dabei. Trotzdem kann man sie jederzeit überspringen. Die Hintergrundmusik ist mit viel Rock bestückt. Die FPS gehen ebenfalls in Ordnung, nur ab und an gibt es einige Aussetzer. Die Ladezeiten hingegen sind sehr lang und müssen nach jedem Starten und Beenden einer Aktion auf ertragen werden - selbst im Menü.

Die Steuerung hemmt den Spielspaß und Spielbarkeit leider völlig. Die Fahrphysik ist frustriend, denn zum Einen bringt das Schalten nicht wirklich etwas - zumal die Anzeige im 5. Gang merkwürdigerweise immer noch signalisiert, dass man Schalten solle, obwohl es der letztmögliche ist. Dazu kommen die anfangs realistischen Motorengeräusche, die aber auf Dauer unnötig laut und nervig sind. Zum Anderen aner kann man kaum die Richtung bestimmen, in welche man nach jedem Sprung landet, was eigentlich üblich für den Sport ist.
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Das Schlimmste aber ist, dass der Fahrer fast immer gegen oder durch die viereckigen Polster fährt, welche überall als Markierung der jeweiligen Strecke dienen. Ansonsten müsste man so sehr bremsen, dass beinahe fast steht. Dummerweise besteht dann keine Chance mehr, die CPU noch einzuholen - und wenn man sowieso schon etwas hinterher ist, kann man es gleich vergessen.
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Man wird ständig respawnt und obwohl die Anzeige ab 3 runterzählt, wird man häufig früher zurückgesetzt. Will man es also noch schnell selbst auf die Bahn schaffen, Fehlanzeige! Genauso unfair und unrealistisch verhält es sich mit den kleinsten Hindernissen, selbst, wenn man sie nur ganz leicht berührt, oder die winzigsten Steigungen, die man so aus einem etwas anderen Winkel hochfahren möchte: Man fällt sofort hin oder stürzt rückwarts ab. Oder man ist erst zu langsam, dann viel zu schnell unterwegs. Durch die Kurven zu lenken, und es gibt etliche im Spiel, ist eine Tortur. Die meisten aufeinanderfolgenden Hügel überspringt man förmlich und das Mottorad landet immer nur auf der Spitze einer Erhöhung. Mir ist bewusst, dass man am Hauptspiel nicht viel ändern kann, schließlich ist es eine Motocross-Simulation, doch hätte man beispielsweise zusätzlich eine Art Fun-oder Stunt-Modus einbauen können, bei dem man, wie der Name schon sagt, Stunts in der Luft vollführen kann. Das hätte den Titel um einiges interessanter gemacht und vielleicht hätten die Entwickler dann auch Spielmechanik und Steuerung besser aufeinander abgestimmt.
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Die Auswahl an Spielmöglichkeiten jedoch ist an sich sehr gut. So gibt es einen Kampagnenmodus, eine Meisterschaft und freies Fahren. Dabei bekommt man ein relativ großes, Gelände geboten und auf unterschiedlichen Untergünden, wie Gras, Beton mit Rampen oder Geröll, üben. Das Spiel verfügt ebenso über einen Streckenbau-Modus, was eine coole Sache ist. Er funktioniert ganz gut und es gibt viele Streckenabschnitte zur Auswahl. So gibt es auch einige Senkungen, Brücken oder die verschiedensten Hügelgößen und -kombinationen. Allerdings hätten die Basen größer sein können. Denn allein die Startbauteile verbrauchen meist zwei Drittel des Stadions. Einige Bauteile sind aber anscheinend nur unter bestimmten Voraussetzungen verfügbar.
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Bevor die Karriere beginnt, darf der Sportler jeden Tag der Woche mit Training, einem Event, dem Wettkampf oder einer Pressekonferenz, welche natürlich nur symbolisch stattfindet, festlegen, was sehr positiv und abwechslungsreich ist. Wenn der Fahrer während der Karriere trainieren möchte, stehen einige Mini-Abschnitte zur Auswahl. Allerdings ist dieses bereits nach wenigen Sekunden vorbei. Denn man muss nach Absprung in einem grün und außen rot markierten kreisförmigem Bereich landen. Und wieder: Es funktioniert nicht richtig. Entweder man schafft die verlangte Anzahl Sekunden nicht, oder man landet ein bisschen neben dem markieren Bereich. Es ist extrem schwierig sauber zu landen. Selbst das Training im Karriere-Modus ist ein psychischer Kraftakt.
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Vom Umfang her gibt es nichts zu Meckern. Unzählige Einstellungen am Fahrzeug, schließlich gibt es über 3000 Teile. Die Wetterlage, allgemeine (Fahr-)Optionen, Auswahl einer realen Person oder einer individuell erstellten Figur und und und. Aber wieder gibt es keinen lokalen Couch-Multiplayer, was aber mehr als angebracht wäre. Dafür stehen immerhin Onlinekämpfe zur Verfügung.
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FAZIT
Eine Rennsimulation ist eine Rennsimulation. Aber man hätte man trotzdem dafür sorgen können, dass sie sich vernünftig spielen lässt. Die ungenaue und teils als unfair zu empfindende Steuerung, wie auch ein paar Kleinigkeiten hier und da, rauben trotz hohem und ausreichendem Umfang bald die Motivation an diesem an sich sonst wirklich grundsoliden Racer.
«KirbyNKE» Singleplayer: 53%
Multiplayer: 53%


Verfasst von «KirbyNKE» am 03.03.2019,
bemustert durch Bigben Interactive
für bis zu 8 Person/en
Release am 08.02.2019