Cover: Moving OutHabt ihr es satt, ständig Essen zu kochen? Pommes zu frittieren? Euch mit eurem Partner zu synchronisieren, wer die Tomaten holt, wer, sie wäscht, wer sie würfelt? Ja? Wie wäre es zur Abwechslung Mal mit einem Umzug, bei dem Kollateralschaden nicht so wild ist! Willkommen zu Moving Out.

OVER...WHELMING
Moving Out gesellt sich ganz klar in die Kategorie seines Kollegen Overcooked, nur ist das Thema etwas anders. Als frisch geprüfter Möbelumstellungs- und Beförderungstechniker übernehmt ihr von nun an die Umzugsarbeiten überall in der Stadt Packmore. Ihr seht schon, die Wortspiele sind genial. Denn das Spiel nimmt sich selbst nicht ernst. So schlüpft ihr zu Beginn in diverse Rollen, wie ein rothaariges Mädchen, der Hund im Astronautenanzug, Katze, Topfpflanze oder ein Toaster, der Toastbrote schleudert.

Eure Firma Smooth Moves steht also nicht nur für skurrile Kollegen, sondern auch für ganz klare Teamarbeit. Somit können bis zu vier Personen gleichzeitig am Spielgeschehen teilhaben und auch die Steuerung ist in Nullkommanichts erklärt: Bewegt wird mit dem linken Stick, die B-Taste dient zum Packen, während die Y-Taste für das Springen da ist.
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Ähnlich wie im Produkt des Kochbereichs, seid ihr mit eurem Umzugswagen auf einer belebten Karte unterwegs. Anfangs in einer Stadt, die aus einem Sonntagmorgen-Cartoon stammen könnte. Auf der Karte wird angezeigt, in welchem Haus es den nächsten Auftrag gibt. Dort fahrt ihr dann hin, bekommt eine kurze Übersicht über den Inhalt des Hauses und alle Gegenstände, die durch ein pulsierendes Blinken angezeigt werden, transportiert werden müssen.
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ALLER ANFANG IST LEICHT
Das Schöne an Moving Out ist der angenehme Schwierigkeitsgrad. Natürlich geht es darum, so schnell wie möglich die vorhergesehenen Gegenstände in den Umzugswagen zu schaffen, immerhin habt ihr dafür maximal 10 Minuten Zeit - das ist gut zu schaffen. Knackig wird es jedoch Silber- oder Goldstatus zu erlangen. Nachdem ihr eine Mission gemeistert habt, ploppen 3-4 Nebenaufgaben auf, wie zum Beispiel: Zerschlage 3 Fenster, wirf einen Basketball in den Korb und ähnliches. Wenn ihr Glück habt, seid ihr bereits erfolgreich gewesen, ansonsten habt ihr immer wieder Minichallenges, die euch bei Laune halten sollen.
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Generell packt ihr also ein Möbelstück und tragt es durch Türrahmen, die Treppen hoch und runter, durch den Garten usw. bis in den Wagen, der einen gewissen Bereich anzeigt, auf dem ihr die Sachen ablegen müssen. Diese wechseln die Farbe und es ertönt ein Signal, damit ihr Bescheid wisst. Spielt ihr alleine, könnt ihr mit Mühe und Not auch sperrige Betten durch die engen Türen manövrieren. Je mehr Spieler mitspielen, desto größer generiert das Spiel die Aufteilung auf die Möbelstücke. So ist dann ein Sofa, Kühlschrank oder Bett beispielsweise nur noch zu zweit tragbar.
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Cool finde ich die Gags, die zu Beginn und Ende der Mission. Teils Wortspiele, fiese Anspielungen oder witzige situationsbedingte Gags. Gleichzeitig zeigt dieser Stil auch die Leichtigkeit im Spiel. So könnt ihr ganz einfach durch Fensterscheiben springen, Dinge durch die Gegend schieben und so ziemlich alles was herumliegt, benutzen. Die Physikengine macht's möglich.
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Dies führt jedoch auch dazu, Ideen zu entwickeln, die die Umzüge zu beschleunigen. So habe ich mich mit meinem Partner so aufgeteilt, dass er nach oben ging und Kartons aus dem Fenster geworfen hat, die ich unten mit der B-Taste aufffing. Obendrein gibt es auch zerbrechliche Weingläser-Kartons, die man ganz besonders vorsichtig fangen muss.
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KREATIVITÄT BEIM LEVELDESIGN
Je weiter ihr im Spiel kommt, desto verrückter werden auch eure Aufträge. In einem Stockwerk dreht ein Geist seine Runde und ihr müsste aufpassen, dass er euch nicht entdeckt, wenn ihr die Möbel in die Mitte transportiert, sonst schnappt er euch und ihr verliert kostbare Zeit. In einem anderen Level ist ein Unfall geschehen, es liegt eine klebrige Ölspur auf dem Boden und ständig kreuzen Autofahrer euren Weg. Da kann man ruck-zuck überfahren werden. Sogar einen Frogger-Level haben sie eingebaut... Die Ideen sind abwechslungsreich. Bauernhof, Flugzeug, bis hin zum Weltall. Aber das Gameplay bietet dann auf Dauer vielleicht doch etwas zu wenig.
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Selbst wenn ihr zu viert durch die Gegend schleppt, trägt nunmal jeder für sich irgendwelche Dinge in den Umzugstruck und natürlich muss man kooperativ anpacken, damit schwere Gegenstände nach draußen geschafft werden können, aber prinzipiell variiert das eigentliche Spielprinzip nicht so wirklich. Ihr bewegt eben "nur" Sachen von A nach B. Zudem könnt ihr leider nicht online mit anderen spielen, da Moving Out nur den Couch-Multiplayer unterstützt.
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GRAFIK UND SOUND
Die Grafik ist bunt und total überdreht, was zum Stil passt. Ab und an hat das Greifen der Gegenstände nicht perfekt funktioniert, was aber auch an der falschen Position meiner Figur gelegen haben könnt, denn man bleibt immer wieder an Ecken hängen.
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Der Soundtrack ist erste Sahne, der besteht nämlich hauptsächlich aus einem 80er-Vibe: Synthie-Sounds und fetzige Melodien machen echt gute Laune und der ein oder andere Ohrwurm ist ebenso mit dabei. Sprachausgabe gibt es nicht, aber witzige Täfelchen mit Dialogen, wie schon gesagt.
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FAZIT
Insgesamt ist Moving Out eine willkommene Abwechslung zum knallharten Overcooked-Ableger, dafür aber nicht so herausfordernd und interessant wie eben dieses, und der Frustlevel ist dort definitiv niedriger. Als Dauerbrenner hebt sich Moving Out meiner Meinung nach jedoch etwas zu wenig ab.
Dennis Singleplayer: 70%
Multiplayer: 75%


Verfasst von Dennis am 06.05.2020,
bemustert durch Team17
für bis zu 4 Person/en
Release am 28.04.2020