Cover: Outbuddies DXOutbuddies DX fängt an, wie es für Metroidvanias im Allgemeinen üblich ist. Wir stranden im Nirgendwo und scheinen zunächst verloren. Doch wir lernen immer mehr über die Umgebung. Allem voran selbstverständlich, wie wir Gänge oder ganze Bereiche zugänglich machen, um hier irgendwelche weiteren Gänge oder Bereiche, oder Items und Upgrades zu finden.

So auch hier. Wir sind Nikolay Bernstein und gelangen auf Bahlam eine uralte Festung. Wir wären völlig auf uns allein gestellt, wenn wir nicht Buddy mit uns hätten. Ein multifunktionaler und des Fliegens mächtiger Roboter, der für uns zum Beispiel Steine bewegen. Natürlich ist dies einer der vielen Wege, Rätsel zu lösen.

Es gibt die Basics, wie springen und schießen, aber auch viele andere Fähigkeiten. Und Outbuddies DX macht hier keine Gefangenen. Direkt vom Start weg gibt es jede Menge Dinge, die wir oder Buddy tun können. Wo ein Super Metroid beispielsweise erst später den Wandsprung einführt, kann Nikolay ihn von Anfang an, selbiges gilt für das Rennen und so weiter. Es gibt aber dennoch immer noch genug zu entdecken und upzugraden.
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Das Problem ist allerdings nicht die Fülle an Möglichkeiten, sondern dass es keine Textboxen, Tutorials oder Buttonbelegungsdiagramme gibt, die aufschlußreich erklären, wie man beispielsweise schießt oder den Wandsprung macht. Stattdessen gibt es an den Stellen im Spiel, an denen man eine Fähigkeit das erste Mal einsetzen muss, eine kleine(!) Animation, die eher schemenhaft darstellt, dass die Taste Soundso dasunddas tut. Aber okoay, solange es nur um Schießen, Springen oder Wandsprünge geht, pah, ein Klacks, das kriege ich locker hin. Aber da die Animationen wirklich klein dargestellt werden, recht flott ablaufen und nicht alles immer als das zu entziffern ist, was es zeigen soll, wird es bei Zwei-Button-Kommandos oder Button-Folge-Eingaben fummelig. Ich bin an mehreren Stellen regelrecht verzweifelt, weil sich mir diese wuselige Pixelsalatanimation einfach nicht erschließen wollte. Ich hing dann also jedes Mal fest. Richtig fest.
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Dann kam dann auch irgendwann der Punkt, an dem ich genervt aufgab. Es kann nicht sein, dass man ewig und teilweise auch via Internetsuchmaschinen-Recherche erstmal die Basics mühsam nachvollziehen muss, weil man durch Herumprobieren einfach nicht zu verstehen in der Lage ist, was irgendwelche Icons bedeuten, wenn man mit Buddy Gegner scannt, oder, ja, wie man sich durch die Umgebung bewegt. Ein ganz früher echter "Mir jetzt auch egal!"-Moment war der, bei dem drei fliegende Gegner über einer Stachelgrube waren und die Steuerungshilfsgrafik für mich einfach absolut undechiffrierbar war. Was soll ich da tun? Und in welcher Reihenfolge? Und welcher Button wird es dann tun? Ich habe bestimmt 2 Stunden alles ausprobiert, selbst stumpfe Dinge wie etwa, mit Anlauf versuchen, über die Grube zu kommen, mich an die Gegner zu hängen oder auf sie zu stellen, diese von Buddy scannen zu lassen und so weiter. Alles nichts als vergeudete Zeit und jede Menge Schimpfworte.
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TECHNIK
Das Look and Feel von Outbuddies DX gefällt. Optisch liegt es irgendwo zwischen 8-Bit und 16-Bit und erinnert in vielen Gameplay-Elementen sehr stark an Metroid, wie per Anschießen zu öffnende Tore, manche Passagen sind so schmal, dass man sie nur rollend bewältigen kann, viel Backtracking, Walljumps, die Gebietsbosse sind häufig groß, schnell und gefährlich und so weiter. Nun, Metroid eben!
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Die Steuerung, tja... Wenn man wieder etwas neues verstanden hat, dann ist alles gut und Nikolay lässt sich wunderbar steuern, reagiert jederzeit so, wie man es möchte. Aber sobald Nikolay eine neue Fähigkeit oder den Umgang mit einem neuen Gegnertyp anwenden soll, kann es bisweilen sehr ärgerlich werden.
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Zum Umfang oder allen vorhandenen Gebieten kann ich leider wenig sagen, da ich Outbuddies DX vermutlich nicht einmal bis zu einem Viertel durchgespielt habe. Aber die beklemmene Atmosphäre, und dieses Auf-mich-allein-gestellt zu sein, kam dank des visuellen und akustischen Settings jedes Mal klasse rüber.
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FAZIT
Ich wollte Outbuddies DX auf keinen Fall unrecht tun, denn schon so manches Mal entpuppten sich Spiele nach etwas Einarbeiten dann doch als echte Spielspaßbringer. Vielleicht lohnte es, dass ich mich durchbeiße...!? Aber mir machte Outbuddies DX sehr bald schon nicht nur gar keinen Spaß mehr, sondern es ärgerte mich regelmäßig. Und das liegt einzig und allein an der Unfähigkeit des Spiels, mir seine Buttonbelegung oder gewollten Vorgehensweisen simpel nachvollziehbar zu machen. Sehr schade, denn das, was zwischen dem Frust aus Unverständnis gewesen ist, war in der Tat immersiv.
Jörg Singleplayer: 45%

Verfasst von Jörg am 19.06.2020,
bemustert durch Headup
für bis zu 2 Person/en
Release am 05.06.2020