Cover: Reed 2Erneut gilt es für das merkwürdig anmutende Kätzchen, die digitale Welt vor dem Verfall zu retten. War im ersten Teil noch ein Schlüssel nötig, um den Ausgang freizulegen, hat Reed 2 die Anzahl auf drei dieser Informationsblöcke erhöht. So steutert Ihr den glubschäugigen Felinen durch kleine, lineare Puzzleräume und versucht auf eurer Suche nicht zu sterben.

Euer virtuelles Leben wird jedoch von Stacheln, Kreissägen, Selbstschussanlagen, Hühnern und gelegentlich durch die Steuerung bedroht. Zu mehr als Laufen und Springen - und einem bitter nötigen Doppelsprung - ist der Protagonist nicht in der Lage, und das allein erweist sich schon als schwierig genug. Das Bewegen geht sogar noch, aber das Springen fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Besonders der Doppelsprung bei Kontakt mit der Decke will gut getimt sein und sorgt für so manch frustrierende Berührung mit tödlichem Ausgang. Was auch hier eine Frage der Kollisionsabfrage sein kann, wenn ich im Darüberspringen ein paar Stacheln streife und diese den Tod bedeuten. Immerhin wird der Level auf Knopfdruck augenblicklich neu gestartet.

Die Präsentation von Reed 2 ist ordentlich. Für Kenner des ersten Teils wird die Handlung fortgesetzt, Neueinsteiger können diese Sequenzen aber getrost ignorieren und sich nur auf die Herausforderung konzentrieren. Auch diverse Geheimräume mit kleinen Anspielungen sind zu finden. Musik und Optik sind solide und passen gut zusammen. Wenn auch der sehr nahe Bildschirmausschnitt zum erhöhten Schwierigkeitsgrad beiträgt. Sprünge ins Ungewisse werden gerne mal mit dem Tode bestraft und in solchen Momenten fühlt ihr den Zeigefinger des Entwicklers auf euch deuten und sagen: "Die Stacheln hast du vom Eingang aus gesehen. Nicht aufgepasst, wie?!" Checkpoints im Level gibt es nicht. Wer sich umbringen lässt, darf nochmal alle Schlüssel sammeln und sich zum Ausgang vorkämpfen. Der Schwierigkeitsgrad schwankt durch das gesamte Spiel hindurch zudem erheblich. Einige Level können beim ersten Versuch innerhalb einer Minute beendet werden, an anderen beißt ihr euch vermutlich die Zähne aus.
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FAZIT
Fordernd und ein wenig hinterhältig macht Reed 2 genau da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Dieser Hardcore-Plattformer ist garantiert nichts für Gelegenheitsspieler und verlangt euch so einiges an Frust ab - nicht zuletzt durch die etwas widerspenstige Steuerung.
Simon Singleplayer: 56%

Verfasst von Simon am 13.05.2020,
bemustert durch Ratalaika Games
für bis zu 1 Person/en
Release am 08.05.2020