Cover: Road to BallhallaWir bewegen eine Kugel durch ein Labyrinth. Der Klassiker unter den Geschicklichkeitsspielen. Hinzu kommen unzählige Fallen, welche unsere Kugel in tausend kleine Stücke zerbersten lassen, und ein äußerst gehässiger Moderator.

Road to Ballhalla legt bereits im Menü den Ton fest. Jede mögliche Einstellung wird von einem sarkastischen Kommentar begleitet. Egal ob ich den Easy Mode wahlweise deaktivieren oder nicht aktivieren kann, im Cheat Menü einfach nur die Nachricht "Es gibt keine Cheats" zu lesen ist, oder man mich ermahnt, die Musiklautstärke bloß nicht zu ändern. Dieser Humor zieht sich durch das gesamte Spiel. Er geht sogar soweit, dass ich mich in der ersten Welt auf eine handfeste Diskussion mit dem genannten Moderator einlassen konnte. Eine Sprachausgabe hätte ich mir hier wirklich gewünscht.

TECHNIK
Spielerisch und technisch präsentiert sich alles grundsolide. Wir lenken unsere Kugel mit dem linken Stick, boosten mit der rechten Schultertaste oder dem A-Knopf und haben noch zwei verschiedene Respawn-Möglichkeiten per Knopfdruck. Warum die Entwickler hier auf die Single-Joy-Con-Steuerung verzichtet haben, ist mir zwar ein Rätsel, aber dank fehlendem Multiplayer zu verkraften. Die Umgebung ist dunkel und die Labyrinthe selbst durch die Neonfarben jederzeit gut lesbar.
Screenshot Screenshot
Musik und Rythmus passen sich wunderbar in die Spielwelt ein und sind beiderseits ausschlaggebend, um das Ziel sicher zu erreichen. Neue Elemente, wie etwa Laserstrahlen oder gegnerische Bälle, werden anfangs gut erklärt und später ad absurdum geführt, wobei das Spiel keinen Hehl daraus macht, mir mein Versagen immer wieder unter die Nase zu reiben. Wie erwähnt: Das Spiel zieht diese Art Humor konsequent durch.
Screenshot Screenshot
Während meiner Spielzeit haben sich Frust und Freude regelmäßig abgewechselt. Die meist blöden Sprüche sind garantiert nicht jedermanns Geschmack, lockerten für mich aber die angespannte Stimmung und hatten einen kleinen Belohnungseffekt: In jedem neuen Abschnitt wird man mit anderen Aufgaben gefordert und kann anschließend im Time Trial nach Bestzeiten jagen.
Screenshot Screenshot
Ein Online-Leaderboard wird aber leider nicht unterstützt. Dafür wird das Sammeln kleiner Energiekugeln und eine unterbotene Anzahl an Respawns pro Level mit bis zu acht sogenannten Didgets belohnt, welche den Fortschritt und Skins für deine Kugel freischalten.
Screenshot Screenshot
Auch nach dem Abspann bietet Road to Ballhalla noch viele Herausforderungen, um bei Laune zu halten. Neben den bereits erwähnten Time Trials werden auch besonders knifflige Herausforderungen und eine Schnitzeljagd freigeschaltet. Für den Preis von 14,99€ ein grundsolides Paket.
Screenshot Screenshot
FAZIT
Road to Ballhalla nimmt seine Spieler genauso wenig ernst, wie sich selbst und lässt eben jene Spieler pausenlos in die nächste Todesfalle laufen. Belohnt wird man fast ausschließlich mit humoristischen Sarkasmus. Nichtsdestotrotz hat dieses Konzept bei mir einwandfrei gefruchtet und ich empfehle es jedem Knobelfreund mit einer moderaten Frustgrenze.
Simon Singleplayer: 70%

Verfasst von Simon am 03.08.2018,
bemustert durch tinyBuild Games
für bis zu 1 Person/en
Release am 02.08.2018